Leitstelle für Fisch und Fischereierzeugnisse, Krustentiere, Schalentiere, Meereswasserpflanzen

Leitstelle G
Fisch im Garnelenfischernetz gefangen

Das Johann Heinrich von Thünen-Institut (TI) ist eines von vier Bundesforschungsinstituten im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Mit den Aufgaben der Leitstelle für Fisch und Fischereierzeugnisse, Krustentiere, Schalentiere, Meereswasserpflanzen ist das Thünen-Institut für Fischereiökologie (FI) in Bremerhaven betraut.

Die benötigten Proben von Fischen und Fischnährtieren, der Nord- und Ostsee werden auf den Fahrten der drei Fischereiforschungsschiffe der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sowie kommerziellen Fischereischiffen gewonnen. Gleichzeitig dienen die Reisen der Validierung vorhandener sowie der Entwicklung neuer Probenahme- und Aufbereitungstechniken. Die Analysemethoden umfassen sowohl Gammaspektrometrie als auch die radiochemische Aufarbeitung für den quantitativen Nachweis von Sr-90, Pu-Isotopen und Am-241. Die Messergebnisse werden neben der Identifikation von Quellen und Verteilungen der Radionuklide auch zur Plausibilisierung entsprechender IMIS-Messdaten der Ländermessstellen herangezogen. Außerdem werden die Daten genutzt, um die Wirkung radioaktiver Stoffe auf Fischorgane per Modellierung abzuschätzen.

Kontakt

Johann Heinrich von Thünen-Institut 
Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei
Bundesallee 50
38116 Braunschweig

Zusätzlich wurden von 1992 bis 2012 regelmäßig Fischproben aus der Barentssee untersucht, um mögliche Auswirkungen in der Kara- und der Barentssee versenkter radioaktiver Stoffe frühzeitig zu erkennen. Um die Ausbreitung von Radionukliden aus den Wiederaufarbeitungsanlagen Sellafield und La Hague und sich daraus ergebender Aktivitäten in den Meeresorganismen vorherzusagen, wird ein Kompartimentmodell des Nordostatlantiks, einschließlich Barentssee eingesetzt. Dieses Modell dient der Abschätzung der Strahlenexposition durch den Verzehr von Fisch, Krusten- und Schalentieren aus Nord- und Ostsee auf den Menschen.

Darüber hinaus werden durch die Leitstelle am Thünen-Institut jährlich Messdaten für die internationalen Arbeitsgruppen HELCOM / MORS-EG seit (1986) und OSPAR / RSC (seit 2000) über die Verteilung radioaktiver Stoffe in Biota aus Ostsee und Nordsee erhoben.

Stand: 25.07.2023

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