Umfrage zur Wahrnehmung und Bewertung potenziell unfairer Praktiken im digitalen Raum

| Statistiken, Daten, Fakten | Verbraucherschutz
Schwarze Tastatur mit einer grüner Download-Taste

Personalisierte Werbung, verhaltensbasierte Preise oder beeinträchtigende Werbeanzeigen – bei der Nutzung digitaler Angebote und Dienste begegnen Verbraucherinnen und Verbraucher häufig unfairen Praktiken. Wie oft sie diese Praktiken im digitalen Raum wahrnehmen und welche Erwartungen sie mit Blick auf digitale Angebote und Dienste haben, zeigt die repräsentative Online-Befragung, die das ConPolicy Institut im Dezember 2023 im Auftrag des BMUV durchgeführt hat. Insgesamt wurden 1.009 Personen befragt.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass jeweils die Mehrheit der Befragten in den letzten sechs Monaten mit potenziell unfairen Praktiken konfrontiert wurde. Am häufigsten verbreitet war dabei personalisierte Werbung sowie Werbeanzeigen, welche die Nutzung von Diensten beeinträchtigen. Praktiken wie diese, werden insgesamt als eher unfair bewertet.

Häufig führen die Praktiken bei den Befragten zu negativen Reaktionen. Diese können dazu führen, dass die Nutzung der entsprechenden Dienste sogar ganz aufgegeben wird, sollten die untersuchten Praktiken angewendet werden. Die Mehrheit der Befragten stimmt verschiedenen Maßnahmen zur Eindämmung dieser Praktiken zu. Dazu zählen etwa eine stärkere Regulierung digitaler Angebote und Dienste oder die bessere Information über die eigenen Verbraucherrechte im digitalen Raum.

Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke betont: "Irreführende, manipulative oder gar süchtig machende Praktiken von digitalen Diensten und Anwendungen sind im digitalen Raum leider weit verbreitet. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Praktiken wie Endlos-Scrolling und Autoplay als manipulativ und lästig wahrnehmen und mehrheitlich Regulierungsbedarf sehen. Mit dem Digital Service Act haben wir solche Praktiken auf Online-Plattformen unterbunden. Jetzt geht es darum, verbleibende Schutzlücken im EU-Verbraucherrecht zu schließen, um einen wirkungsvollen Rechtsrahmen zu schaffen. Es ist daher gut, dass die EU-Kommission das Verbraucherrecht einem digitalen Fitness-Check unterzieht."

Weitere Artikel zu diesem Thema

https://www.bmuv.de/DL3229

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.