Projektübersicht

Bestandsaufnahme

Das Forschungsprojekt fragte: Welche Formen des nachhaltigen Konsums sind für viele Menschen möglich und attraktiv? Welche bereiten Schwierigkeiten? Wie ist das in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen - zum Beispiel bei Jugendlichen, Menschen mit geringem Einkommen oder mit Migrationshintergrund? Ermöglicht nachhaltiger Konsum soziale Teilhabe?

Innovative Formate

Im Projekt wurden innovative Veranstaltungsformate entwickelt und getestet. Einige ermöglichten, nachhaltigen Konsum alltagsnah zu erproben ("Nachhaltiger Konsum im Praxistest"). Andere brachten Bürgerinnen und Bürger mit Politik, Unternehmen und Verbänden ins Gespräch. Gemeinsam wurden Ideen entwickelt, wie man nachhaltigen Konsum erleichtern kann. ("Ideenschmieden" und "Fach- und Praxisdialog"). 

Anregungen für die Politik

Zum Schluss wurden Anregungen für die Politik entwickelt. Sie flossen in die Weiterentwicklung des Nationalen Programms für Nachhaltigen Konsum ein.

Gruppendiskussionen und Online-Dialog

In diesem Teil des Projekts wurde untersucht, wie verschiedene Formen der Beteiligung an nachhaltigem Konsum unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und ob sie soziale Teilhabe ermöglichen. Unterschieden wurden dabei verschiedene soziale Milieus und spezielle Gruppen wie Jugendliche, Menschen mit Migrationshintergrund und Haushalte mit geringem Einkommen. Wissenschaftliche Untersuchungen wie die Studie "Umweltbewusstsein in Deutschland" wurden daraufhin ausgewertet, welche Formen nachhaltigen Konsums diese Gruppen schon praktizieren (zum Beispiel Reparieren, Selbermachen, Fahrradfahren). Schließlich wurden rund 75 Personen aus unterschiedlichen Zielgruppen ausgewählt. Sie konnten in Form von Gruppendiskussionen, Online-Dialogen und Befragungen Themen des nachhaltigen Konsums diskutieren und die im Projekt ausprobierten Formate kommentieren.

Kurzzeitexperimente

In "Kurzzeitexperimenten" wurde erprobt, wie nachhaltige Konsumpraktiken noch stärker verbreitet werden können. Das kann zum Beispiel das Ausleihen von Lastenrädern, das Kochen mit geretteten Lebensmitteln oder Reparieren im RepairCafé sein. In Kooperation mit verschiedenen Initiativen und Organisationen wurden eine Schulprojektwoche zu nachhaltigem Konsum, ein Kochabend mit geretteten Lebensmitteln, ein Ausflug mit Fahrrädern und Lastenrädern sowie eine Reparier- und Selbermach-Aktion durchgeführt. Ziel war es, interessante Formate, Initiativen und Projekte im Bereich nachhaltigen Konsums so weiterzuentwickeln und in neuen Kontexten umzusetzen, dass sie neue Zielgruppen erreichen. Die Umsetzung wurde mit Fotos und kurzen Leitfäden so dokumentiert, dass andere Akteure das Format in Zukunft einfach nachahmen können und es auf diese Weise größtmögliche Verbreitung findet.

  • Projektwoche nachhaltiger Konsum: Leitfaden für Lehrkräfte

    Nachhaltige Entwicklung

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  • Schnippel with a friend: Gemeinsam kochen gegen die Lebensmittelverschwendung

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  • #ReparierQuartier: Tüfteln, Basteln und Selbermachen für alle

