Schutz der Ozonschicht

Blick auf die Erde, dahinter geht die Sonne auf und erleuchtet den blauen Planeten.

Ozon, der dreiwertige Sauerstoff mit der chemischen Formel O3, hat zwei "Gesichter". Wenn die sommerliche Sonne bei bestimmten Witterungsbedingungen Luftschadstoffe wie Stickoxide und Kohlenwasserstoffe in bodennahes Ozon umwandelt, gefährdet dieser "Sommersmog" die Gesundheit von Menschen und Tieren. In 15 bis 25 Kilometern Höhe (Stratosphäre) hingegen schützt die Ozonschicht das gesamte Leben auf der Erde vor den zellschädigenden Anteilen der ultravioletten Strahlung (UV-B) der Sonne.

Mitte der 70er Jahre stellten Wissenschaftler eine Ausdünnung dieser schützenden Ozonschicht fest. 1986 wurde erstmals ein saisonales "Loch" in der Ozonschicht über der Antarktis entdeckt. Die Konsequenzen können sehr ernster Natur sein: Bei einer erhöhten UV-B-Strahlung rechnen Fachleute unter anderem mit einer Zunahme von Hautkrebs und Grauem Star, mit klimatischen Veränderungen und Ernteverlusten.

Mitte der 70er Jahre stellten Wissenschaftler eine Ausdünnung dieser schützenden Ozonschicht fest. 1986 wurde erstmals ein saisonales "Loch" in der Ozonschicht über der Antarktis entdeckt. Die Konsequenzen können sehr ernster Natur sein: Bei einer erhöhten UV-B-Strahlung rechnen Fachleute unter anderem mit einer Zunahme von Hautkrebs und Grauem Star, mit klimatischen Veränderungen und Ernteverlusten.

Die Ursache des Abbaus der Ozonschicht ist inzwischen klar: Ausgangspunkt der komplizierten chemischen Reaktionskette sind Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und ihre chemischen Verwandten, die Halone. FCKW sind Kohlenwasserstoffverbindungen, in denen Wasserstoffatome vollständig oder teilweise (H-FCKW) durch die Halogene Chlor oder Fluor ersetzt wurden. Sie sind extrem stabil und reaktionsträge – lange Zeit erwünschte Eigenschaften, die aber zugleich bedeuten, dass die Stoffe unverändert in die Stratosphäre gelangen und dort ihr Zerstörungswerk beginnen können.

Jahrzehntelang haben wir ahnungslos FCKW freigesetzt: als Treibgase in Spraydosen, zum Aufschäumen von Schaum- und Dämmstoffen, als Kältemittel in Klimaanlagen und Kühlschränken, als Reinigungs- und Lösemittel. Halone, die zusätzlich auch Brom enthalten und drei- bis zehnmal so viel Ozon zerstören wie FCKW, wurden in Feuerlöschern eingesetzt. Als die Völkergemeinschaft das große Risiko dieser Stoffe erkannte, wurde mit dem Wiener Abkommen zum Schutz der Ozonschicht von 1985 und dem darauf basierenden Montrealer Protokoll von 1987 ein präziser Zeitplan für den weltweiten Ausstieg aus Produktion und Verwendung dieser Stoffe beschlossen. Dieser Zeitplan wurde seither mehrfach verschärft. Dabei gelten für die Industrieländer kürzere Fristen als für die Entwicklungsländer, denen aber mit einem von den Industriestaaten finanzierten Fonds geholfen wird, den Ausstieg so früh wie möglich zu schaffen.

Das Montrealer Protokoll und seine Folgebeschlüsse haben die Staatengemeinschaft in einer bisher nie dagewesenen Konsequenz geeint. Seit dem ­16. September 2009 sind das Wiener Übereinkommen und das Montrealer Protokoll die ersten Abkommen in der Geschichte der Vereinten Nationen, die von ­allen Staaten der Welt ratifiziert wurden. Heute, 34 Jahre nach dem Beschluss des Montrealer Protokolls, sind die Ergebnisse der vereinbarten Ziele deutlich sichtbar. Weltweit sanken die Produktions- und Verbrauchsmengen der ozonschichtschädigenden Stoffe in nur wenigen Jahren drastisch Gleichzeitig verhinderten die Vereinbarungen des Montrealer Protokolls eine zusätzliche Erhöhung der Treibhausgasemissionen.

In Deutschland wurden alle internationalen Verpflichtungen vorzeitig erfüllt. Der Ausstieg aus Produktion und Verwendung von sehr ozonschichtschädigenden Stoffen, wie FCKW und Halonen, ist seit 2010 weltweit bis auf wenige Ausnahmen vollzogen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich die Ozonschicht dadurch in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts wieder auf das Niveau von vor 1980er erholt.

Bei den jährlichen Vertragsstaatenkonferenzen beraten die Vertragsstaaten den Fortschritt der Minderungsmaßnahmen und die Weiterentwicklung des Montrealer Protokolls. Das Montrealer Protokoll, seine Ergänzungen und umfangreichen Berichte und Informationen sind beim Ozonsekretariat der Vereinten Nationen abrufbar.

2016 wurden in Kigali teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (HFKW) mit hohem Treibhauspotenzial als ­neueste Stoffgruppe in das Montrealer Protokoll ­aufgenommen. HFKW werden heute in großen Mengen als Ersatzstoffe für die ozonschichtschädigenden Stoffe verwendet, tragen aber zur Erderwärmung bei. Darum soll ihr Einsatz nun weltweit schrittweise vermindert werden. Zum Ersatz der HFKW gibt es bereits in allen wichtigen Anwendungsgebieten erprobte technische Lösungen. Daher haben Entwicklungsländer, die noch bestimmte ozonschichtschädigende Stoffe verwenden dürfen, die Chance, die Einführung der klimaschädlichen HFKW zu überspringen und direkt auf halogenfreie Stoffe und Verfahren umzustellen.

Stand: 15.09.2021

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