Bromierte Flammschutzmittel
Was ist das Problem?
Bromierte Flammschutzmittel (brominated flame retardants – BFR) dienen dazu, die Entzündung brennbarer Materialien wie Kunststoffe, Textilien oder Holz hinauszuzögern und die Flammenausbreitung zu verlangsamen. Es handelt sich um unterschiedliche chemische Verbindungen, die sich beispielsweise in Kunststoffgehäusen von Fernsehern und Computern, Wohnraumtextilien, Dämm- und Montageschäumen befinden. Problematisch sind bromierte Flammschutzmittel, zu denen polybromierte Diphenylether (PBDE), Tetrabrombisphenol A (TBBPA), polybromierte Biphenyle (PBB) und Hexabromcyclododecan (HBCDD) gehören. Sie sind seit langem im Einsatz, in der Umwelt weit verbreitet, schwer abbaubar und zum Teil bioakkumulierend; das heißt, sie reichern sich in Lebewesen an. TBBPA und HBCDD sind toxisch für Gewässerorganismen und PBDE, TBBPA und HBCDD wurden auch in Muttermilch und im Blut des Menschen gefunden.
Wegen dieser für Umwelt und Gesundheit gefährlichen Eigenschaften ist die Verwendung bestimmter bromierter Flammschutzmittel eingeschränkt beziehungsweise verboten. Dennoch können sie aufgrund ihrer Langlebigkeit in der Umwelt über Wasser, Boden oder Luft auch in die Nahrungskette gelangen. Deshalb aktualisiert die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) derzeit ihre wissenschaftlichen Gutachten zu bromierten Flammschutzmitteln in Lebensmitteln.