Gründung der Simplon-Allianz bei Alpenkonferenz

27.10.2022
Der Verkehr im Alpenraum soll bis spätestens 2050 klimaneutral ausgestaltet werden. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich acht europäische Staaten zur "Simplon-Allianz" zusammengeschlossen.

Der Verkehr im Alpenraum soll bis spätestens 2050 klimaneutral ausgestaltet werden. Darauf haben sich die Vertreterinnen und Vertreter der Umwelt- und Verkehrsministerien der Alpenländer heute in Brig (Schweiz) geeinigt. Auf Initiative der schweizerischen Bundesrätin Simonetta Sommaruga haben sich Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, die Schweiz und Slowenien zur "Simplon-Allianz" zusammengeschlossen und einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen unterzeichnet. Dazu gehören zum Beispiel ein alpenweites ÖV-Abo, mehr E-Tankstellen, die Förderung von Nachtzügen sowie ein Label für CO2-neutrale Reiseziele. Den Aktionsplan sowie die Pressemitteilung des Vorsitzlands Schweiz finden Sie im Anhang.

Für das BMUV hat die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann an der Gründungsveranstaltung der Simplon-Allianz teilgenommen und den Aktionsplan unterzeichnet. Im Anschluss an die Gründungsveranstaltung äußerte sie sich folgendermaßen bei einer Pressebegegnung.

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann: "Wer in den Alpen Erholung sucht, findet auf dem Weg dorthin oft Stau und Abgasnebel. Damit die Tour in die Berge nicht zu Lasten der Umwelt geht, braucht es mehr umweltfreundliche Angebote für öffentlichen Verkehr. Das ist gut fürs Klima, die Natur und die Nerven der Touristinnen und Touristen. Spätestens bis 2050 wollen die Länder der Simplon-Allianz den Verkehr in den Alpen klimaneutral machen. Das gelingt mit mehr Elektromobilität, mehr Güterverkehr auf der Schiene und cleveren Angeboten im öffentlichen Personenverkehr. So sieht es der neue Aktionsplan der Simplon-Allianz vor. Auf dem Weg zur Klimaneutralität denken wir den Schutz von Klima, Umwelt, Biodiversität und Gesundheit zusammen. Denn wenn die Alpenländer auf nachhaltigen Tourismus und klimafreundlichen Verkehr setzen, dann bekommen Menschen und Unternehmen in der Region neue Perspektiven. Das erscheint mir gerade in Zeiten großer Belastungen durch hohe Energie- und Verbraucherpreise enorm wichtig."

Sie nahm zudem an der 17. Alpenkonferenz teil, die in diesem Jahr die Schweiz als derzeitiger Vorsitz der Alpenkonvention in Brig ausrichtet hat. Dabei hat sich die Parlamentarische Staatssekretärin folgendermaßen geäußert:

"Die rasant fortschreitende Gletscherschmelze in den Alpen ist ein unüberhörbarer Weckruf der Natur. Die Folgen der Klimakrise sind für die Alpen dramatisch. Die Alpenländer müssen auf zwei Ebenen handeln: Nur ein konsequenter Klimaschutz und damit ein Stoppen der Erderwärmung kann die verbliebenen Gletscher erhalten. Gleichzeitig müssen wir uns in den Alpen aber auch entlang der Flüsse, die durch das Wasser der Alpen gespeist werden, auf Veränderungen des Wasserhaushaltes einstellen. Es ist deshalb unerlässlich, dass sich die Anrainerstaaten unter dem Dach der Alpenkonvention zusammenkommen, um sich intensiv zum Schutz des Wasserkreislaufs in den Alpen auszutauschen und voneinander lernen. Wir müssen rasch Anpassungsmaßnahmen ergreifen, und zwar über Ländergrenzen hinweg. Dabei gilt es, alle Beteiligten einbeziehen, vom Tourismus, über die Landwirtschaft bis hin zur Wasserversorgung. In Deutschland treibt das Bundesumweltministerium dafür die Nationalen Wasserstrategie voran. Zum ersten werden wir hier in einem Dokument alle Elemente bündeln, die für eine zukunftsfähige Wassernutzung im Kontext der Klimakrise notwendig sind. Die Wasserstrategie soll Anfang 2023 im Bundeskabinett verabschiedet werden. Ebenso wird das BMUV künftig seine Förderung von Umweltprojekten im Alpenraum noch stärker auf natürlichen Klimaschutz und Schutz von Biodiversität ausrichten."

27.10.2022 | Meldung Europa
https://www.bmuv.de/ME10310

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