10. Vertragsstaatenkonferenz CBD 2010

27. - 29. Oktober 2010 in Nagoya (Japan)
Kreisförmig angeordnete Origami-Tiere verschiedener Spezien ergeben eine Erdkugel

Durchbruch beim Schutz der biologischen Vielfalt

Bei der 10. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) im japanischen Nagoya hat die internationale Staatengemeinschaft die überfällige Trendwende eingeleitet, um den anhaltenden Raubbau an der Natur zu stoppen.

In drei zentralen Bereichen konnten ambitionierte Beschlüsse erreicht werden: die Teilnehmer beschlossen ein neues globales Biodiversitätsziel und eine ambitionierte Strategie für den globalen Schutz der biologischen Vielfalt von 2011 bis 2020, stellten verbindliche Finanzierungsziele für deren Umsetzung auf und verabschiedeten ein so genanntes "ABS-Protokoll", dass heißt international verbindliche Regelungen für den Zugang zu genetischen Ressourcen und die gerechte Gewinnaufteilung aus deren Nutzung. Damit verfügt die internationale Staatengemeinschaft nunmehr über ein wirksames Instrument zur Verhinderung von Biopiraterie, das sowohl den Entwicklungsländern als auch den Nutzerländern, insbesondere Industrieländern, einen verlässlichen Rahmen bei der Nutzung genetischer Ressourcen gibt.

Positives Signal für weitere Prozesse

Die Ergebnisse der 10. Vertragsstaatenkonferenz der CBD in Nagoya sind als großer Erfolg für die internationale Biodiversitätspolitik zu werten, da es nach 20 Jahren erstmals gelungen ist, verbindliche konkrete Festlegungen für das dritte Ziel der Konvention - den gerechten Vorteilsausgleich bei der Nutzung genetischer Ressourcen - zu vereinbaren. Mit der Verabschiedung des neuen strategischen Planes hat die internationale Staatengemeinschaft gezeigt, dass sie in der Lage ist, sich gemeinsam auf Maßnahmen zu einigen, um den fortwährenden weltweiten Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen. Der erfolgreiche Ausgang der Konferenz in Nagoya ist auch als positives Signal für die Behandlung von Umweltfragen in anderen internationalen Prozessen zu bewerten.

Der große Erfolg der Konferenz stellt darüber hinaus den krönenden Abschluss der deutschen Präsidentschaft der Konvention 2008 bis 2010 dar. Deutschland ist es gelungen, dem Thema biologische Vielfalt international eine höhere politische Aufmerksamkeit zu geben und die Weichen für einen erfolgreichen Ausgang der 10. Vertragsstaatenkonferenz in Nagoya zu stellen. Deutschland hat damit einmal mehr sein hohes Ansehen in der globalen Biodiversitätspolitik unterstrichen.

Die wichtigsten Beschlüsse

Stand: 01.11.2010

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