Insekten schützen – Vielfalt bewahren
Insekten schützen – Vielfalt bewahren
Insekten sind für uns Menschen und unsere Ökosysteme unverzichtbar. Doch sowohl die Masse als auch die Vielfalt der Insekten sind dramatisch zurückgegangen. Um das Insektensterben aufzuhalten, hat die Bundesregierung auf Vorschlag des Bundesumweltministeriums ein Gesetz zum Schutz von Insekten auf den Weg gebracht.
Einleitung
Insekten leisten ungemein viel – beispielsweise bestäuben sie Pflanzen, reinigen Gewässer oder verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Mit dem Gesetz zum Schutz der Insektenvielfalt in Deutschland werden insbesondere zahlreiche Neuregelungen im Bundesnaturschutzgesetz vorgenommen. So werden unter anderem Biotope wie Streuobstwiesen als Lebensraum für Insekten besser bewahrt. Auch die beschlossene Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung schützt Insekten: Unter anderem wird dadurch der Einsatz von Glyphosat stark eingeschränkt und mit Ablauf des Jahres 2023 ganz verboten.
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ThomBal/Shutterstock.com
Steinwüste Schottergärten
Modern, ordentlich und pflegeleicht – so werden Schottergärten gerne beworben. Mit diesem Gartentyp verbreitet sich seit einigen Jahren ein Negativtrend in Deutschland.

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Ursachen für das Insektensterben
Die Ursachen des Insektenrückgangs sind vielfältig und insgesamt komplex. Zentrale Ursachen liegen in der mengen- und flächenmäßig hohen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und anderen Pestiziden.
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Mit diesen Pflanzen helfen Sie Wildbienen
Jede und jeder kann im eigenen Garten mithelfen, Wildbienen und andere Insekten zu schützen – zum Beispiel mit diesen Pflanzen, die Bienen besonders reiche Nahrung bieten.
Wir haben den Insektenschutz zu einem Schwerpunkt unserer Arbeit gemacht: Unser Aktionsprogramm enthält konkrete Maßnahmen, um Lebensräume und Nahrungsquellen von Insekten zu erhalten.

...natürliche Schädlingsbekämpfer, Nahrungsgrundlage vieler Tiere, Bestäuber von Nutzpflanzen, Bodenverbesserer.

- 7 Prozent - ausgestorben oder verschollen
- 5,6 Prozent - vom Aussterben bedroht
- 14 Prozent - stark gefährdet
- 15,3 Prozent - gefährdet
- 6,1 Prozent - Gefährdung unbekannten Ausmaßes
- 4,7 Prozent - extrem selten
- 7,5 Prozent - Vorwarnliste
- 37,2 Prozent - ungefährdet
- 2,7 Prozent - Daten unzureichend

Gesamtwerk: BMU | Ameisen: dimpank/Shutterstock.com | Bienen: Aurelija Diliute/Shutterstock.com | Pflanzen/Schmetterlinge: Val Iva/Shutterstock.com | Motte, Hummel, Marienkäfer: Olga Olmix/Shutterstock.com
- In Deutschland gibt es 33.300 Insektenarten…das sind circa 70 Prozent aller Tierarten!
- 42 Prozent der Insektenarten gelten als bestandsgefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben!
- Bei 45 Prozent der Insektenarten ist der Bestand rückläufig…zum Beispiel bei 96 Prozent der Köcherfliegen, 62,5 Prozent der Tagfalter, 60,2 Prozent der Ameisen, 42,6 Prozent der Großschmetterlinge und 41,8 Prozent der Wildbienen.

- ...sind effizientere Bestäuber als Honigbienen...
- ...und können zum Teil auch bei schlechtem Wetter fliegen.
- Nicht nur Wildpflanzen (zum Beispiel Rotklee) sind auf spezialisierte Wildbienen als Bestäuber angewiesen
- ...sondern auch bekannte Kultursorten (zum Beispiel Tomaten).

BMU
- Wildbienen stellen keinen Honig her, bestäuben aber oft viel effizienter als Honigbienen.
- Wildbienen sind ungefährlich. Sie stechen nur bei unmittelbarer Bedrohung – und ihr Stachel ist in vielen Fällen zu klein, um unsere Haut zu durchdringen.
- Die meisten Wildbienen-Arten bilden keine Staaten, sondern leben einzeln (solitär) – zum Beispiel in sandigen Böden, morschem Holz, Pflanzenstängeln oder sogar leeren Schneckenhäusern.
- Die bekanntesten Wildbienen sind Hummeln. Zu den rund 560 Wildbienen-Arten in Deutschland zählen auch rund 40 Hummel-Arten.
- Bevor die Honigbiene vom Menschen als Nutztier gezüchtet wurde, war auch sie eine von vielen Wildbienen-Arten.
- Fast ein Viertel der Wildbienen-Arten bauen keine eigenen Nester, sondern schmuggeln ihre Eier in die Brutzellen anderer Bienenarten.

BMUV/Foto – stock.adobe.com/LIMARIO (Ameisenlöwe); stock.adobe.com/yod67 (Gemeine Ameisenjungfer); mauritius images / Erhard Nerger/imageBROKER (Sandbiene); mauritius images/imageBROKER/Matthias Delle (Dunkler Wiesenkopf Ameisenbläuling); stock.adobe.com/ Vitaly Korovin (Sand); Shutterstock.com/ Val_Iva/ (Pflanzen)
Gemeine Ameisenjungfer und Ameisenlöwe, Dunkler Wiesenknopfbläuling oder Weiden-Sandbiene: Insekten sind systemrelevant für unsere Ökosysteme. Sie helfen beim Bestäuben, sind Nahrung für andere Lebewesen und halten die Artenvielfalt im Gleichgewicht.