Renaturierung von Moorlebensräumen in der Niederrheinischen Bucht

27.07.2023
Naturbild Wahner Heide
Rund 500 Hektar Moorflächen in der Niederrheinischen Bucht werden durch Wiedervernässung und Biotoppflege wiederhergestellt. Das Projekt des BUND Nordrhein-Westfalen wird mit rund einer Million Euro gefördert.

Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt den natürlichen Klimaschutz und fördert die Biodiversität

Im Projekt "Renaturierung von Moorlebensräumen auf der Bergischen Heideterrasse" werden rund 500 Hektar Moorflächen in der Niederrheinischen Bucht durch Wiedervernässung und Biotoppflege wiederhergestellt. Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz fördern das Projekt des BUND Nordrhein-Westfalen im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund einer Million Euro.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Moorlebensräume sind selten geworden. Und sie werden durch die Klimakrise und menschliches Handeln weiter bedroht. Dabei sind Moorlebensräume sehr wichtig: als besonderer Lebensraum für gefährdete Pflanzen und Tiere, für den Landschaftswasserhaushalt und als Speicher für Kohlenstoff. Mit der Nationalen Moorschutzstrategie, die das Bundeskabinett Ende 2022 beschlossen hat, sind die Weichen gestellt für mehr und besseren Natur- und Klimaschutz."

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: "Moorschutz ist aktiver und natürlicher Klimaschutz. Naturnahe Moore können große Wassermengen und CO2 speichern. So fördert die Renaturierung dieser Flächen – wie sie in der Projektregion in der Niederrheinischen Bucht noch zahlreich vorkommen – nicht nur die biologische Vielfalt, sondern ist auch eine wichtige Klimaschutzmaßnahme. Zudem ist sie auch eine Klimaanpassungsmaßnahme, denn Wiedervernässung vermindert auch die Auswirkungen von Starkregen, Überschwemmungen und Dürren."

Hintergrund

Der Naturraum Bergische Heideterrasse ist ein schmales Landschaftsband zwischen der Ruhr im Norden und der Sieg im Süden, das zur Großlandschaft Niederrheinische Bucht gezählt wird. Moortypische Flächen waren hier in der Vergangenheit weit verbreitet. Diese bieten einer spezialisierten und heute besonders gefährdeten Flora und Fauna Lebensraum. Heute existieren noch zahlreiche, aber bedrohte und mehr oder minder geschädigte Standorte von ehemals ausgedehnten Moorlebensräumen. Versiegelungen, land- und forstwirtschaftliche Nutzungen und dadurch bedingte Entwässerungen haben zu starken Schädigungen dieser moortypischen Standorte geführt. Viele der Flächen sind außerdem aufgrund der Lage am Ballungsraum Rhein-Ruhr durch Verkehrswege isoliert.

In einer Voruntersuchung, die in dem von BMUV und BfN geförderten Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben "Wiedervernässung von Heide- und Waldmooren auf der Bergischen Heideterrasse" durchgeführt wurde, sind rund 500 Hektar Moorflächen identifiziert worden, auf denen eine Wiedervernässung möglich ist. Im Projekt "Renaturierung von Moorlebensräumen auf der Bergischen Heideterrasse" werden nun durch Grabenverschlüsse oder Verfüllungen die entwässernde Wirkung der Gräben auf diesen Flächen gestoppt und zur Verbesserung des Bodenwasserhaushalts und im Sinne der Biotoppflege auch Gehölze entfernt.

Die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit den Menschen vor Ort: So können lokale Gruppen wie Schulen, Vereine, die Belegschaften von Firmen und BUND-Gruppen zum Beispiel dabei helfen, Entwässerungsgräben zu verschließen und Biotoppflegemaßnahmen durchzuführen. Bei Exkursionen und Vorträgen informieren die Projektverantwortlichen über die Lebensräume und ihre Ökosystemleistungen und erläutern auch, wie es um die Flächen vor Ort steht und welche Maßnahmen sinnvoll sind. Damit fördert das Projekt auch das Bewusstsein für die heimischen Lebensräume und das Engagement für den Naturschutz.

Neben der Förderung im Bundesprogramm Biologische Vielfalt erhält das Projekt eine weitere Förderung durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Informationen

Natürlicher Klimaschutz

Natur stärken – Klima schützen

27.07.2023 | Pressemitteilung Nr. 124/23 | Naturschutz
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM10699
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