Zusammenhang Gewalt gegen Frauen und Klimawandel

Orangene Hand mit Text "Stopp Gewalt an Frauen"

Klimawandel und Umweltzerstörung können die Gewalt gegen Frauen auf der ganzen Welt verstärken. Das zeigt sehr eindrücklich die im Jahr 2020 veröffentlichte Studie "Gender-based violence and environment linkages – The violence of inequality" der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources). Sie ist die bislang größte und umfassendste Studie über die Auswirkungen von Klimawandel und Umweltzerstörung auf geschlechterspezifische Gewalt. Umweltzerstörung und geschlechtsspezifische Gewalt – so das Fazit der Studie – müssten gemeinsam angegangen und gestoppt werden.

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann
Staatssekretär Stefan Tidow
Staatssekretärin Dr. Christiane Rohleder
Karsten Klenner, Referatsleiter G I 1 - Grundsatzfragen der Umweltpolitik und Gesellschaft, Berichte; Vielfalt in Umwelt- und Verbraucherschutz
Manfred Becker, Referatsleiter Z I 1 (Personal einschließlich Geschäftsbereich), Martina Bleischwitz, Referatsleiterin Z I 2 (Personalentwicklung, Diversity-Management, AGG) und Ulrike Teske, stellv. Gleichstellungsbeauftragte
Andrea Meyer, Abteilungsleiterin "Zentralabteilung" und Hartmut Pellens, Unterabteilungsleiter "Personal, Recht, Innerer Dienst"

Die Gewalt zeigt sich dabei in verschiedenen Formen und am häufigsten im globalen Süden. So werden Minderjährige gegen ihren Willen verheiratet, weil ihre Familien durch Dürren oder Überschwemmungen in Not geraten sind und die Mädchen gegen Vieh getauscht werden.

Die zunehmende Ressourcenknappheit lässt das Risiko steigen, dass Frauen und Mädchen Opfer von Gewalt werden. Ein Beispiel: Wasserholen ist in vielen Gegenden der Welt Frauensache. Wenn durch die zunehmende Trockenheit Wasserstellen und Brunnen versiegen, müssen die Frauen weitere Wege zurücklegen. Dabei häufen sich die sexuellen Übergriffe auf Frauen, besonders in Regionen, in denen bewaffnete Banden die Bevölkerung terrorisieren.

Auch an vielen Küsten und Seen Afrikas leiden Frauen besonders, seit der Fisch immer knapper wird. Denn die Fischer verlangen mittlerweile nicht nur Geld, sondern zusätzlich Sex als Bezahlung. Im Westen Kenias ist diese Praxis laut IUCN-Studie so üblich, dass sie einen eigenen Namen trägt: das Jaboya-System.

Generell leiden Frauen und Mädchen überall dort besonders stark unter Extremwettersituationen und Naturkatastrophen, wo die Gesellschaft ihnen spezielle Verhaltensweisen vorschreibt und andere verbietet. Auch Umweltkriminalität wie Wilderei und illegale Ressourcengewinnung bringen geschlechtsspezifische Gewalt hervor. Laut Studie wird die sexuelle Gewalt, etwa Vergewaltigung, in diesem Zusammenhang gezielt gegen Umweltaktivistinnen eingesetzt, um ihren Status innerhalb der Gesellschaft zu untergraben und andere Frauen davon abzuhalten, sich für den Erhalt der Umwelt einzusetzen.

Ähnliche Mechanismen wirken auch in Industrienationen, wenn Frauen, die sich für Umweltthemen einsetzen, in sozialen Medien Vergewaltigung angedroht werden, um sie einzuschüchtern und mundtot zu machen.

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