Bundesumwelt- und Klimaminister Carsten Schneider hat am 22. Mai Paulina Hennig-Kloska, die polnische Klima- und Umweltministerin in Warschau getroffen. Einen Tag zuvor kam es zu einer virtuellen Begegnung mit der französischen Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher. Die drei einigten darauf, das Weimarer Dreieck zur Umwelt- und Klimapolitik wiederzubeleben.
Bundesumweltminister Carsten Schneider: "Frankreich, Polen und Deutschland waren in der Geschichte immer wieder als starke Motoren der europäischen Einigung. Was in der Außenpolitik gilt, hat sich auch in der Umwelt- und Klimapolitik bewiesen: Wenn diese drei Länder eng zusammenarbeiten, können sie wichtige Entwicklungen in Europa vorantreiben. Diesen europäischen Geist von Weimar möchte ich mit meiner französischen und polnischen Kollegin für die Umwelt- und Klimapolitik wiederbeleben. Wir wollen den Clean Industrial Deal mit Leben füllen, um das Ziel der EU-Klimaneutralität 2050 auch wirklich zu erreichen. Gleichzeitig werden wir das Weimarer Dreieck nutzen, um wirkungsvolle Lösungen für den Natur- und Umweltschutz zu entwickeln und im Kreis der europäischen Partner voranzutreiben."
Im Fokus des Antrittsbesuchs von Bundesumweltminister Carsten Schneider bei seiner Amtskollegin Paulina Hennig-Kloska standen gestern (22. Mai) eine Reihe von umwelt- und klimapolitischen Fragen. Deutschland und Polen verbindet eine lange Grenze mit gemeinsamen Naturräumen. Das große Fischsterben im Jahr 2022 an der Oder hat besonders deutlich gezeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit in der Grenzregion ist. Gemeinsame Anstrengungen auf beiden Seiten der Oder halfen, die akute Umweltkatastrophe in den Griff zu bekommen. Bei dem Gespräch vereinbarten Schneider und Hennig-Kloska, die enge Kooperation zur Vermeidung eines erneuten massenhaften Fischsterbens fortzusetzen. Darüber hinaus erörterten Schneider und Hennig-Kloska aktuelle Fragen wie das EU-Klimaziel für das Jahr 2040, das Europäische Emissionshandelssystem für Verkehr und Heizen (ETS 2) sowie die verstärkte Zusammenarbeit mit Blick auf die COP30.
Bereits am 21. Mai 2025 hatte sich Bundesumweltminister Carsten Schneider mit seiner französischen Amtskollegin in einer Videokonferenz getroffen. Frankreich richtet in diesem Jahr die UN-Ozeankonferenz in Nizza aus. Daher bildeten Fragen des Meeresschutzes wie Tiefseebergbau, das UN-Hochseeschutzabkommen, Bergung von Weltkriegsmunition sowie das UN-Plastikabkommen wichtige Schwerpunkte der Gespräche.
Die letzten Treffen auf Umweltministerebene im Dreierformat fanden 2013 in Warschau und 2014 in Berlin statt. Im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ist die enge Kooperation der drei europäischen Länder fest verankert: "Im Weimarer Dreieck werden wir die enge Abstimmung zu allen relevanten Fragen der Europapolitik suchen, um im Dienst der ganzen EU geeinter zu handeln."