Erfolgskontrolle und Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie

Eine nachhaltige Entwicklung ist geprägt von einem gesellschaftlichen Such- und Lernprozess. Dieser setzt sich kontinuierlich mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen auseinander. Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (zwischen 2002 bis 2016: Nationale Nachhaltigkeitsstrategie) ist aus diesem Grund kein abgeschlossenes Dokument, sondern ein langfristiger gesellschaftlicher Prozess, der Ziele und Maßnahmen fortschreibt und weiterentwickelt. Wesentliche Bestandteile der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie sind ein transparentes und regelmäßiges Monitoring sowie eine Bewertung des erreichten Standes der Umsetzung (Erfolgskontrolle).

Die Bundesregierung beschloss im Jahr 2002 die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie "Perspektiven für Deutschland". In ihr setzte sie für die nächsten Jahre und Jahrzehnte Prioritäten für eine nachhaltige Entwicklung. Ob und inwieweit sich die angestrebten Entwicklungen tatsächlich einstellen und wo Defizite oder Hemmnisse in der Umsetzung bestehen, berichtet die Bundesregierung alle vier Jahre mit so genannten Fortschrittsberichten, die die Strategie jeweils auch immer weiterentwickelten.  

Nachhaltigkeitsindikatoren

Kernstück der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) sind quantitative Ziele mit Zieljahren. Mit der Hilfe von Indikatoren überprüft die Bundesregierung die Entwicklungsrichtungen ausgewählter Nachhaltigkeitsthemen, beispielsweise die Menge der ausgestoßenen Treibhausgase im Jahr und den Grad der Zielerreichung. 

Die Zahl der Nachhaltigkeitsindikatoren ist bewusst klein gehalten, um mit wenigen Kennziffern einen raschen Überblick über den erreichten Stand zur nachhaltigen Entwicklung möglich zu machen. Dabei sind die ausgewählten Indikatoren als so genannte "Schlüsselindikatoren" zu verstehen, die als Einstieg in umfassendere Indikatorensysteme, beispielsweise im Bereich der Biologischen Vielfalt (Indikatorensatz zur nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt) dienen. 

Die einzelnen Indikatoren sollten nicht isoliert betrachtet werden, da erst die Gesamtschau des Indikatorensystems ein Bild über den Stand der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland vermittelt. Dennoch liefern die einzelnen Ziele und Indikatoren eine wichtige Grundlage für die Entscheidung darüber, in welchen Bereichen es weiteren Handlungsbedarf gibt. Während bei einer Vielzahl der Indikatoren ein positiver Trend zu verzeichnen ist, müssen beispielsweise in den Bereichen Biodiversität, Ressourcenschonung, Flächenverbrauch, Landbewirtschaftung oder Mobilität noch verstärkte Anstrengungen unternommen werden.

Berichterstattung

Die Berichte und Weiterentwicklungen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie haben neben der Berichterstattung über die Entwicklungen der vergangenen vier Jahre hinaus vor allem zwei Funktionen: In jedem Bericht werden neben den Aktivitäten zu den 17 globalen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen Schwerpunktthemen für eine nachhaltige Entwicklung vertieft betrachtet; zudem dient der Fortschrittsbericht einer beständigen Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie.

Ergänzend zu den umfassenden Berichten erstellt das Statistische Bundesamt (DESTATIS) seit 2006 alle zwei Jahre einen Indikatorenbericht. Dieser Bericht stellt die Entwicklungstrends der inzwischen 72 Nachhaltigkeitsindikatoren und den Grad ihrer Zielerreichung dar.

Erstmalig enthielt das Indikatorenkapitel im Bericht aus dem Jahr 2008 eine an transparenten Kriterien ausgerichtete Bewertung des Zielerreichungsgrads. Diese zusammenfassende Bewertung berücksichtigt, ob eine Zielerreichung auf Basis des bisherigen Trends möglich ist oder ob die Bundesregierung zusätzliche Maßnahmen und Programme entwickeln und umsetzen muss. Die Bewertung wird in leicht verständlicher Form durch Wettersymbole dargestellt.

Stand: 15.02.2022

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