Risikofaktor nächtlicher Fluglärm - Fall-Kontroll-Studie zu kardiovaskulären und psychischen Erkrankungen im Umfeld des Flughafens Köln-Bonn

Umwelt und Gesundheit

Projektlaufzeit
01.2007 - 12.2009

Forschungskennzahl
3707 51 101

Die Erkenntnis, dass Fluglärm zu einem erhöhten Krankheitsrisiko führen kann, hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Studien gefestigt. In dieser Fall-Kontroll-Studie war es das Ziel, den möglichen Einfluss von Fluglärm, insbesondere von nächtlichem Fluglärm auf das Risiko von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs und von psychischen Erkrankungen zu ermitteln. Zu diesem Zweck wurden die Daten von mehr als 1 Million Versicherten gesetzlicher Krankenkassen mit Hauptwohnsitz im Umland des Flughafens Köln-Bonn (Stadt Köln, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis) mit Daten des Umgebungslärms (Fluglärm, Straßenverkehrslärm, Schienenverkehrslärm) zusammengeführt. Die Auswertung erfolgte für Versicherte ab dem 40. Lebensjahr. Es sollte überprüft werden, ob und in welchem Ausmaß nächtlicher Fluglärm das Risiko für psychische und kardiovaskuläre Erkrankungen erhöht. Die Studienergebnisse zeigen für Herz- und Kreislauferkrankungen einen linearen Anstieg des Erkrankungsrisikos bei beiden Geschlechtern, schon beginnend bei niedrigen Dauerschallpegeln. Diese Ergebnisse zeigten sich nicht beim akuten Herzinfarkt. Auf dem Gebiet der psychischen Erkrankungen ergaben sich - mit Ausnahme einer statistisch signifikanten Erhöhung des Erkrankungsrisikos für Depressionen bei Frauen - keine relevanten Befunde. Schlussfolgernd lässt sich festhalten, dass Herz- und Kreislauferkrankungen in einem möglichen Zusammenhang mit Fluglärm stehen, besonders wenn die Personen kein Schallschutzprogramm in Anspruch nehmen konnten.

https://www.bmuv.de/FB7

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