Wirtschaftliches Recycling komplexer gipshaltiger Abfälle

06.12.2022
Bauabfälle: Trockenbau, Dämmmaterial und Metall unsortiert auf einem Haufen
Zur Verminderung negativer Umweltauswirkungen der Gipsabfallentsorgung erhält die Lindner NORIT GmbH & Co. KG aus Dettelbach rund 3,4 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.

Zur Verminderung negativer Umweltauswirkungen der Gipsabfallentsorgung erhält die Lindner NORIT GmbH & Co. KG aus Dettelbach rund 3,4 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm.

Mit der neuen Anlage können jährlich gut 50.000 Tonnen an recycelbaren Gipsabfällen in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Aus den Abfällen werden rund 44.000 Tonnen abbindefähiger Gips gewonnen und die gleiche Menge an Primärrohstoff eingespart. Die Innovation fördert die Vielfältigkeit des Rohstoffbezugs und hilft den Abbau von Naturgips zu reduzieren. Damit wird die Umsetzung des Ressourceneffizienzprogramms ProgRess und der deutschen Rohstoffstrategie gefördert.

Die Treibhausgasminderung beläuft sich jährlich durch die hohe Energieeffizienz des Verfahrens, durch die Einsparung der Primärrohstoffe und deren Transporte sowie durch die nicht mehr erforderliche Entsorgung der Abfälle auf gut 5.270 Tonnen CO2-Äquivalente.

Das Unternehmen Lindner NORIT GmbH & Co. KG produziert am Standort Dettelbach, der Teil der Lindner Group ist, Gipsfaserplatten für den Einsatz als Doppel- und Hohlraumboden, als Trockenestrich und als Trockenbauplatte für viele Sonderanwendungen. Vor allem im Bau- und Sanierungswesen ist Gips ein relevantes Material. Durch die Energiewende und die damit einhergehende Abschaltung der Kohlekraftwerke wird der Rohstoff REA-Gips zukünftig reduziert und dauerhaft wegfallen, wodurch ein großer Versorgungsengpass in der Gipsindustrie entsteht. Ein Teil des Engpasses kann durch Recycling von Gipsabfällen abgedeckt werden.

Beim herkömmlichen Verarbeitungsprozess von gipshaltigen Abfällen werden einfache Gipskartonplatten in Trockenaufbereitungsanlagen verarbeitet, indem sie zerkleinert und die Kartonanteile ausgeschleust und meistens entsorgt oder minderwertig verwertet werden. Mit dem neuen nasstechnischen Verfahren für Gipsabfälle werden neben dem Gips auch die Karton- und Faserbestandteile für die Produktion vollständig zurückgewonnen. Dabei können komplexer zusammengesetzte Gipsabfälle und auch gipsbasierte Nassabfälle energieeffizient verarbeitet und qualitativ hochwertig recycelt werden.

Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert.

06.12.2022 | Pressemitteilung Nr. 174/22 | Förderung
https://www.bmuv.de/PM10384
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