Verbraucherzentralen

Verbraucherzentralen gibt es in jedem Bundesland – mit insgesamt fast 200 sogenannten Beratungsstellen. Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen hier aktuelle, verlässliche Informationen, unabhängige Beratung und Unterstützung in Fragen des privaten Konsums. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbraucherzentralen beraten persönlich vor Ort oder auch telefonisch über Themen wie Kaufverträge, Versicherungen, Geldanlagen oder die richtige Altersvorsorge – und vieles mehr. Die Beratungsangebote werden oft gegen Entgelt erbracht, da die Verbraucherzentralen als Empfänger von öffentlichen Mitteln auch eigene Einnahmen erzielen sollen. Welche Beratungen die jeweilige Verbraucherzentrale anbietet, lässt sich den einzelnen Internetseiten der Verbraucherzentralen entnehmen.

Als unabhängige, gemeinnützige Organisationen werden die Verbraucherzentralen grundsätzlich von den Ländern finanziert; dies gilt insbesondere für ihre Beratungsangebote (individuelle Einzelfallberatung vor Ort). Darüber hinaus erhalten sie für bestimmte Maßnahmen zur allgemeinen Verbraucherinformation auch Projektmittel vom Bund.

Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv)

Der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv) ist die Dachorganisation der Verbraucherzentralen der Länder.

Er koordiniert die verbraucherpolitische Arbeit der insgesamt 16 Verbraucherzentralen sowie seiner weiteren 28 verbraucherorientierten Mitgliedsverbände.

Dies umfasst unter anderem die Entwicklung einheitlicher Standards für die Beratung von Verbraucherinnen und Verbrauchern – sowie die berufliche Qualifizierung der über 1.000 Beraterinnen und Berater. Laut Satzung verfolgt der vzbv den Zweck, Verbraucherinteressen wahrzunehmen, den Verbraucherschutz zu fördern, die Stellung des Verbrauchers in der sozialen Marktwirtschaft zu stärken und zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.

Dies erfolgt auf nationaler und internationaler Ebene insbesondere durch:

  • Vertretung der Verbraucherinteressen gegenüber der Politik, Wirtschaft und der Öffentlichkeit,
  • Koordinierung der verbraucherpolitischen Arbeit der Mitgliederorganisationen,
  • Durchsetzung von Verbraucherrechten,
  • Erarbeitung und Bereitstellung bundesweit einheitlicher Beratungsstandpunkte,
  • Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Verbraucherschutzorganisationen
  • Systematische Analyse von Marktentwicklungen (Marktbeobachtung und Frühwarnfunktion) sowie
  • Berufliche Qualifikation der in der Verbraucherarbeit tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Für die Wahrnehmung seiner satzungsgemäßen Aufgaben wird der vzbv durch das BMUV institutionell gefördert. Ergänzende Mittel erhält der vzbv aus Mitgliedsbeiträgen, Erstattungen und Prozesskostenerstattungen. Darüber hinaus engagiert sich der vzbv in einer Reihe von Projekten, beispielsweise der bundesweiten Energieberatung der Verbraucherzentralen. Diese Projekte werden von verschiedenen Bundesministerien, aber auch aus Mitteln der Europäischen Union finanziert.

Mit der Marktbeobachtung analysiert der vzbv zudem das Marktgeschehen in den Bereichen Digitales, Energie und Finanzen. Die Marktbeobachtungsaktivitäten beruhen im Wesentlichen auf den bei den Verbraucherzentralen gesammelten und aufbereiteten Daten aus der Verbraucherberatung. Die eigentliche Auswertung und Bearbeitung der im Rahmen der Marktbeobachtung erfassten Daten und Vorgänge findet im vzbv selbst statt. Die Verbraucherzentralen haben in diesem Zusammenhang die operative Betreuung eines Beschwerdepostfaches, einschließlich der Erfassung der Meldungen in den Statistiken und die Eingangsbeantwortung von Anfragen übernommen und sorgen dadurch für die Weiterleitung ratsuchender Verbraucherinnen und Verbraucher in die Verbraucherberatung.

Um neben der staatlichen Förderung noch weitere Finanzierungsquellen für die Verbraucherarbeit zu erschließen, hat der vzbv 2010 die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz (DSV) gegründet. Damit wird neben der öffentlichen Hand auch Privatpersonen, der Wirtschaft und Verbänden die Möglichkeit zum sichtbaren Engagement in Sachen Verbraucherschutz gegeben.

Projekt "Wirtschaftlicher Verbraucherschutz"

Das BMUV fördert beispielsweise Maßnahmen der Verbraucherzentralen im Bereich des wirtschaftlichen Verbraucherschutzes. Hauptaufgabe des Projektes sind aktionsorientierte Informations- und Präventionsmaßnahmen aller 16 Verbraucherzentralen in den Ländern, die zielgruppenspezifisch und bundesweit zu aktuellen Themen des Verbraucherschutzes durchgeführt werden. Gegenstand der aktuellen Förderung sind: Verbraucherrecht im Alltag/Kostenfallen/Aktuelles, selbstbestimmtes Leben und Vorsorge sowie Verbraucherschutz für Eltern und Kinder. Dabei werden auch neue Instrumente der Verbraucherinformation, wie etwa Legal-Tech-Tools, entwickelt und eingesetzt. Solche Online-Angebote als "Hilfe-zur-Selbsthilfe" zur rechtlichen Erstauskunft und teilweise mit Musterbriefen gibt es zu folgenden verlinkten Themen.

Stand: 22.09.2022

Wege zum Dialog

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