Grußwort von Steffi Lemke zur erfolgreichen Förderung von mehreren Projekten aus dem Wildnisfonds in Brandenburg

21.05.2024
Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke
Steffi Lemke hob in ihrer Rede die Bedeutung der Wildnisflächen als wichtigen Teil für den Klimaschutz hervor.

– Es gilt das gesprochene Wort –

Herr Axel Vogel,
Frau Kornelia Wehlan,
Herr Dr. Andreas Meißner,
Herr Albert Wotke,
Herr Stefan Schwill,
Meine Damen und Herren,

ich freue mich sehr, heute das Wildnisgebiet Heidehof zu besuchen! Die Wildnis in der Region wächst. Allein in Brandenburg konnten im Jahr 2023 Flächen von insgesamt fast 1.000 Hektar gekauft werden – mit Unterstützung aus dem Wildnisfonds der Bundesregierung. Auch das Wildnisgebiet Heidehof ist größer geworden, genau wie die Gebiete Zerweliner Heide und Grünhaus. Das Wildnis-Netzwerk hier vor Ort wird immer größer – das ist ein großer Erfolg für die Region!

Denn in diesen Gebieten geben wir der Natur Raum, sich aus eigener Kraft zu erholen und sich an die Folgen der Klimakrise anzupassen. Hier können Wälder ungestört alt werden, Flüsse wieder naturnahe Auen bilden und Moore mit der Zeit eine mächtige Torfschicht aufbauen, die wichtig ist, um langfristig Kohlenstoff zu speichern. Das ist es, was wir als natürlichen Klimaschutz bezeichnen.

Gerade hier in Brandenburg sind die Folgen der Klimakrise in den letzten Jahren besonders deutlich geworden. Lange Trockenperioden haben etwa die Wälder und den Wasserhaushalt stark unter Druck gesetzt.

Wildnisgebiete haben dem etwas entgegen zu setzen. Denn je höher die Artenvielfalt in einem Gebiet ist, desto mehr Antworten hat das Ökosystem, um auf sich ändernde Umweltbedingungen zu reagieren.

Das heutige Wildnisgebiet Heidehof war früher ein Truppenübungsplatz, das Wildnisgebiet Grünhaus ein Tagebau. Dort wo früher das Militär geübt hat und Braunkohle abgebaut wurde, holt sich die Natur jetzt ihren Raum zurück. Im benachbarten Wildnisgebiet Jüterborg ist schon die scheue Wildkatze nachgewiesen worden. Sie steht stellvertretend für viele kleinere Arten, die in Wildnisgebieten wieder einen Lebensraum finden.

Die Entwicklung von Wildnis gelingt allerdings nur, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Hier in Brandenburg geschieht das auf vorbildliche Art und Weise. Die Stiftung Naturlandschaften bringt schon über ihre Mitstifterinnen und Mitstifter wesentliche Partnerinnen und Partner zusammen. Ich danke Ihnen für diese wichtige Vernetzungsarbeit. WWF und NABU sind ebenfalls Mitstifter, und es freut mich, dass wir heute gemeinsam feiern!

Das Land Brandenburg hat sich zum Ziel gesetzt, zwei Prozent seiner Landesfläche dauerhaft für großflächige Wildnisgebiete zu sichern. Lieber Axel, Ihr seid Vorreiter, und ich weiß, dass das gerade bei diesem Thema nicht immer einfach ist. Besonders in Zeiten, in denen Umwelt- und Naturschutz insgesamt unter Druck stehen.

Um das Zwei-Prozent-Wildnisziel zu erreichen, haben wir als Bundesregierung den Wildnisfonds aufgesetzt. Damit finanziert die Bundesregierung den Ankauf von Flächen für die Entwicklung von Wildnisgebieten – im letzten Jahr mit über 18 Millionen Euro. Der ganz überwiegende Teil davon entfällt bisher auf Projekte in Brandenburg! Betreut wird der Wildnisfonds von der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft, der ZUG. Auch sie hat zur erfolgreichen Erweiterung der Wildnisgebiete hier maßgeblich beigetragen. Liebe Frau Haug, es ist schön, dass Sie heute gemeinsam mit Ihrem Team dabei sind.

Das Bundesumweltministerium will künftig aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz den Kauf kleinerer Wildnisflächen fördern. Dazu stimmen wir im Augenblick ein weiteres Förderprogramm ab mit dem Titel „KlimaWildnis“. Und wir wollen sogenannte KlimaWildnisBotschafterinnen und –botschafter fördern, die dann vor Ort für mehr Wildnis werben und die entsprechenden Akteure zusammenbringen. Wie wichtig das ist, sehen wir hier in Brandenburg. Sie alle wissen, dass man für Wildnis die Akzeptanz der Menschen vor Ort braucht. Liebe Landrätin Wehlan, ich freue mich daher besonders, dass auch Sie heute dabei sind!

In der letzten Woche habe ich die KlimaWildnisZentrale in Berlin eingeweiht. Damit steht künftig eine weitere wichtige Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Thema „Wildnis“ bereit.

Damen und Herren,

ich möchte der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe und dem WWF Deutschland für ihr Engagement danken. Dank Ihnen ist es gelungen, Wildnisgebiete in Brandenburg und in ganz Deutschland aufzubauen und dabei viele Menschen mit ins Boot zu holen!

Und ich danke dem Land Brandenburg, das sich das 2-Prozent-Wildnisziel gesetzt hat, und den Eigentümerinnen und Eigentümern der Flächen und ihren Anrainern. Ich freue mich darauf, gleich mit Ihnen gemeinsam die neue Wildnisfläche kennenzulernen!

Informationen

Klimaanpassung

21.05.2024 | Rede Naturschutz | Brandenburg

Weitere Informationen

https://www.bmuv.de/RE11006
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