BMU - 2004 - 647 Quantifizierung der Ingestion von Boden durch Kinder

- Schriftenreihe Reaktorsicherheit und Strahlenschutz -

| Protokolle und Berichte | Strahlenschutz

Die direkte Ingestion von Boden kann ein wesentlicher Expositionspfad für Radionuklide und konventionelle Schadstoffe sein. Von besonderer Bedeutung ist dieser Pfad für spielende Kinder. Zur Quantifizierung der Bodeningestion durch Kinder wurden in einem Zeitraum von 12 Tagen Untersuchungen an 22 Probanden in 4 Altersgruppen durchgeführt. Von allen Probanden wurden die Nahrung, der Stuhl und der Boden an den Spielorten beprobt. In den insgesamt etwa 800 Proben wurden die als Tracer ausgewählten Elemente Al, Si, Sc, Ti, Ga, Y, Zr, Nb, La, Ce und Nd mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS) bestimmt. Für jeden Probanden wurden die in einem bestimmten Zeitraum mit dem Stuhl ausgeschiedenen Elementmassen und die im zugehörigen Zeitraum mit der Nahrung aufgenommenen Elementmassen bilanziert. Die Differenz entspricht der Elementmasse, die mit dem Boden aufgenommen wurde. Daraus wurden die Bodeningestionsraten berechnet. Im Bezug auf die Korngrößenfraktionen < 500 µm und < 63 µm des Bodens wurden für die einzelnen Altersgruppen die in der Tabelle aufgeführten Bodeningestionsraten ermittelt. Die Ingestionsraten beziehen sich einerseits auf die Dauer der Untersuchung (Angaben in mg/d) und andererseits auf die reine Spielzeit im Freien (Angaben in mg/h Spielzeit). Die Gesamtunsicherheit (Standardunsicherheit) der Untersuchung beträgt ca. 50 % für die Angaben in mg/d und ca. 60 % für die Angaben in mg/h Spielzeit.

(Auszug aus dem Inhalt der Schriftenreihe)

https://www.bmuv.de/DL997

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