Wasser ist die Grundlage allen Lebens und eine unersetzliche Ressource für Natur und Menschen. Doch unsere Wasserressourcen geraten zunehmend unter Druck. Als Folge des Klimawandels werden Hitze- und Dürreperioden aber auch Starkregen- und Hochwasserereignisse immer häufiger auftreten. Dieser neuen Realität müssen wir uns stellen. Deswegen investieren wir jetzt in das Morgen und gehen mit der Nationalen Wasserstrategie gemeinsam die Wasserwende in Deutschland an. Damit auch in Zukunft Wasser überall versorgungssicher und bezahlbar bleibt.
Die Wasserwirtschaft steht in Deutschland vor großen Herausforderungen bei der Modernisierung und Anpassung ihrer Infrastrukturen und beim Gewässerschutz. Die Nationale Wasserstrategie gibt einen Handlungsrahmen für ein modernes Wassermanagement in Deutschland und sorgt nun systematisch für einen bewussteren Umgang mit der Ressource Wasser, die wir schätzen und daher schützen wollen: "Weil wir Wasser wertschützen". Dazu startet das BMUV 2024 eine Kampagne rund um drei Wasservisionen für unser Land:
Trinkwasserversorgung sichern – überall, jederzeit und bezahlbar auch im Jahre 2050
Wasser speichern – auf dem Land und in der Stadt
Naturnahe Wasserhaushalte wiederherstellen – mit der Natur gegen Hochwasser schützen
"Wasser ist die Grundlage allen Lebens und unser wichtigstes Lebensmittel. Mit der nationalen Wasserstrategie sorgen wir vor, damit unser Wasser auch in Zukunft geschützt ist. Denn als Folge der Klimakrise werden Hitze, Dürren aber auch Starkregen und Hochwasser in Deutschland häufiger werden. Damit wird sich auch die Verfügbarkeit von Wasser verändern. Die nationale Wasserstrategie rüstet uns für die Herausforderungen der Zukunft."
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wasserwirtschaft
Die Wasserstrategie ist auf den Zeitraum bis 2050 ausgelegt. Um die Ziele zu erreichen, setzt sie auf einen Mix aus Förderung, rechtlichen Regelungen, Wissensaufbau und Dialog. Für zehn strategische Themenfelder wird beschrieben, wie unser Umgang mit Wasser zukunftsfähig werden kann. Dazu kommt ein Aktionsprogramm mit 78 konkreten Maßnahmen, an dessen Umsetzung wir sukzessive gemeinsam mit den Ländern, Kommunen und weiteren Stakeholdern der Wasserwirtschaft arbeiten.
Ein Kernstück der Nationalen Wasserstrategie ist das Aktionsprogramm Wasser. Es enthält 78 Einzelmaßnahmen ("Aktionen"), mit deren Umsetzung bis 2030 schrittweise begonnen wird. Dazu zählen beispielsweise die Entwicklung einer Leitlinie für den Umgang mit Wasserknappheit, die Schaffung von Infrastrukturen zur sicheren Wasserversorgung oder die Gestaltung von wassersensiblen Städten, die auch oft Schwammstädte genannt werden. Wie ein Schwamm können diese Städte dann viel Wasser aufnehmen und bei Bedarf auch wieder abgeben. Dafür sorgen unter anderem viel Stadtgrün, Teichanlagen und Regenwasserspeicher. Solche Schwammstädte können Dürren, aber auch Starkniederschläge viel besser verkraften.
Auch die Verflechtung von Wasserschutz mit dem Natürlichen Klimaschutz und der Anpassung an die Folgen der Klimakrise ist Teil der Maßnahmen des Aktionsprogramms. Natürlicher Klimaschutz bedeutet: Das BMUV stärkt und schützt mit einem Vier-Milliarden-Euro-Programm Ökosysteme wie Wälder, Auen und Moore. So wird Kohlenstoff in der Natur gebunden, die Artenvielfalt gestärkt und mehr Wasser in der Landschaft gespeichert.
Wichtig ist unter anderem eine Anpassung an die veränderten Niederschlagsmuster: höhere Niederschläge im Winter, längere Trockenphasen im Sommer, mehr Starkregenereignisse. Dazu muss Wasser verstärkt in der Landschaft zurückgehalten, versickert oder zwischengespeichert werden.
