Extremwetterereignisse

Was ist das Problem?

Der menschengemachte Klimawandel stellt wegen seiner vielseitigen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen heute und in Zukunft eine große Herausforderung für uns alle dar. Die jährliche Durchschnittstemperatur stieg von 1881 bis 2019 weltweit bereits um 1,0 Grad Celsius. In Deutschland liegt das Plus im Vergleichszeitraum sogar bei 1,6 Grad Celsius. Selbst wenn es uns gelingen würde, das Treibhaus Erde ab sofort nicht noch weiter anzuheizen, sind bestimmte klimabedingte Veränderungen nicht mehr aufzuhalten.

Schon die bisher beobachteten Klimaveränderungen in Deutschland führen zu einer Zunahme extremer Wetterereignisse, die Teile unserer Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen. Viele Menschen werden in ihrer Gesundheit erheblich belastet, in dessen Folge es zu einem Anstieg der Mortalität (Sterblichkeit) kommt. Laut Ärzteblatt vom 2. August 2019 verursachte die Hitze in Baden-Württemberg in den Monaten Juni bis August 2018 fast 2.000 Todesfälle, das entspricht rund 7,5 Prozent der insgesamt 26.200 Todesfälle im genannten Zeitraum.

In Deutschland gehen Risiken vor allem von Stürmen, extremer Hitze und Trockenheit, Starkniederschlägen und damit häufig einhergehenden Überschwemmungen aus. Diese können beim Menschen zu körperlichen Verletzungen unter Umständen mit Todesfolge, Traumatisierungen und psychischen Erkrankungen nach Verlustsituation führen. Negative Beispiele hierfür sind die Orkane, wobei "Kyrill" im Januar 2007 in Europa 47 beziehungsweise "Christian" im Herbst 2013 mindestens 16 Todesopfer gefordert haben. Aber auch das Sturmtief "Friederike" verursachte im Jahr 2018 erhebliche Schäden.

Hitzewellen

Über einen längeren Zeitraum anhaltende Hitzewellen übersteigen in unseren Breiten oftmals die Anpassungsfähigkeit insbesondere der älteren Bevölkerung. Auch die Infrastruktur ist häufig nicht darauf eingerichtet. So war es bei der Hitzewelle im Sommer 2003. Hochrechnungen zufolge kam es in Deutschland zu circa 7.000 zusätzlichen Todesfällen durch direkte hitzebedingte Erkrankungen, wie Hitzschlag oder akute Verschlechterungen bestehender Vorerkrankungen beispielsweise des Herz-Kreislauf-Systems. Im Vergleich zu ländlichen Gebieten kommen in großstädtischen Ballungsräumen – besonders in Kessellagen (zum Beispiel Stuttgart, Aachen, Bonn oder Mainz) – zu den thermischen Effekten auch noch Luftverunreinigungen hinzu. Vor allem ältere Menschen sind bei Hitze durch Dehydrierung (zu hoher Flüssigkeitsverlust) gefährdet.

Die Hitzewelle 2003 war Anlass, das Hitzewarnsystem beim Deutschen Wetterdienst einzurichten. Daneben gibt das Umweltbundesamt Ozonwarnungen heraus und rundet so den Service in diesem Segment der Gesundheitsprävention ab. Diese Warnsysteme informieren die Länder, Kommunen und die Bevölkerung über bevorstehende Hitzeperioden beziehungsweise Ozonspitzen. So kann sich beispielsweise das Gesundheitswesen tagesaktuell durch Verstärkung der Bereitschaftsdienste auf diese Herausforderungen einstellen.

Was kann ich selbst bei Hitze tun?

  • Sport und anstrengende Tätigkeiten sollten nach Möglichkeit nur morgens und abends, wenn es kühler ist, durchgeführt oder auch ganz vermieden werden.
  • Mittags: sich im Schatten oder in kühlen Räumen aufhalten.
  • Viel Flüssigkeit zu sich nehmen; die sonst normale Menge reicht bei Hitze nicht aus! Besonders geeignet sind mineralstoffhaltige Getränke wie Mineralwasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen, aber auch einfach Leitungswasser. Alkohol und eiskalte Getränke meiden.
  • Nachts und morgens Fenster zum Lüften ganz öffnen.
  • Räume tagsüber mit Vorhängen und/oder Rollläden abdunkeln.
  • Besonders gefährdeten Personen, wie alten Menschen, Kranken und Kindern, behilflich sein: Sie können sich oft nicht selbst helfen.
  • Auf angemessenen Schutz vor ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung) achten. Der beste Sonnenschutz sind geeignete Kleidung, Sonnenhut und Sonnenbrille. Was nicht mit Kleidung bedeckt ist, muss gut mit Sonnencreme geschützt werden.

Hochwasser

Als Folge des Klimawandels steigt zukünftig die Wahrscheinlichkeit für häufiger auftretende Hochwasser und durch Starkniederschläge ausgelöste Sturzfluten und Überschwemmungen. Diese Ereignisse können zu jeder Jahreszeit auftreten. In der Vergangenheit waren es insbesondere die Hochwasser der Elbe, durch die tausende Menschen obdachlos wurden. Auch Todesfälle waren zu beklagen. Die Elbe überflutete im August 2002 Teile Tschechiens und Deutschlands. Ein weiteres Mal führte sie im März und April 2006 Hochwasser sowie zuletzt im Mai und Juni 2013. Auch die Donau war 2013 betroffen. Die Marken ihrer Jahrhundertflut von 2002 wurde an einigen Orten erreicht oder sogar übertroffen.

Bei Hochwasser bergen vor allem Heizöltanks und Flüssiggastanks sowie chemische Anlagen, Deponien und Altlasten Risiken für Gesundheit und Umwelt. Die Durchfeuchtung des Mauerwerks der Gebäude begünstigt das Wachstum von Schimmelpilzen. Es ist wichtig für den Hochwasserschutz, dass Deichanlagen nicht beschädigt und die jeweiligen Gebotsschilder und Verbotsschilder beachtet werden.

Stand: 15.03.2018

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