Copernicus Erfolgreich Nutzen – Satellitendaten im behördlichen Alltag

07.12.2015
Blick auf die Erdatmosphäre
"Copernicus Erfolgreich Nutzen" war der Titel des diesjährigen "Nationalen Forum für Fernerkundung und Copernicus" vom 3. bis 5. November 2015 im Bundesverkehrsministerium in Berlin.

"Nationales Forum für Fernerkundung und Copernicus" vom 3. bis 5. November 2015

Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus ist seit der Verabschiedung der Copernicus Verordnung und den erfolgreichen Starts des Radarsatelliten Sentinel-1A und des optischen Satelliten Sentinel-2B in seiner operationellen Phase. Zusammen mit den luft-, boden- und seegestützten Sensoren verfügt Copernicus damit über leistungsfähige Beobachtungsinfrastrukturen.

Mindestens drei weitere Erdbeobachtungssatelliten werden alleine bis Ende 2016 zusätzlich gestartet sein. Damit eröffnet Copernicus erhebliche Chancen und Potenziale für die moderne Verwaltung, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft. "Copernicus Erfolgreich Nutzen" war deshalb auch der Titel des diesjährigen "Nationalen Forum für Fernerkundung und Copernicus" vom 3. - 5. November 2015 im Bundesverkehrsministerium in Berlin.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit über 420 Teilnehmern durch den Vertreter des Gastgebers, Herrn Andreas Krüger sowie die Mitveranstalter Bundesministerium des Innern (Frau Beate Lohmann), Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Herr Dr. Ewold Seeba), Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (Herr Dr. Bernhard Polten) sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (Herr Dr. Gerd Gruppe).

Erdbeobachtung war früher etwas für Spezialisten – dank moderner Technologien geht sie uns heute alle an. Die operationelle Erdbeobachtung unterstützt uns bei der Beantwortung der vielen gesellschaftlichen und sozialen Fragen von heute. Sie liefert wissenschaftlich fundierte Informationen schneller, umfassender und verständlicher und schafft so bessere Entscheidungsgrundlagen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Copernicus wird dazu beitragen, das enorme Potenzial der Fernerkundung für die Belange und Fragestellungen zu Klimawandel, Ressourcenengpässen zum Beispiel in der Landwirtschaft oder Nachhaltigkeit auszuschöpfen. Das Umweltbundesamt betonte anlässlich der abschließenden Podiumsdiskussion sein großes Interesse an der Nutzung der Fernerkundung und Copernicus für die eigene Aufgabenwahrnehmung und kündigte an, den Aufbau eigener Fernerkundungskompetenzen und Infrastrukturen zu deren Nutzung zu prüfen und weiter voranzutreiben.

Welche konkreten Einsatzmöglichkeiten sich eröffnen, stand in den verschiedenen Workshops des Forums im Vordergrund. Die Themenpalette war so vielfältig wie unsere Erde selbst: Von der Landoberfläche, über die Meere bis hin zur Atmosphäre, dem Klimawandel und Fragen zum Verkehrsmonitoring. Schwerpunkt war die Vorstellung von konkreten Beispielen auf Basis der Copernicus-Daten und -Dienste. Hierbei wurde das komplette Spektrum wissenschaftlicher Untersuchungen, wie dem Potenzial der Fernerkundung für die Detektion von Plastikmüll in unseren Gewässern bis hin zu (semi-)operationellen Anwendungen im Bereich Natura2000-Monitoring vorgestellt, die in Kooperation auch mit dem Bundesamt für Naturschutz entwickelt wurden.

Die Europäische Umweltagentur verwendet Copernicus Dienste bereits für die Ableitung eines "Urban Atlas", der die europaweite Flächennutzung in Ballungsräumen und deren Entwicklung widerspiegelt.

Wie können neue Nutzer angesprochen werden und wie können die Möglichkeiten der Fernerkundung auch auf Landes- und Kommunalebene sichtbar gemacht werden? Auch Kreise, Städte und Gemeinden sind potenzielle Nutzer von Copernicus und könnten Copernicus zum Beispiel zur Aktualisierung der Daten des Liegenschaftskatasters oder bei Feuerwehreinsätzen nutzen. Es gilt daher auch in der Zukunft die Informationsarbeit weiter auszubauen, die Vernetzung zwischen den einzelnen Akteuren zu verbessern und durch viele Beispielanwendungen Copernicus in die Breite zu tragen.

Dies verlangt nicht allein eine technologieorientierte Förderung, auch im Bereich der Methoden- und Anwendungsentwicklung, sowie bei der Diensteentwicklung für öffentliche Einrichtungen muss die Förderung weiter intensiviert werden. Die Notwendigkeit und der Erfolg von unterschiedlichen Fördermaßnahmen wurden durch die Vielzahl vorgestellter Förderprojekte, zum Beispiel im Bereich Bodenbewegungsmonitoring, maritime Sicherheit und Luftqualitätsmonitoring, und die wertvollen Erfahrungen, die im Rahmen dieser Best-Practice Beispiele gemacht wurden, deutlich.

Die Nutzer haben die Möglichkeit, bei der Weiterentwicklung der Copernicus-Dienste und Weltraumkomponente ihre Anforderungen einzubringen. Der Dialog zwischen allen Akteuren wird daher auch in Zukunft intensiv weitergeführt. Neben dem nächsten Nationalen Forum für Fernerkundung und Copernicus sind daher im nächsten Jahr zahlreiche thematische Fachworkshops geplant.

07.12.2015 | Meldung Umweltinformation
https://www.bmuv.de/ME8077

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