Green-IT-Strategie zur Reduktion des durch den IT-Betrieb verursachten Energieverbrauchs der Bundesverwaltung

Erde mit verschwommener Stadt und abstrakte Lichter im Hintergrund

Infografik: Maßnahmen der Green-IT-Initiative

Infografik wird im Text erläutert. . Weitere Informationen siehe Bildunterschrift

Regelungen der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Beschaffung energieeffizienter Produkte und Dienstleistungen (AVVEnEff) schreiben Geräte mit der jeweils höchster Energieeffizienz vor.
bei Ausschreibungen werden kriterien des Umweltzeichens "Blauer Engel" verwendet.
Rechenzentren sollen grundsätzlich nach Krieterien des "Blauen Engels - Energiebewusster rechenzentrumbetriebe" (RAL-UZ 161) bewertet werden. Damit ist ein Standrad gesetzt worden.

Stärkung der Energieeffizienz in der Bundesverwaltung und in Bundesrechenzentren

Seit dem Bestehen der Initiative des Bundes (2009) unterstützt die Geschäftsstelle Green-IT Ansprechpartner in Ressorts und Behörden der Bundesverwaltung bei der Stärkung ihrer IT-Energieeffizienz mithilfe nachhaltiger Maßnahmen.

Hier gilt es einerseits und vor allem den zentralen IT-Dienstleister – das ITZBund– bei einer energie- und ressourceneffizienten Ausrichtung seiner IT und der Rechenzentren zu unterstützen. Dies soll insbesondere dazu führen, dass die Bewertung der Energie- und Ressourceneffizienz in Rechenzentren anhand der Kriterien des "Blauen Engel" für einen energiebewussten Rechenzentrumsbetrieb stattfinden kann.

Andererseits gilt es, die Ressorts und Behörden dabei zu unterstützen, die IT, die nicht konsolidierungsfähig ist und an den bisherigen Standorten verbleibt, auch künftig energie- und ressourceneffizient zu betreiben. Dafür sind unter Umständen Rückbauten und ein Downsizing von Infrastrukturen wie Klima- oder USV-Anlagen notwendig.

Generelle Senkung des Stromverbrauches der Bundes-IT

Es wird deutlich, dass die Akteure in den Behörden der Bundesverwaltung die Initiative ernst nehmen und engagiert an den Zielen der Energieeinsparung, der Materialvermeidung und der Ressourcenschonung mitarbeiten. Unterstützt werden sie durch die Green-IT-Geschäftsstelle, die zum Beispiel für Green-IT-Verantwortliche des Bundes Workshops zu "Ressourcen- und Energieeffizienz in Rechenzentren" durchführt oder Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Energieverbrauchs von IT-Betrieben erarbeitet und zur Verfügung stellt.

Der Rückblick auf die positiven Ergebnisse der Jahre 2009 bis 2019 und die Vorschau auf die Herausforderungen der IT-Konsolidierung Bund haben den IT-Rat dazu bewogen, die Initiative des Bundes am 06. Juli 2017 bis zum Jahr 2022 zu verlängern (Beschluss Nr. 2017/14).

Kontinuierliches Controlling durch ein einheitliches Mess- und Berichtswesen

Green-IT-Beschluss des IT-Rat (Nr. 2017/14, Nr. 3):

"Bei der Bewertung der Energie- und Ressourceneffizienz in Rechenzentren werden grundsätzlich die Kriterien des 'Blauen Engels' für einen energiebewussten Rechenzentrumsbetrieb angewendet. Die IT-Dienstleister orientieren sich beim Ausbau ihrer Dienstleistungszentren an diesen Kriterien und berichten jährlich zum Erreichten."

Dieser Beschluss ist der Anlass, das Mess- und Berichtswesen konkreter für eine Anwendung beim IT-Dienstleister auszurichten. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit zwischen Green-IT-Ansprechpartnern bei dem IT-Dienstleister, Experten des Umweltbundesamtes und der Green-IT-Geschäftsstelle beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

Heute zählen zu den wesentlichen Aufgaben der Green-IT-Initiative des Bundes die Konzeption, jährliche Durchführung und stetige Optimierung eines Mess- und Berichtswesens zur Auswertung und Dokumentation des IT-Energieverbrauchs der Bundesverwaltung (alle Ressorts und Behörden).

Die Etablierung dieses Mess- und Berichtswesens stellte zu Beginn eine große Herausforderung dar, da die existierenden Mess- und Berichtswesen von Behörde zu Behörde sehr unterschiedlich waren und die Daten auf verschiedenste Weise aufbereitet und zusammengestellt wurden. Aus diesem Grund wurde eine Handreichung zur Durchführung des Mess- und Berichtswesens erarbeitet.

Bis heute funktioniert das kontinuierliche Controlling der Ressorts aufgrund des einheitlichen Berichtswesens sehr gut. Innerhalb der Ressorts werden die Energieverbrauchswerte der einzelnen Kennzahlen der Behörden konsolidiert und zu einem Gesamtwert für das Ressort zusammengefasst. Die Gesamtwerte des Ressorts werden an die Projektgruppe Green-IT übermittelt. Die diese mit langjährig bestehenden Methoden auswertet, sodass über das jährliche Berichtswesen hinaus auch eine aussagekräftige Gesamtbilanz über die vergangenen Jahre fortgeschrieben werden kann.

Um aber noch einen Schritt weiterzugehen, wird das aktuelle Energiecontrolling überarbeitet und soll in eine möglichst automatische Erfassung und Berichterstattung übergehen.

Bewertung der Energie- und Ressourceneffizienz in Rechenzentren anhand der Kriterien des Blauen Engels

Für das Jahr 2025 prognostizieren Studien, dass Rechenzentren mit 16,4 TWh den größten Einzelbeitrag zum IKT-bedingten Strombedarf von insgesamt bis zu 66 TWh ausmachen werden. Gleichzeitig gibt es in Rechenzentren ein hohes Potenzial, Energieverluste zu vermeiden und die vorhandene Informationstechnik besser zu nutzen.

Die Green-IT-Initiative des Bundes hat sich zum Ziel gesetzt, den zentralen IT-Dienstleister ITZBund bei den Herausforderungen der IT-Konsolidierung Bund zu begleiten und zu unterstützen. So soll sichergestellt werden, dass vor allen Dingen während der Betriebs- und Dienstekonsolidierung ressourcenschonende und nachhaltige Maßnahmen umgesetzt werden.

Aus diesem Grund soll der IT-Dienstleister nach Möglichkeit anhand der Kriterien des "Blauen Engels für einen energieeffizienten Rechenzentrumsbetrieb" qualifiziert werden. Das Zertifikat beinhaltet die Bewertung eines Rechenzentrums und seiner Infrastruktur. Es umfasst nicht nur die Energieeffizienz einzelner Komponenten, sondern insbesondere auch das umweltbewusste Management des Rechenzentrums. Dazu gehören unter anderem die kompetente Planung des Rechenzentrums, die unter Effizienzgesichtspunkten maximal mögliche Auslastung der vorhandenen Informationstechnik sowie die Langlebigkeit der Hardware.

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