THG-Projektion: Weiterentwicklung der Methoden und Umsetzung der EU-Effort Sharing Decision im Projektionsbericht 2015 ('Politikszenarien')

Klimaschutz, Klimapolitik, EU-Emissionshandelssystem und Umweltaspekte der Energiewende

Projektlaufzeit
09.2014 - 03.2017

Forschungskennzahl
3714 41 104

Im Projekt "THG-Projektion: Weiterentwicklung der Methoden und Umsetzung der EU-Effort-Sharing-Decision im Projektionsbericht 2015 (Politikszenarien VII)" wurden für den deutschen Projektionsbericht 2015 zwei Szenarien für die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland für den Zeitraum 2005 bis 2035 erarbeitet:

  • Ein Mit-Maßnahmen-Szenario (MMS), in dem alle bis zum 31. August 2014 in den verschiedenen Sektoren neu eingeführten oder maßgeblich geänderten klima- und energiepolitischen Maßnahmen enthalten sind. Dieses Szenario wurde am 15. März 2015 von der Bundesregierung bei der Europäischen Kommission eingereicht.
  • Ein Mit-Weiteren-Maßnahmen-Szenario (MWMS), in dem die im Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 und im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz im Dezember 2014 zusätzlich von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen, um das Treibhausgasminderungsziel von 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 zu erreichen, enthalten sind. Dieses Szenario wurde im Oktober 2016 von der Bundesregierung bei der Europäischen Kommission eingereicht.

Der vorliegende Bericht entspricht inhaltlich im Wesentlichen dem Projektionsbericht der Bundesregierung 2015.
Für die gesamten Treibhausgasemissionen (ohne LULUCF) ergibt sich im Mit-Maßnahmen-Szenario für den Zeitraum 1990 bis 2020 eine Minderung um 32,7 Prozent, bis 2030 werden 43 Prozent gemindert und bis 2035 etwa 48 Prozent erreicht. Im Mit-Weiteren-Maßnahmen-Szenario werden im Zeitraum 1990 bis 2020 etwa 37,4 Prozent gemindert, bis 2030 49 Prozent, und bis 2035 liegt die Minderung bei knapp 53 Prozent.
Den Emissionsentwicklungen liegen unterschiedliche klima- und energiepolitische Maßnahmen bzw. Zielsetzungen zu Grunde. Die größten Beiträge zur Emissionsminderung im Mit-Maßnahmen-Szenario erbringen eine vermehrte Einspeisung erneuerbarer Energien durch das EEG und die Einsparungen von Strom in den einzelnen Sektoren. Die Einbeziehung industrieller N2O-Emittenten in den EU-Emissionshandel trägt ebenfalls zu erheblichen Minderungen bei. Im Mit-Weiteren-Maßnahmen-Szenario erbringen zum MMS zusätzliche Einsparungen von Strom durch NAPE-Maßnahmen in den einzelnen Sektoren sowie die Braunkohle-Sicherheitsbereitschaft bis zum Jahr 2020 die größten Beiträge zur Emissionsminderung, aber auch flankierende Maßnahmen aus dem Aktionsprogramm Klimaschutz und NAPE führen zu zusätzlichen Minderungen.
Im Vergleich zum Jahr 2012 sinkt der Endenergieverbrauch im Mit-Maßnahmen-Szenario bis 2035 um etwa 5 Prozent. Bei den Mineralölprodukten ist in diesem Zeitraum ein deutlicher Rückgang um 38 Prozent zu beobachten. Entgegen dem Trend bei den fossilen Energieträgern nimmt der Endenergieverbrauch erneuerbarer Energien stark zu. Der Stromverbrauch sinkt hingegen insgesamt bis 2035 nur leicht. Im Mit-Weiteren-Maßnahmen-Szenario sinkt der Endenergieverbrauch von 2012 bis 2035 um 23 Prozent. Neben einem stärkeren Rückgang bei den Mineralölprodukten um 44 Prozent sinkt der Stromverbrauch insgesamt bis 2035 um 11Prozent.
Jenseits der energiebedingten Treibhausgasemissionen entfallen im Mit-Maßnahmen-Szenario noch erhebliche Emissionsminderungen auf Maßnahmen beziehungsweise Entwicklungen im Bereich der Industrieprozesse und der Abfallwirtschaft.

https://www.bmuv.de/FB412

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.