Green-IT-Initiative des Bundes

Geööfneter Laptop auf einem Schreibtisch mit grüner Pflanze und Händen, die tippen

Digitaler Wandel und Klimaschutz

Die Digitalisierung und der dadurch notwendige Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) führen zu einem tiefgreifenden Wandel. Digitale Produkte und Dienste sind die technologische Grundlage für die heutige Wissens- und Informationsgesellschaft.

Der Ressourcenbedarf für den Betrieb der IKT-Infrastruktur ist zu einem bedeutsamen ökologischen Faktor geworden. Betrachtet man den Energieverbrauch und die CO2e-Emissionen (CO2-Äquivalente) in ganz Deutschland, nimmt die IT einen immer größer werdenden ökologischen Fußabdruck ein, was den Handlungsbedarf und Innovationen an nachhaltigen IT-Strukturen notwendig macht. Die Green-IT-Initiative des Bundes möchte den notwendigen Beitrag zu Reduktion der Energieverbräuche sowie der Treibhausgasausstöße leisten.

Der Einsatz neuer Technologien wie Blockchain (dezentrale, chronologisch aktualisierte Datenbank mit einem aus dem Netzwerk hergestellten Konsensmechanismus zur dauerhaften digitalen Verbriefung von Eigentumsrechten), Cloud (beinhaltet Technologien und Geschäftsmodelle um IT-Ressourcen dynamisch zur Verfügung zu stellen und ihre Nutzung nach flexiblen Bezahlmodellen abzurechnen) und 5G auch in der Bundesverwaltung lassen den Stromverbrauch und Emissionen weiter ansteigen. Aus diesem Grund steigt die Dringlichkeit der Bundesverwaltung ihre IT-Infrastruktur so zu gestalten, dass diese zum Klimaschutz beiträgt. Richtig eingesetzt, kann die Digitalisierung hierzu beitragen, den Bedarf an Betriebsenergie und natürlichen Ressourcen zu reduzieren.

Illustration Umweltpolitische Digitalagenda

Um die Digitalisierung in den Dienst von Umwelt, Klima und Natur zu stellen, wurde die erste Umweltpolitische Digitalagenda vorgestellt. Sie definiert strategische Grundsätze und Ziele für die EU-Ratspräsidentschaft zum Thema nachhaltige Digitalisierung. Mehr als 70 Maßnahmen sollen helfen, die Digitalisierung für den Umweltschutz zu nutzen.

Ziele und Maßnahmen der Green-IT-Initiative

Bestreben der Green-IT-Initiative des Bundes ist es, Lösungen für die Bundesverwaltung anzubieten, mit denen der IKT-Energieverbrauch gesenkt wird und die Digitalisierung in allen Bereichen ressourcenschonend erfolgen kann. Seit Gründung der Initiative konnte das Ziel, den jährlichen Energieverbrauch der Bundes-IT unter 350GWh zu halten, schnell erreicht werden: Seit 2008 konnte die Bundesverwaltung den Energieverbrauch ihrer IT trotz erheblicher Leistungssteigerung erheblich reduzieren. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und des damit einhergehenden Energieverbrauchs besteht weiterhin die Notwendigkeit für eine effiziente, nachhaltige und ressourcenschonende IT. Um die Umsetzung der Nachhaltigkeit der Bundes-IT voranzutreiben und gleichzeitig die Vielzahl an bereits bestehenden Rahmenbedingungen einzuhalten, besteht die Notwendigkeit, die Ziele der Initiative Im Laufe der Zeit stetig weiterzuentwickeln.

Was möchte die Green-IT-Initiative bis Ende 2027 erreichen?

Zuletzt wurde die Initiative dank ihres Erfolgs und ihrer Relevanz im September 2022 vom IT-Rat bis mindestens Ende 2027 verlängert. Bis dahin möchte die Initiative mit folgenden Zielen die Bundes-IT umweltverträglicher gestalten:

  1. Grundsätzliche Erfüllung der Kriterien des Blauen Engels in allen bundeseigenen Haupt-Rechenzentren des Bundes
  2. Konsequenter Einsatz der umweltverträglichsten IT-Produkte und IT-Dienstleistungen
  3. Fokussierung auf qualitative Aspekte zur Entwicklung einer umweltverträglichen IT durch Überarbeitung des Berichtswesens

Zur Erreichung dieser Ziele wurde ein umfangreiches Maßnahmenprogramm entwickelt, das in Zusammenarbeit mit Fachbereichen anderer Ressorts kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Infografik: Ziele und Instrumente

Infografik wird im Text erläutert. . Weitere Informationen siehe Bildunterschrift
  • Energieverbrauch reduzieren: Den Wert von 350 GWh/a bis 2022 nicht überschreiten
  • IT-Beschaffung nachhaltig gestalten: orientiert an der Architekturrichtlinie
  • Effizienz von Rechenzentren nachhaltig gestalten: mit Kriterien des "Blauen Engels"
  • Leitfaden und Handreichung als Handlungsempfehlung
  • Kommunikation: Beteiligung an Diskussionen, Veranstaltungen

Meilensteine der Green-IT-Initiative des Bundes

Mit Abschluss des Berichtsjahres 2022 lässt sich eine Senkung des Gesamtenergieverbrauchs der Bundes-IT im Vergleich zum Basisjahr 2008 um etwa 47 Prozent feststellen. 

Infografik: Gesamtenergieverbrauch der Bundes-IT 2008-2022

Seit Gründung der Initiative sank der Energieverbrauch um bis zu 49 Prozent.

Infografik: Gesamtenergieverbrauch der Bundes-IT 2008-2022. Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Seit der Gründung der Initiative sank der Energieverbrauch stetig. Waren es 2008 noch 649,65 GWh, sank der Verbrauch bis 2022 auf 344,42  GWh.

*350GWh: Ziel des Maßnahmekatalogs der Green-IT-Initiative des Bundes 2018-2022.

Infografik: Entwicklung der eingesparten Stromkosten in der Bundes-IT

Gesamtkostenersparnis der Bundes-IT 2009-2022 (im Vergleich zum Basisjahr).

 Infografik: Entwicklung der eingesparten Stromkosten in der Bundes-IT . Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Die Infografik zeigt die Gesamtkostenersparnis im Vergleich zu 2008. Zur Ermittlung der eingesparten Kosten wurde der Industriestrompreis (inklusive Stromsteuer) herangezogen.

*Quelle: statista.com, Industriestrompreise (inklusive Stromsteuer) in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2023; https://de.statista.com/statistik/daten/studie/252029/umfrage/industriestrompreise-inkl-stromsteuer-in-deutschland/

Wege zum Dialog

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