Insektenschutz
Header
Insekten Schützen - Vielfalt bewahren
Insekten leisten ungemein viel – beispielsweise bestäuben sie Pflanzen, reinigen Gewässer oder verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Mit dem Gesetz zum Schutz der Insektenvielfalt in Deutschland werden insbesondere zahlreiche Neuregelungen im Bundesnaturschutzgesetz vorgenommen. So werden unter anderem Biotope wie Streuobstwiesen als Lebensraum für Insekten besser bewahrt. Auch die beschlossene Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung schützt Insekten: Unter anderem wird dadurch der Einsatz von Glyphosat stark eingeschränkt und mit Ablauf des Jahres 2023 ganz verboten.
Knautien-Sandbiene
mehr lesenZweipunkt-Marienkäfer
mehr lesenVogel-Azurjungfer
mehr lesenRote Waldameise
mehr lesenDunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
mehr lesenTipps für Balkon und Garten
Wilde Ecken im Garten, in denen die Natur sich selbst überlassen bleibt, schützen die Artenvielfalt. Dort siedeln sich schnell Brennnesseln, Taubnesseln oder Gundermann sowie Disteln, Giersch, Gräser und Klee an. Das ist gut – denn einer der Hauptgründe für den Verlust vieler Arten in Deutschland ist eine zu aufgeräumte und eintönige Landschaft. Die Brennnessel zum Beispiel ist "Raupenfutter" für viele verschiedene Falterarten.
Eine bunte Mischung aus Blumen und Kräutern, die vom Frühling bis spät in den Herbst blühen, geben Insekten ausreichend Nahrung. Es eignen sich heimische Blühpflanzen wie zum Beispiel Glockenblumen, Kornblumen und der Wiesensalbei. Auch viele Küchen- und Heilkräuter wie Thymian, Oregano, Bergminze und Lavendel duften nicht nur gut, sondern schmecken den kleinen Brummern ebenfalls. Hochgezüchtete Blumen mit gefüllten Blüten, also mit mehr Blütenblättern, bieten Insekten leider keine Nahrung. Achten Sie daher auf Pflanzen mit Nektar und Pollen, auf sogenannte ungefüllte einfache Wildformen.
Insekten brauchen eine möglichst vielfältige Gartenlandschaft und auch einmal eine Ecke im Garten, in der die Natur sich selbst überlassen bleibt. Modern, ordentlich und pflegeleicht – so werden Schottergärten gerne beworben. Auf den kahlen großflächig mit Steinmaterial bedeckten Gartenflächen ohne Pflanzen finden Schmetterlinge, Käfer und andere Insekten keine Nahrung, keinen Unterschlupf und damit keinen Lebensraum. Gleichzeitig können auch Schottergärten auf Dauer Wildkräuter nicht gänzlich verhindern und sind entgegen erster Annahmen nicht pflegeleicht. Aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt sind Schottergärten in einigen Kommunen bereits verboten.
Heimische Sträucher und Wildhecken – ideal sind blühende Gehölze mit Beeren wie Schlehe und Kreuzdorn – können Rückzugsorte für zahlreiche Arten sein. Auch eine Hausbegrünung mit Efeu, Waldrebe und Blauregen bietet Insekten Schutz. Haufen aus Laub und Reisig sowie sogenanntes Totholz bieten Insekten Unterschlupf. Morsche Äste zum Beispiel eignen sich hervorragend als Versteck, Nahrung oder als Baumaterial.
Manche Wildbienen und Wespen legen ihre Brutkammern mit Hohlräumen in Holz, in Stängeln und in der Erde an. In Holz und Stängeln nistende sogenannte Solitärbienen können durch spezielle Nisthilfen gefördert werden. Arten, die im Boden nisten, profitieren von freien Bodenstellen und dem Verzicht auf flächendeckendes Mulchen im Garten im Frühling und Sommer. In der kalten Jahreszeit sind Quartiere für die kleinen Insekten überlebenswichtig. Auch Trockenmauern aus Bruch- oder Natursteinen, Kräuterspiralen und Steinhaufen sind ebenfalls als Winterquartiere beliebt.
Für den Naturgarten ist Torf die falsche Wahl. Der Torf in unserer Blumenerde stammt aus dem Moor. Er bildet sich extrem langsam. Zudem beherbergen Moore eine Vielzahl von Insektenarten und tragen zum Klimaschutz bei. Sie können Ihren Boden aus je einem Drittel Lehm, Kompost und Sand zum Beispiel auch selbst mischen. Bodendecker wie der Kriechende Günsel oder der Gamander-Ehrenpreis lassen unerwünschten Wildkräutern keinen Platz.