Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
FAQs
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Natürlicher Klimaschutz setzt an der Schnittstelle zwischen dem Erhalt der biologischen Vielfalt und Klimaschutz an. Er umfasst Naturräume ebenso wie besiedelte und landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Natürlicher Klimaschutz umfasst Maßnahmen zum Schutz, zur Stärkung und zur Wiederherstellung natürlicher Ökosysteme. Maßnahmen, die eine unmittelbare Wirkung auf die Treibhausgasbilanz haben, sind ebenso wichtig wie Maßnahmen, welche die Widerstandsfähigkeit unserer Ökosysteme gegen die Auswirkungen der Klimakrise stärken, damit Natürlicher Klimaschutz langfristig wirken kann.
Ein naturnaher Wasserhaushalt, der das Wasser in der Landschaft hält, macht widerstandfähiger gegen zunehmende extreme Wetterereignisse. Er beugt Dürren vor und schafft Rückhalteräume als Schutz vor lokalen Überschwemmungen nach Starkregen. Und er ist Voraussetzung für die Wiedervernässung von Mooren und anderen Feuchtgebieten.
Stand:
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Unsere Lebensgrundlagen werden von existenziellen ökologischen Krisen bedroht: Klimakrise, Artenaussterben und Verschmutzungskrise. Um dieser Dreifachkrise zu begegnen, müssen Natur- und Klimaschutz zusammengeführt werden. Dabei ist es zentral, natürliche Ökosysteme zu erhalten, zu renaturieren und wiederherzustellen. Auf bewirtschafteten Flächen werden durch den Übergang zu nachhaltigen und naturnahen Nutzungsformen natürliche und naturnahe Lebensräume bewahrt und wieder neu geschaffen. Diese bieten Heimat für eine reichhaltige und vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Gleichzeitig sind stabile und intakte Ökosysteme natürliche Kohlenstoffspeicher und -senken, da sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre entnehmen und Kohlenstoff langfristig binden können. In Siedlungsgebieten tragen eine ausreichende Grünversorgung, flächensparende Bauweisen und eine Reduzierung der Bodenversiegelung dazu bei, natürliche Bodenfunktionen zu erhalten und die Folgen der Klimakrise abzumildern. Darüber hinaus können naturnahe, vielfältige Ökosysteme mit Klimaveränderungen besser umgehen: Sie sind – insbesondere durch ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern – resilienter gegen Extremwetterereignisse wie Starkregen und Dürreperioden.
Die Artenvielfalt der Ökosysteme unseres Planeten ist in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Die Biodiversitäts- und die Klimakrise sind dabei eng miteinander verbunden, daran besteht kein Zweifel: Durch die globale Erwärmung verändern sich Lebensbedingungen so schnell, dass die Ökosysteme nicht Schritt halten können und immer fragiler werden. Viele Tier- und Pflanzenarten können sich nicht schnell genug an die veränderten Bedingungen anpassen und sind daher vom Aussterben bedroht. Umgekehrt setzen degradierende Ökosysteme den in ihnen über Jahrtausende gebundenen Kohlenstoff innerhalb kurzer Zeit frei – die Klimakrise verstärkt sich selbst.
Diese Trends müssen wir aufhalten. Der Natürliche Klimaschutz leistet dazu einen wichtigen Beitrag.
Stand:
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Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Die Natur an Land und im Meer soll besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen. Die Land- und Forstwirtschaft soll nachhaltig werden und mehr Raum lassen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt auf den bewirtschafteten Flächen.
Wir werden die Menschen vor Ort eng einbeziehen, denn diejenigen, die Flächen bewirtschaften, wie auch die Verantwortlichen in den Kommunen können dazu beitragen, Maßnahmen möglichst zielgenau zu gestalten. Die Maßnahmen des ANK sehen insbesondere gezielte Förderung vor, um so finanzielle Anreize für eine freiwillige Umsetzung von Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes zu setzen.
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