Klimaanpassung – Worum geht es?

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Das Klima ändert sich weltweit. Und mit ihm ändern sich die Lebensbedingungen der Menschen – auch in Deutschland. Sachverständige rechnen mit weit reichenden Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft, wenn es nicht gelingt, die globale Klimaänderung zumindest in Schranken zu halten. Selbst wenn das ambitionierte EU-Ziel erreicht wird, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf weniger als zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, werden Folgen des Klimawandels auftreten, an die wir uns anpassen müssen. Eine zeitgemäße Klimapolitik baut deshalb auf zwei Säulen auf: der Vermeidung von Treibhausgasen und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, die schon heute nicht mehr zu vermeiden sind!

BMU
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Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
Überflutungen, Hochwasser:
Flüsse und Auen renaturieren
Regenwasserbewirtschaftung in Siedlungsgebieten verbessern
Mehr Hochwasserschutz: Hochwassergefahrenkarten, Nationales Hochwasserschutzprogramm, Bundesraumordnungsplan Hochwasser
Extremwetter: Dürre, Hitze, Starkregen:
Wir fördern: mehr kühlende Stadtnatur, Hitzeaktionspläne, Frischluftschneisen in Städten und weitere innovative Maßnahmen zur Klimaanpassung
Wasserstrategie legt fest, welche Nutzung (Trinkwasser, Landwirtschaft…) Priorität hat
Waldklimafonds: klimaresistente Wälder und Moore erhalten
Klimarobuste Wälder im Bundesforst schaffen
Vorsorge für Risikogruppen (zum Beispiel ältere Menschen und Kinder):
Förderprogramm "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen"
Weiterbildung für Beschäftige im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich zu speziellen Aspekten des Klimawandels
Gesundheits- und Umweltmonitoringsysteme
Übergreifende Maßnahmen:
Zentrum KlimaAnpassung berät Kommunen
Klima-Schadenskataster: Prognosen von Schäden und Kosten
"Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021", "Monitoringbericht 2020", 2. Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Klimaanpassung nebst Aktionsplan Anpassung mit 180 konkreten Maßnahmen
Zusammenarbeit verbessern:
Zentrum KlimaAnpassung vernetzt Kommunen
Wettbewerb "Blauer Kompass": Auszeichnung innovativer Projekte
UBA-Tatenbank: Erfahrungsaustausch zwischen Kommunen
Deutsches Klimavorsorgeportal (KLiVO-Portal)
Wir setzen uns ein für: Finanzierung von Klimaanpassung als Daueraufgabe von Bund und Ländern
Die deutsche Anpassungsstrategie
Am 17. Dezember 2008 hat das Bundeskabinett die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen. Diese schafft einen Rahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland. Sie stellt vorrangig den Beitrag des Bundes dar und bietet auf diese Weise eine Orientierung für andere Akteure. Die Strategie legt den Grundstein für einen mittelfristigen Prozess, in dem schrittweise mit den Bundesländern und anderen gesellschaftlichen Gruppen die Risiken des Klimawandels bewertet, der mögliche Handlungsbedarf benannt, die entsprechenden Ziele definiert sowie mögliche Anpassungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden sollen.
Bundespreis "Blauer Kompass"
Der Bundespreis "Blauer Kompass" ist die höchste staatliche Auszeichnung in Deutschland, die im Rahmen eines Wettbewerbs für Projekte zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels vergeben wird. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und das Umweltbundesamt loben den Wettbewerb gemeinsam aus. Ob klimaresiliente Produkt- und Fertigungskreisläufe, innovative Konzepte zum Umgang mit neuen Krankheitserregern und invasiven Arten, der klimaangepasste Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, renaturierte Moore und Wälder oder naturbasierte Maßnahmen zur Starkregenvorsorge – gesucht werden innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen für die Vorsorge und die Anpassung an die Folgen der globalen Erwärmung, wie Hitze, Dürre und Starkregen.
Studien zu gesundheitlichen Anpassungserfordernissen
Das Bundesumweltministerium legt in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt und weiteren Forschungseinrichtungen drei Studien zu den gesundheitlichen Anpassungserfordernissen an den Klimawandel vor. Sie befassen sich mit der Zunahme hitzebedingter Todesfälle; der Verbreitung exotischer Stechmücken, die verschiedene Krankheitserreger übertragen können, die bislang in Deutschland nicht vorkamen sowie mit der Untersuchung der Effektivität bereits bestehender Informationsdienste zur UV-Strahlung, Hitzewarnsystemen, Pollenvorhersage und Ozonvorhersage.