Umgebungslärm und Gesundheit am Beispiel Bremen

Luftreinhaltung, Lärmschutz, Umweltanforderungen an die Verkehrswende

Projektlaufzeit
02.2011 - 03.2014

Forschungskennzahl
3710 61 170

Viele Menschen sind hohen Lärmbelastungen ausgesetzt, die ihre Gesundheit beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. In der Vergangenheit wurden die Auswirkungen des Lärms auf den Menschen in der Regel separat für einzelne Lärmarten untersucht. So gibt es beispielsweise zahlreiche Studien über die Auswirkungen des Straßenverkehrslärms. Forschungsdefizite bestehen jedoch über die Erkrankungsrisiken beim zusammenwirken unterschiedlicher Lärmarten.

Dieser Aspekt sollte im Forschungsvorhaben "Umgebungslärm und Gesundheit am Beispiel Bremen" detailliert untersucht werden. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Bremische Bevölkerung teilweise erheblich von Straßen- und Schienenverkehrslärm und in geringem Ausmaß von Fluglärm betroffen ist. Die Gesamtsterblichkeit steigt mit zunehmender Belastung mit Straßen- und Schienenverkehrslärm an, wobei der Anstieg von der Wohndauer abhängt. Bei Straßenverkehrslärm ist die Gesamtsterblichkeit ab einer Wohndauer von 15 Jahren statistisch signifikant erhöht. Der Anstieg der Gesamtsterblichkeit durch die Belastung mit Schienenverkehrslärm ist dagegen bei einer Wohndauer bis zehn Jahre sowie ab 15 Jahren statistisch signifikant.

Bei einer Analyse des Einflusses von Umgebungslärm auf Krebserkrankungen zeigte sich für keine der drei betrachteten Verkehrslärmarten eine signifikante Risikoerhöhung. Bei der Untersuchung einer kombinierten Einwirkung von Straßen- und Schienenverkehrslärm wurden jedoch größere Risikoerhöhungen für bestimmte Krebserkrankungen festgestellt. Die Forschungsergebnisse bekräftigen die Wichtigkeit, den Lärmschutz in Deutschland weiter zu verbessern. Für eine wirksame Minderung des Lärms sind die bestehenden Instrumente noch effizienter und zielgerichteter einzusetzen. Eine deutliche Minderung der Beeinträchtigungen durch den Lärm des Straßen-, Schienen- und Luftverkehrs lässt sich nur durch die abgestimmte Anwendung einer Vielzahl von Einzelinstrumenten erreichen – von Fahrzeug- und Fahrwerkstechnik über das Steuerrecht bis zur Verkehrs- und Stadtplanung.

https://www.bmuv.de/FB241

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.