Überdies benötigen wir eine verbesserte Prognosefähigkeit anhand von Datenüber die Entwicklung von Wasser-Mengen und der Verfügbarkeit von Wasser. Auf dieser Grundlage können regionale Wasserbedarfs- und Wasserversorgungskonzepte entwickelt werden, die eine Überbeanspruchung der Wasserressourcen und Konflikte zwischen verschiedenen Nutzungen vermeiden. So können zum Beispiel Versorgungsgebiete weiter vernetzt und, wenn unbedingt notwendig, auch Wasserfernversorgungen realisiert werden. Grundsätzlich wird angestrebt, eine ortsnahe Versorgung mit Wasser zu gewährleisten.
Eine generelle Rationierung von Wasser soll unbedingt vermieden werden. Dennoch werden wir allgemein anerkannte Regeln brauchen, nach denen bei akuter Wasserknappheit vor Ort entschieden werden kann, ob und welche Nutzungen eingeschränkt werden müssen. Die öffentliche Trinkwasserversorgung muss in jedem Falle gesichert sein und dabei den Vorrang haben.
Wichtig ist es auch, das Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Wasser und Gewässern zu schärfen. Der Wasserverbrauch der Industrie ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen, der Verbrauch der privaten Haushalte stagniert mit leichten Schwankungen. Die Möglichkeiten zum Sparen von Wasser müssen weiterentwickelt und konsequent umgesetzt werden, um nur in Ausnahmefällen Wasser rationieren zu müssen.
Die Nationale Wasserstrategie ist unser Handlungsrahmen für ein modernes Wassermanagement in Deutschland und eine sichere Wasserversorgung auch in Zukunft. Viele Maßnahmen der Nationalen Wasserstrategie setzen ein gemeinsames Verständnis sowie Akzeptanz für die nötigen Maßnahmen in der Bevölkerung voraus, zum Beispiel bei der Renaturierung von Auen oder der Entsiegelung in Städten und Gemeinden.
Im Kern geht es darum, dass wir alle gemeinsam die Ressource Wasser mehr wertschätzen und schützen. Jeder einzelne kann einen Beitrag dazu leisten, einen bewussten Umgang mit der Ressource Wasser zu pflegen, Wasser zu sammeln und wasserbewusst zu konsumieren, beispielsweise indem beim Kauf von Produkten auf den Wasserverbrauch geachtet wird. Die Wasserwende schaffen wir nur gemeinsam.
#WeilWirWasserWertschützen
Die Finanzierung der Umsetzung der nationalen Wasserstrategie wird sich aus verschiedenen Quellen und Aufgabenfeldern speisen. Dabei werden auch bereits vorhandene Finanzierungsinstrumente, beispielsweise zur Finanzierung von Wasserinfrastrukturen, stärker auf die in der Nationalen Wasserstrategie formulierten strategischen Ziele ausgerichtet. Ein weiteres Beispiel für eine Finanzierungsquelle ist das Programm "Klimabezogene Maßnahmen in der Wasserwirtschaft und Gewässerentwicklung" als Bestandteil des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK). Die Finanzierung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms muss zukunftsfähig gestaltet werden und in der Städtebauförderung werden die Aspekte der wassersensiblen Stadtentwicklung stärker berücksichtigt. Überdies ist künftig eine erweiterte Verantwortung von Herstellern bestimmter Produkte vorgesehen, von denen Gewässerbelastungen ausgehen. Darüber kann ein wichtiger Finanzierungsbeitrag für Maßnahmen zur Begrenzung der Gewässerbelastungen, beispielsweise für den Ausbau von kommunalen Kläranlagen, ausgelöst werden.
Die Nationale Wasserstrategie bündelt erstmals wasserbezogene Maßnahmen in allen relevanten Sektoren: Landwirtschaft und Naturschutz, Verwaltung und Verkehr, Stadtentwicklung und Industrie. Erstmals sind alle Akteure mit an Bord: Bund, Länder und Kommunen, die Wasserwirtschaft und alle wassernutzenden Wirtschaftsbereiche und Gruppen.
#WaterinAllPolicies bedeutet, Wasser ins Zentrum verschiedener Politikfelder zu rücken, die einen direkten oder indirekten Wasserbezug haben. Denn nur so kann die Wasserwende gelingen, um trotz Klimakrise und anderer Herausforderungen wasserresilient zu werden und unseren zurecht hohen Ansprüchen an eine belastbare Wasserversorgung dauerhaft gerecht bleiben zu können. Eben "weil wir Wasser wertschützen".
Auf internationaler Ebene ist die bessere zwischenstaatliche Zusammenarbeit zum Schutz und der nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasserressourcen dringend notwendig, um die Menschenrechte auf Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung sowie auch das Recht auf eine saubere Umwelt für alle sicherzustellen. BMUV setzt sich für die Stärkung der internationalen Wasserpolitik ein.
Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.