Biosphärenreservate

UNESCO-Biosphärenreservate sind international repräsentative Modellregionen. Sie verwirklichen nachhaltige Entwicklung und erhalten die Natur- und Kulturlandschaft im Rahmen des UNESCO-Programms "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB).

In Deutschland gibt es 18 Biosphärenreservate (Stand 2023). Sie nehmen mit einer Gesamtfläche von knapp 2 Millionen Hektar einen Anteil von etwa 4 Prozent an der Fläche Deutschlands ein (ausgenommen Wasser- und Wattflächen der Nord- und Ostsee). Sie verfügen über eine Kernzone (mindestens 3 Prozent ihrer Fläche) für den Prozessschutz beziehungsweise die Erhaltung natürlich-dynamischer Prozesse. Von den 18 Biosphärenreservaten in Deutschland sind 17 von der UNESCO anerkannt; zuletzt der Drömling in 2023. Bei dem verbleibenden Gebiet Südharz wird die internationale Anerkennung angestrebt. Die Biosphärenreservate zwischen Südostrügen und Berchtesgadener Land repräsentieren wichtige Landschaftstypen Deutschlands und zeigen die Vielfalt der Lebensräume, der Fauna und Flora hierzulande. Sie sind unterteilt in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen. Fast alle deutschen Biosphärenreservate werden als Kulturlandschaften wirtschaftlich genutzt und liegen in ländlichen Räumen. Wegen niedriger Umweltbelastung und reizvoller Landschaft sind sie beliebte Urlaubsziele und Naherholungsgebiete. In Deutschland gehören neben den Nationalparken und Naturparken auch die Biosphärenreservate zu den Nationalen Naturlandschaften. Weltweit gibt es 748 Biosphärenreservate im UNESCO-Weltnetz.

Nachhaltige Entwicklung vor Ort

Biosphärenreservate tragen zum einen dazu bei, Natur und Landschaft einschließlich der dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Biosphärenreservate fordern und fördern zudem das nachhaltige Wirtschaften der Menschen. Durch konkrete Projekte und Initiativen vor Ort, etwa zur regionalen Produktvermarktung, zum nachhaltigen Tourismus sowie zur Unterstützung des Ökolandbaus, tragen Biosphärenreservate zur regionalen Wertschöpfung und damit zur Schaffung von Arbeitsplätzen gerade in strukturschwachen ländlichen Regionen bei. Zugleich dienen sie dem Schutz von "Dienstleistungen" der Natur wie sauberes Wasser, gute Luft und fruchtbare Böden. Daneben bieten sie Raum für Freizeit und Erholung. Zudem dienen sie dem Naturerleben und sind Orte der Bildung für nachhaltige Entwicklung und der Umweltforschung. Die Ziele reichen damit weit über den klassischen Naturschutz hinaus. Biosphärenreservate entwickeln modellhaft umweltverträgliche Wirtschaftsweisen und nachhaltige Regionalentwicklung; die entwickelten Modelle sollen auf andere Schutzgebietstypen und die Normallandschaft übertragbar sein.

Karstlandschaft Südharz (300 km2, Sachsen-Anhalt)
Die Karstlandschaft Südharz wartet noch auf die UNESCO-Anerkennung - Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission

*UNESCO-Biosphärenreservat (mit Jahr der UNESCO-Anerkennung)

Stand: 19.09.2023

Wege zum Dialog

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