Mai 2022: Schon gewusst, wie sich Digitalisierung auf unsere Umwelt auswirkt?

29.04.2022
Die Digitalisierung ist zwar ressourcensparend, hat aber auch Auswirkungen auf unsere Umwelt. Der Blaue Engel zeigt, wie eine umweltschonende Digitalisierung aussehen kann.

Die Digitalisierung soll uns das Leben nicht nur leichter machen, sondern auch dabei helfen, Ressourcen und CO zu sparen –zumindest in der Theorie. In der Praxis ist dies jedoch nicht so einfach. Müssen wir deshalb zurück ins Analogzeitalter? Nein! Denn der Blaue Engel zeigt, wie eine umweltschonende Digitalisierung aussehen kann.

Wir streamen Filme, anstatt DVDs zu kaufen. Wir schreiben E-Mails, statt Briefe und wir treffen uns in Videokonferenzen, anstatt für einen Termin von A nach B zu reisen. Sollten wir dadurch nicht jede Menge CO und Ressourcen sparen? Die korrekte Antwort darauf heißt: Jein! Denn es ist zwar richtig, dass wir dadurch Treibhausgase und auch Ressourcen einsparen, aber eben nicht ausschließlich. Denn nur weil etwas digital stattfindet, heißt das nicht, dass es keine Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Alles was im Internet passiert, wird von sogenannten Rechenzentren verarbeitet. Rechenzentren speichern, berechnen und übertragen Daten. Die Herausforderung dabei: Rechenzentren brauchen sehr viel Energie. Hinzukommt, dass die Herstellung der Server, die in diesen Rechenzentren installiert sind, selbst energieintensiv ist. Außerdem werden dafür seltene Rohstoffe benötigt, die sich nicht immer recyceln lassen und deren Gewinnung die Umwelt oft stark belastet.

Probleme, die auch auf die Herstellung von Handys, Laptops, Tablets und den meisten anderen Elektronikgeräten zutreffen, die wir aufgrund der Digitalisierung immer mehr nutzen. In diesem Zusammenhang ist die Umweltbilanz der Software bislang oft noch unbeachtet . Denn wie viel Energie unsere Hardware in Form von Handys, Laptops oder Tablets verbraucht, hängt auch von der Software ab, die sich darauf befindet. Und sie ist zu einem großen Teil auch dafür verantwortlich, wenn Geräte nur begrenzte Zeit genutzt werden können. Die Software ist somit in gleich zweifacher Hinsicht umweltrelevant, was allerdings bei der Entwicklung bislang nur wenig berücksichtigt wird.

Wie die Digitalisierung umweltschonender gestaltet werden kann, zeigt der Blaue Engel. Das Umweltzeichen hat nicht nur Vergabekriterien für nachhaltige Computer, Drucker und Mobiltelefone entwickelt, sondern auch solche für Softwareprodukte, Datenserver und sogar für Rechenzentren. Bei all diesen Produktgruppen steht die Energieeffizienz und ein schonender Umgang mit Ressourcen im Vordergrund. Mobiltelefone mit dem Blauen Engel müssen sich zum Beispiel problemlos reparieren lassen und die Vergabekriterien für Rechenzentren machen genaue Vorgaben, wie die Klimatisierung der Server, die für einen großen Teil deren Energieverbrauchs verantwortlich ist, umweltschonender gestaltet werden kann.

Mit der Umweltpolitischen Digitalagenda verfolgt das BMUV zusätzlich das Ziel, die Digitalisierung umweltfreundlich zu gestalten. Die Agenda umfasst zu diesem Zweck neben strategischen Grundsätzen und Zielsetzungen insgesamt über 70 Maßnahmen, von denen zahlreiche bereits auf den Weg gebracht sind, einige neu initiiert werden und andere in der Entwicklung sind.

29.04.2022 | Meldung Schon gewusst...?
https://www.bmuv.de/ME10067

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