Rede von Steffi Lemke anlässlich der 15. Weltkorallenriffkonferenz

04.07.2022
Bundesministerin Steffi Lemke
Zur Eröffnung des 15. Internationalen Korallenriffsymposiums hielt Bundesumweltministerin Steffi Lemke eine Rede.

– Es gilt das gesprochene Wort –

Sehr geehrter Herr Prof. Scholz-Reiter,
Königliche Hoheit Fürst Albert von Monaco,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bovenschulte,
sehr geehrte Frau Senatorin Dr. Schilling,
sehr geehrte Damen und Herren,

herzlichen Dank für die Einladung zur Eröffnung des 15. Internationalen Korallenriffsymposiums. Es freut mich sehr, dass diese ganz besonderen Lebensräume hier und heute so viel Aufmerksamkeit bekommen.

Denn Korallenriffe brauchen dringend viel mehr Aufmerksamkeit:

Die Meere sind weltweit in einem schlechten Zustand und leiden unter der Klimakrise. Der vom IPCC 2019 veröffentlichte Sonderbericht zu Ozeanen hatte eine drastische Botschaft: Bei einem Anstieg der Temperatur um 2 Grad Celsius würden 99 Prozent aller Korallenriffe vernichtet. Und das ist nicht die einzige Bedrohung. Zusätzlich belasten Verschmutzungen und schädliche Nutzungen die Riffe.

Eine Vernichtung der Korallenriffe wäre verheerend, denn sie sind ein zentraler Baustein im Kampf gegen die Klimakrise und gegen das Artenaussterben:

  • Korallenriffe beherbergen wertvolle marine Arten,
  • sie sind Kinderstube für viele Fische,
  • sie bieten Nahrung und
  • sie schützen vor Sturmfluten, die im Zuge der Klimakrise immer häufiger auftreten.

Wir müssen Korallenriffe schützen, damit sie uns schützen können.

Konkret bedeutet das:

  • Wir brauchen ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen, um die Riffe zu retten.
  • Bis 2030 müssen global mindestens 30 Prozent der Meeresfläche wirksam geschützt werden, dazu müssen auch Korallenriffgebiete gehören.  
  • Und die Nutzung der Meere muss auf ein naturverträgliches Maß gesenkt werden.

Um dabei voranzukommen, ist der Schutz der Meere ein Schwerpunkt der deutschen Bundesregierung in dieser Legislaturperiode. Dafür habe ich mich erfolgreich eingesetzt. Wir starten eine Meeresoffensive und wollen alle Aspekte des Meeresschutzes zusammenführen. Damit gehen wir die drei großen ökologischen Krisen, die die Meere und Korallenriffe belasten, die Klimakrise, das Artenaussterben und die Verschmutzungskrise, gemeinsam an.

Ein erster Baustein ist der G7 "Ocean Deal", den die Staats- und Regierungschefs beim G7-Gipfel in Elmau verabschiedet haben. Er spannt einen übergreifenden Rahmen für die internationale Meeres-Governance. Direkt im Anschluss haben wir bei der UN-Meereskonferenz in Lissabon ein deutliches Zeichen für einen besseren Meeresschutz gesetzt. Ich bin tief beeindruckt, wie viele tolle Initiativen für den Erhalt der Korallenriffe auch dort vor Ort waren.

Heute geht es hier beim Interrnationalen Korallenriffsymposium weiter. Der Austausch zwischen Politik und Wissenschaft über Lösungen und Maßnahmen ist wichtig, um Korallenriffe weltweit besser schützen zu können.

Wir wollen morgen im Rahmen des "Solutions Day" an den erfolgreichen Dialog aus dem letzten Jahr anknüpfen. Es freut mich, dass das Bundesumweltministerium als Mitglied der Internationalen Korallenriffinitiative (ICRI) diese wichtige Dialogveranstaltung unterstützt. Ich lade Sie alle herzlich ein zu dem morgigen Dialog zwischen Politik und Wissenschaft und wünsche Ihnen ein gutes und erkenntnisreiches Symposium hier in Bremen!

Vielen Dank.

04.07.2022 | Rede Meeresschutz

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