Grundsätze und Prinzipien des Bildungsangebots
Kompetenzbildung für Teilhabe und Gestaltung
Das Bildungsangebot des BMUV folgt den Prinzipien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Sinne einer handlungs- und beteiligungsorientierten politischen Bildung.
Bildung für nachhaltige Entwicklung als politische Bildung fördert Dialogfähigkeit und Orientierungswissen, kreatives und kritisches Denken. Sie zielt auf die Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, mit Unsicherheiten und Widersprüchen umzugehen, Probleme zu lösen und an der Gestaltung einer demokratischen und kulturell vielfältigen Gesellschaft mitzuwirken. Sie schafft Experimentier- und Gestaltungsräume für Nachhaltigkeitslösungen und gesellschaftliche Innovationen.
Das Bildungsangebot des BMUV versteht sich damit ausdrücklich auch als Beitrag zum in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie formulierten Ziel, die Bildungs- und Teilhabechancen für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. Im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen haben darüber hinaus Fragen der sozialen Gerechtigkeit, der kulturellen Vielfalt und der Gleichstellung der Geschlechter eine zentrale Bedeutung.
Politische Bildung ist Bedingung und Bestandteil einer umfassenden Lern- und Wissenskultur pluralistischer Gesellschaften. Sie vermittelt die notwendigen Kompetenzen für eine aktive, informierte Teilhabe an gesellschaftlichen Veränderungen und den Transformationsprozessen hin zu einer nachhaltigen, gerechten Gesellschaft im Sinne des integrierten Umweltprogrammes 2030 des Bundesumweltministeriums:
"Das BMUV wird sich im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung dafür einsetzen, in der schulischen, außerschulischen und beruflichen Bildung Wissen und Kompetenzen zur aktiven Gestaltung gesellschaftlichen Wandels zu vermitteln."
Grundsätze und Kriterien
Das BMUV-Bildungsangebot orientiert sich konsequent an den Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Im Sinne einer politischen Bildung gelten das Kontroversitätsprinzip und das Überwältigungsverbot.
Die Grundsätze beziehen sich gleichermaßen auf Studien, Forschungsvorhaben, Materialien und BMUV-geförderte Bildungsprojekte. Auf Basis der Grundsätze gelten für das BMUV-Bildungsangebot folgende Kriterien:
- Die Angebote zielen auf die Vermittlung von Gestaltungskompetenz im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Sie schaffen ergebnisoffene Gestaltungs- und Experimentierräume und setzen aktivierende Methoden ein.
- Die vermittelten Inhalte sollen als Ausdruck eines ganzheitlichen BNE- Verständnisses in den Lernorten und -methoden eine authentische Entsprechung finden.
- Im Sinne des Kontroversitätsprinzips bilden die Angebote das Spektrum divergierender gesellschaftlicher Positionen und Interessen ab.
- Im Sinne des Überwältigungsverbots sollen Lernende mit Hilfe der Angebote konsequent in die Lage versetzen werden, sich ohne eine vorgegebene, alternative Zugänge verhindernde Bewertung eine eigene Meinung zu bilden.
- Die Angebote zielen auf soziale Gerechtigkeit, Inklusion und die Gleichstellung der Geschlechter.
- Die Angebote orientieren sich an einer gendersensiblen Sprache, Didaktik und Methodik.
- Die Angebote bilden die Pluralität der Gesellschaft ab und vermeiden eine selektive oder privilegierende Auswahl.
- Die Angebote haben eine eindeutige Zielgruppenorientierung mit einer passgenauen und glaubwürdigen Ansprache.
- Die Angebote sind konsequent partizipativ ausgerichtet. Kinder und Jugendliche gelten als Expertinnen und Experten ihrer selbst, werden schon bei der Konzeption einbezogen und können Themen und Methoden mitbestimmen.
- Peer-Learning nimmt einen hohen Stellenwert ein.
- Bildungsmaterialien werden unter offenen Lizenzen (Open Educational Ressources, OER) im Sinne der UNESCO angeboten. Die Inhalte dürfen kostenlos für Unterrichtszwecke verwendet und bearbeitet werden.
- Gezielte digitale Bildungsangebote unterstützen ein individualisiertes und ortsunabhängiges Lernen. Sie erfüllen die Kriterien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, basieren auf didaktisch begründeten Lehr- und Lernkonzepten und stellen stets einen Bezug zur analogen Lernwelt her. Medienkompetenz als Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte sachgerecht zu nutzen und zu bewerten, ist ausdrücklicher Gegenstand der Vermittlung