Gutachter: Abwrackprämie nutzte der Umwelt

05.09.2009
Mehrere defekte Autos stehen übereinander
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 289/09
Thema: Verkehr
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Sigmar Gabriel
Amtszeit: 22.11.2005 - 28.10.2009
16. Wahlperiode: 22.11.2005 - 28.10.2009
Gabriel: Da steckt mehr Umwelt drin als viele erwartet haben

Gabriel: Da steckt mehr Umwelt drin als viele erwartet haben

Anders als des öfteren behauptet hatte die Abwrackprämie keineswegs negative Auswirkungen, sondern positive Wirkungen auf die Umwelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Heidelberger IFEU-Instituts im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Nach den Berechnungen der Gutachter liegen Spritverbrauch und CO2-Ausstoß der neuen Pkw durchschnittlich um rund 20 Prozent niedriger als bei den abgewrackten Fahrzeugen. Bei den klassischen Luftschadstoffen sind es sogar bis zu 99 Prozent weniger als vorher. "Obwohl sie mit ganz anderer Zielsetzung konzipiert wurde, steckt in der Abwrackprämie mehr Umwelt als viele erwartet haben. Die Behauptung, die Prämie habe der Umwelt nichts gebracht oder ihre Umweltbilanz sei sogar negativ, ist sachlich falsch und durch unsere Studie glatt widerlegt", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.

Im Durchschnitt betrug das Alter der durch neue Fahrzeuge ersetzten Altwagen mehr als 14 Jahre - das entspricht dem Alter der ansonsten aus dem deutschen Bestand abgemeldeten Pkw. Das IFEU Institut errechnet, dass der Ersatz der alten durch neue Fahrzeuge zu bedeutend geringeren Luftschadstoffemissionen führt. So stoßen die Neufahrzeuge im Schnitt 99 Prozent weniger Rußpartikel, 87 Prozent weniger Stickoxide und immerhin noch 74 Prozent weniger Kohlenmonoxid aus, als dies die Altfahrzeuge bei weiterem Betrieb getan hätten. Auch der Spritverbrauch und damit die CO2-Emissionen sind durchschnittlich um rund 20 Prozent niedriger als zuvor.

Diesen besonderen Effekt der Prämie erklärt die Studie damit, dass alte, hoch und zum Teil sehr hoch emittierende Pkw direkt durch Neuwagen mit sehr niedrigen Emissionen ersetzt wurden. Das hat Auswirkung auf die Luftbelastung der Pkw-Flotte insgesamt: "Durch die Abwrackprämie stoßen alle deutschen Pkw zusammen genommen praktisch auf einen Schlag fast ein Zehntel weniger Benzol, 5 Prozent weniger Stickoxide und 4 Prozent weniger Partikel aus.", sagte Gabriel.

Die Prämie hat zwar auch einen Anreiz gesetzt, funktionsfähige Pkw vorzeitiger abzuwracken. Die neuen Fahrzeuge sind allerdings den ersetzten alten Fahrzeugen in Umweltbelangen derart weit überlegen, dass sie eine "ökologische Restschuld" aus einer vorzeitigen Verschrottung in deutlich kürzerer Zeit als einem Jahr abtragen.

Die Studie wertet es als einen zusätzlichen Erfolg der Prämie, dass private Halter sich für die Anschaffung von Fahrzeugen entschieden haben, die gegenüber üblichen Gebrauchtfahrzeugen kleiner moderner und effizienter sind. Angeschafft wurden vor allem kleine Fahrzeuge; deren Anteil betrug 85 Prozent an den Neuanschaffungen. Ein Marktwandel hin zu niedrig verbrauchenden PKW habe sich dadurch in einer noch nie da gewesenen Schnelligkeit vollzogen. "Diejenigen, die befürchtet haben, dass die Prämie zum Kauf von teuren Straßenkreuzern anreizt, haben das Portemonnaie der Menschen überschätzt und ihr Umweltbewusstsein unterschätzt. Die Leute haben hauptsächlich Kleinwagen und Kompaktklasse gekauft. Und die abgewrackten Vehikel gehörten im Durchschnitt größeren Fahrzeugklassen an als die Neuwagen", sagte Gabriel.

05.09.2009 | Pressemitteilung Nr. 289/09 | Verkehr
https://www.bmuv.de/PM4433
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