SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
Was beinhaltet das Ziel?
Mit der Umsetzung dieses Ziels soll eine nachhaltigere Ausgestaltung der Stadtentwicklung, der Siedlungsplanung und der Verkehrssysteme erreicht werden. Auch die von Städten ausgehende Umweltbelastung soll gesenkt und der Zugang zu Grünflächen, öffentlichen Räumen und nachhaltigen Verkehrssystemen für alle gesichert werden. Deshalb gilt es, die Anzahl der Städte mit integrierten Programmen zur Förderung der Ressourceneffizienz, zur Abschwächung des Klimawandels und zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Katastrophen zu erhöhen. Auch die Verbindungen zwischen städtischen und ländlichen Räumen sollen gefördert werden. Eine integrierte nationale und regionale Entwicklungsplanung kann dabei positive wirtschaftliche, soziale und ökologische Verbindungen zwischen städtischen, stadtnahen und ländlichen Gebieten unterstützen.
Welche Rolle spielt die Umweltpolitik zur Zielerreichung?
Die Herausforderung des urbanen Umweltschutzes besteht darin, Städte und Gemeinden integriert und nachhaltig zu entwickeln und dabei insbesondere weniger Flächen und Ressourcen zu verbrauchen. Die trägt zum Erhalt der biologischen Vielfalt ebenso wie zur Sicherung von Lebensqualität und gesunder Luft bei. Zentrales Leitbild dafür ist die Idee der "doppelten Innenentwicklung". Die bauliche Verdichtung soll dabei mit einer gezielten Aufwertung der vorhandenen innerstädtischen Grünräume einhergehen. Hohe Wohn- und Lebensqualität wird auch durch attraktive und funktionale Grün- und Freiräume in unmittelbarer Nähe erreicht. Auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels kann in den Städten zu einer höheren Umwelt- und Lebensqualität führen: Begrünte Dächer und Gebäudefassaden, Wasserflächen und verschattete Plätze lindern Hitze und verbessern den Regenwasserrückhalt. Weitere Anforderungen an den urbanen Umweltschutz sind unter anderem der Aus- und Umbau der Infrastrukturen im Rahmen der Energiewende, für eine gesundheits- und umweltschonende Mobilität sowie gegen zu hohe Lärmbelastungen und oft unzureichende Luftqualität.
Was trägt das BMU zur Zielerreichung bei?
Ein wichtiger politischer Rahmen für die Umsetzung von SDG 11 sind weitere, übergreifende politische Prozesse, wie die New Urban Agenda der Vereinten Nationen (2016), die EU Urban Agenda (2016) oder die Leipzig Charta (2007). Im Kern dieser Prozesse steht vor allem eine verbesserte und wirksamere Kooperation zwischen nationaler und subnationaler Ebene. Die Unterstützung, Aktivierung und Einbeziehung von Gemeinden, Städten und Landkreisen als zentrale Akteure ist demnach ein Kernanliegen des Bundesumweltministeriums. In Dialogprozessen sollen raum- und regionalplanerische Möglichkeiten der Kontingentierung der Flächenneuinanspruchnahme ausgelotet werden, um den Flächenverbrauch wirksamer als bisher zu reduzieren.