Umweltbelastung durch Biozideinträge: Erarbeitung der Eckpfeiler eines Monitoring-Messprogrammes für Einträge von Bioziden in die Umwelt

Stoffliche Risiken

Projektlaufzeit
08.2012 - 10.2015

Forschungskennzahl
3712 67 403

Dass die Umwelt auch durch Biozide belastet wird, ist grundsätzlich bekannt – wie sehr jedoch, ist bisher noch nicht genau genug untersucht. Hierfür wären Messungen notwendig, die zum Beispiel Oberflächengewässer und Böden auf Biozidrückstände untersuchen. Das Umweltbundesamt dafür in einem Forschungsvorhaben die Grundlagen erarbeiten lassen, mit deren Hilfe Biozide, die für mögliche Messprogramme prioritär sind, ausgewählt werden können.
Weiterhin wurden im Projekt erste Empfehlungen entwickelt für die konkrete Durchführung von Umweltmonitoring-Messprogrammen für Biozide in Deutschland.
Darüber hinaus hat das Umweltbundesamt einige experimentelle Studien in Auftrag gegeben, um exemplarisch das Vorkommen möglicher relevanter Biozide in verschiedenen Umweltmedien zu untersuchen. Dabei wurden verschiedene Azolfungizide im kommunalen Abwasser in sieben deutschen Kläranlagen, im jeweils dazu gehörigen Gewässer oder in den Klärschlämmen gefunden. Biozidwirkstoffe wurden auch in klärschlammbeaufschlagten landwirtschaftlichen Böden und in dazu gehörigen Regenwurmproben sowie in Schwebstoffen aus Flüssen nachgewiesen.
Auch wurden im Rahmen der aktuellen Untersuchung erstmals antikoagulante Rodentizide in aquatischen Organismen gefunden, nämlich in Fischproben aus nahezu allen untersuchten Flüssen in Deutschland, darunter Donau, Rhein und Elbe. Insgesamt steht mit den Ergebnissen dieses Forschungsvorhabens eine breite Grundlage für künftige, konkrete Erhebungen der Umweltbelastung mit Bioziden zur Verfügung.

https://www.bmuv.de/FB386

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