Mehr Qualität in der Schutzgebietsbetreuung durch Rangerinnen und Ranger

04.05.2023
Schild für Naturschutzgebiet: Gelber Hintergrund mit dem Bild einer Eule
Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz fördern das Projekt "RANGER". Dabei sollen die Aufgaben von Rangerinnen und Rangern weiterentwickelt und an die neuen Herausforderungen im Naturschutz angepasst werden.

Projekt "RANGER" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt entwickelt bundesweit einheitliche Standards für die Schutzgebietsbetreuung

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE) erarbeitet im Projekt "RANGER – Zukunft der Schutzgebietsbetreuung gestalten" einen Überblick über den aktuellen Stand des Managements von Schutzgebieten in Deutschland. Auf dieser Basis sollen die Aufgaben von Rangerinnen und Rangern weiterentwickelt und an die neuen Herausforderungen wie den Verlust der biologischen Vielfalt und die Klimakrise angepasst werden. Das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz fördern das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit 321.000 Euro.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Schutzgebiete sind unverzichtbar, um Tiere, Pflanzen und ihre Lebensräume zu erhalten. Daher muss auch eine gute Betreuung dieser Flächen sichergestellt werden. Der Einsatz von Rangerinnen und Rangern für das Gebietsmanagement hat in Deutschland noch keine lange Tradition wie beispielsweise in den USA. Das wollen wir ändern. Das Projekt ‚Ranger‘ wird Standards entwickeln für die Ausbildung von Rangerinnen und Rangern. Nur so können wir die Schutzgebiete bestmöglich betreuen und wertvolle Ökosysteme schützen."

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: "Rangerinnen und Ranger sind schon heute für die Naturschutzgebiete von großer Bedeutung. Doch die Anforderungen an die professionelle Schutzgebietsbetreuung steigen deutlich. Dadurch ändert sich auch das Aufgabenspektrum von Rangerinnen und Rangern: Es geht nicht mehr nur darum, rechtliche Regelungen durchzusetzen und Verstöße zu ahnden. Vielmehr nehmen Rangerinnen und Ranger immer stärker eine vermittelnde Rolle zwischen Mensch und Natur ein. Mit ihren Angeboten in der Umweltbildung führen sie Menschen jeden Alters an die Natur heran."

Rangerinnen und Ranger müssen ihre Schutzgebiete genau kennen, Veränderungen in der Natur dokumentieren und regelmäßig Daten nach wissenschaftlichen Methodenstandards erfassen. Dazu gehören das Zählen und Erfassen seltener Tier- und Pflanzenarten sowie das Monitoring und Management besonders wertvoller Lebensräume. Rangerinnen und Ranger setzen zudem selbst zahlreiche Naturschutzmaßnahmen zum Beispiel Beweidungs-, Pflege- und Renaturierungsmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.

Hintergrund

Die Schutzgebietsbetreuung hat in Deutschland eine unterschiedlich lange Tradition und auch die Ausbildungsstandards für Betreuende sind bundesweit zum Teil sehr unterschiedlich: Mit der Nationalparkwacht Bayerischer Wald wurde 1974 die erste hauptamtliche deutsche Naturwacht gegründet. Auch die Naturwacht Brandenburg gibt es seit mehr als 30 Jahren. Dort setzt man bei Rangerstellen heute vor allem auf Menschen mit einer akademischen Ausbildung. In anderen Bundesländern können sich Menschen aus "grünen Berufen" zu Rangerinnen und Rangern fortbilden lassen.

Im Projekt "RANGER – Zukunft der Schutzgebietsbetreuung gestalten" erstellt die Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNE) erstmals einen systematischen Gesamtüberblick darüber, wie die Betreuung in Großschutzgebieten wie Nationalparken, Biosphärenreservaten und Naturparken oder auch in Wildnisgebieten organisiert ist. Sie erfasst darüber hinaus die Arbeitsbedingungen der Rangerinnen und Ranger in den einzelnen Bundesländern. Dafür ermittelt das Projektteam ab Ende April 2023 die Situation in bundesweit mehr als 150 Schutzgebieten. Anschließend werden gemeinsam mit Fachleuten der am Projekt teilnehmenden Naturschutzstationen und Schutzgebietsverwaltungen neue Strategien für die Weiterentwicklung der Schutzgebietsbetreuung erarbeitet.

Mit fünf Schutzgebietsverwaltungen sollen darüber hinaus Innovationen im Bereich des Gebietsmanagements erprobt werden. Zum Beispiel soll im Projekt geklärt werden, welche Chancen die Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz für das Monitoring von Arten und Lebensräumen oder für die zielgerichtete Besucherlenkung bieten.

Das Projekt "Ranger – Zukunft der Schutzgebietsbetreuung gemeinsam gestalten" will die Ergebnisse seiner Analyse dazu nutzen, die Schutzgebietsbetreuung durch Rangerinnen und Ranger in Deutschland qualitativ weiterzuentwickeln. Neben BMUV und BfN beteiligt sich der Naturschutzfonds Brandenburg mit 33.000 Euro an der Projektförderung.

04.05.2023 | Pressemitteilung Nr. 070/23 | Naturschutz
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM10586
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