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Ideenschmieden

Der Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern soll im Rahmen des Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum gestärkt werden. Im Projekt wurden dazu von Herbst 2019 bis Frühjahr 2020 vier Dialogveranstaltungen durchgeführt. Ziel war es, Antworten auf die Frage zu finden: Wie kann das Engagement für nachhaltigen Konsum im Alltag gestärkt und die soziale Teilhabe durch nachhaltigen Konsum verbessert werden? Im ersten Arbeitsschritt wurden bisherige Bürgerdialoge von BMU/UBA ausgewertet. Darauf aufbauend wurde ein neues Format entwickelt: die Ideenschmieden. Dabei suchten Bürgerinnen und Bürger auf Augenhöhe mit Unternehmen, Kommunen, Institutionen oder politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern nach Lösungen, wie nachhaltiger Konsum für alle Bevölkerungsgruppen einfacher werden kann. Insgesamt wurden vier Ideenschmieden konzipiert und durchgeführt, die verschiedene Themen behandelten (Wohnen, fleischarme Ernährung, Mobilität im ländlichen Raum und Kleidung). Sie entwickelten umsetzbare Handlungsvorschläge, die beim Fach- und Praxisdialog und auf dem Dialogforum "Unverzichtbar! Nachhaltiger Konsum" aufgegriffen wurden.

Alle Ideenschmieden liefen nach dem gleichen Prinzip ab. Im Kern steht dabei die Persona-Methode. Dabei lernten die Teilnehmenden vier fiktive Persönlichkeiten kennen, die spezifische Problemlagen beim nachhaltigen Konsum repräsentierten. Diese Problemlagen wiederum basierten auf Forschungsergebnissen des vorangegangenen Teilprojekts. Jeder Persona widmete sich einer Kleingruppe, um mit kreativen Methoden neue Lösungsansätze zu finden. Das "Denken mit den Händen" – denn manchmal braucht es zum Erdenken neuer Ideen andere Ausdrucksformen als nur das gesprochene oder geschrieben Wort – war dabei ebenso wichtig wie das Feedback der anderen Teilnehmenden. Die Ergebnisse wurden abschließend in ein strukturiertes Übersichtsplakat überführt.

Fach- und Praxisdialog "Nachhaltiger Konsum für alle und mit allen"

Der Fach- und Praxisdialog fand am 23. November 2020 als Webkonferenz statt. Hier wurden die Ideen aus den "Ideenschmieden" näher unter die Lupe genommen. Ziel war, die vielversprechendsten Ideen zu identifizieren und in Richtung Umsetzung weiterzuentwickeln.

Kompetente Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Unternehmen und Politik begegneten ausgewählten Bürgerbotschaftern und Bürgerbotschafterinnen aus den Ideenschmieden. Gemeinsam reflektierten sie die Vorschläge für die Handlungsfelder Wohnen, Mobilität, Ernährung und Kleidung. In interaktiven Formaten wurden Umsetzbarkeit und Anschlussfähigkeit an bestehende Aktivitäten diskutiert.

Unverzichtbar: Nachhaltiger Konsum. Dialogforum zur Weiterentwicklung des Nationalen Programms für Nachhaltigen Konsum

Das Dialogforum fand am 24. November 2020 in Berlin sowie digital als Webkonferenz statt. Hier wurden Vorschläge zur Weiterentwicklung des Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum präsentiert und mit politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, mit Expertinnen und Experten, Mitgliedern des "Nationalen Netzwerks Nachhaltiger Konsum" sowie Stakeholdern diskutiert. In vier Themenforen wurden die Handlungsfelder Wohnen, Mobilität, Ernährung und Kleidung beleuchtet. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Forschungsprojekt "Nachhaltiger Konsum im Dialog" gaben Impulse in die Themenforen, wie die Aspekte der Bürgerbeteiligung und sozialen Teilhabe besser berücksichtigt werden könnten. Ein eigenes Themenforum "Beteiligung und soziale Teilhabe" widmete sich den Methoden und Formaten, die zu diesem Zweck genutzt werden könnten – wie Ideenschmieden, Kurzzeitexperimente oder Online-Dialoge. Die Ergebnisse flossen als Empfehlungen in die Weiterentwicklung des Nationalen Programms für Nachhaltigen Konsum ein.

Wege zum Dialog

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