Bundesumweltministerin Schulze ruft Unternehmen zu stärkerem Schutz der biologischen Vielfalt auf

24.03.2021
Mohnblume im Kornfeld
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: Nr. 050/21
Thema: Naturschutz
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Leitung: Svenja Schulze
Amtszeit: 14.03.2018 - 08.12.2021
19. Wahlperiode: 14.03.2018 - 08.12.2021
Auf dem Dialogforum "Unternehmen Biologische Vielfalt" hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze die deutsche Wirtschaft aufgerufen, ihr Engagement für die Biodiversität zu verstärken.

Nationales Dialogforum "Unternehmen Biologische Vielfalt" tagt im Vorfeld der Weltbiodiversitätskonferenz in China

Auf dem heute stattfindenden Dialogforum "Unternehmen Biologische Vielfalt" hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze die deutsche Wirtschaft aufgerufen, ihr Engagement für die Biodiversität zu verstärken. Dies sei im eigenen Interesse der Wirtschaft. Denn ganze Branchen wie Land- und Forstwirtschaft, Lebensmittel- oder Pharmaindustrie sind abhängig von der biologischen Vielfalt. Auch andere Bereiche wie der Tourismus, der Outdoorsport und der Gesundheitssektor profitieren von einer attraktiven und intakten Natur. Auf dem Dialogforum diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft und Umwelt aktuelle Herausforderungen, politische Rahmenbedingungen und konkrete Lösungsansätze.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Investitionen in den Schutz der biologischen Vielfalt sind gut für Natur und Klima, verbessern die Lebensqualität und machen Unternehmen fit für die Zukunft. In der Corona-Krise zeigt sich immer wieder, wie wichtig intakte Natur, Wälder und Grünflächen für das Wohlbefinden sind. Naturschutz ist aber gerade in den Regenwäldern auch aktive Pandemie-Vorsorge. Wenn wir der Natur und den wild lebenden Tieren genug Raum lassen, sinkt das Risiko einer Virenübertragung. Deshalb setze ich mich für einen ambitionierten globalen Rahmen für die biologische Vielfalt ein. Dieser soll auf der nächsten Weltbiodiversitätskonferenz verabschiedet werden."

Auf dem Nationalen Dialogforum "Unternehmen Biologische Vielfalt" (UBi), das mit Unterstützug des BMU durchgeführt wird, diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft und Umwelt aktuelle Herausforderungen im Spannungsfeld von Biodiversität und Wirtschaft, neue Zielsetzungen auf europäischer Ebene sowie weitere politische Rahmenbedingungen und konkrete Praxisbeispiele von Pionierunternehmen. Zudem startet heute der Dialog mit der Wirtschaft zur Weiterentwicklung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze betont auf dem Dialogforum, dass die biologische Vielfalt ein Thema in jedem Unternehmen werden müsse. Zum Einstieg biete sich dabei die naturnahe Gestaltung des Firmengeländes an. Vorhandenen Vorbehalten, dass im Falle der Ansiedlung von geschützten Arten das Gelände später nicht mehr wirtschaftlich nutzbar sei, begegnet die Bundesregierung im Entwurf des Insektenschutzgesetzes. Dort wurde jetzt eine gesetzliche Regelung für "Natur auf Zeit" mit aufgenommen, die ein schrittweises Vorgehen vorsieht, mit dem eine solide Vertrauensbasis zur Kooperation geschaffen wird.

Weitere wichtige Themen des Dialogforums sind der Einkauf bzw. die Lieferkette, der Finanzsektor (sustainable finance) sowie neue Berichtspflichten und Standards für die Bilanzierung von Naturkapital in den Unternehmen. Damit sind diejenigen Unternehmen im Vorteil, die das Thema frühzeitig in das eigene Geschäftsmodell integrieren. Zudem werden auf Initiative von Frankreich in den nächsten Jahren ISO-Normen für Biodiversität erarbeitet. Auch hier kann sich die Wirtschaft aktiv über das deutsche Spiegelgremium beim Deutschen Institut für Normung (DIN) einbringen. Im April und Mai 2021 werden weitere UBi-online-Dialoge zu den Themen KMU und Biodiversität, Business Commitments für die CBD und Weiterentwicklung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt stattfinden.

Hintergrund:

Im Rahmen der Dialog- und Aktionsplattform "Unternehmen Biologische Vielfalt" (UBi) engagieren sich Wirtschaftsverbände und Naturschutzorganisationen gemeinsam für die Erhaltung der Biodiversität. Im Mittelpunkt stehen die Handlungsmöglichkeiten in Industrie, Handel, Dienstleistungssektor und Handwerk. Im Unterstützerkreis sind mittlerweile über 30 Verbände und Organisationen aus Wirtschaft und Naturschutz vertreten. Es finden unter anderem jährliche Dialogforen statt.

Der globale post 2020-Rahmen für biologische Vielfalt wird auf der 15. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD COP 15) beschlossen, die voraussichtlich im Oktober 2021 in China/Kunming stattfindet. Im Vorfeld sind alle gesellschaftlichen Akteure aufgerufen, sich mit freiwilligen Beiträgen zum Schutz und zur Wiederherstellung von Biodiversität und Ökosystemen zu engagieren und entsprechende Commitments in der "Sharm El Sheikh to Kunming Action Agenda for Nature and People" der CBD einzubringen. Hier spielen freiwillige Beiträge der Wirtschaft eine große Rolle. Zur Unterstützung und Bündelung dieses Prozesses in Deutschland wurde folgende Internetseite eingerichtet, die interessierte Unternehmen nutzen können: https://www.german-business-for-biodiversity.de 

24.03.2021 | Pressemitteilung Nr. 050/21 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM9503
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