Vom 6. bis 17. Oktober findet die Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang statt. Die Konferenz spielt eine Schlüsselrolle für das 2010 international vereinbarte Ziel, den Verlust der Biodiversität bis 2020 zu stoppen. Mit dem vierten internationalen Bericht zur Lage der biologischen Vielfalt (Global Biodiversity Outlook) wird dort auch eine Halbzeitbilanz gezogen. Die deutsche Delegation wird angeführt von der Parlamentarischen Staatssekretärin beim BMUB Rita Schwarzelühr-Sutter, die am hochrangigen Segment der Konferenz teilnimmt.
Schwarzelühr-Sutter: "In einigen Bereichen haben wir global gute Fortschritte gemacht, etwa bei der Ausweisung von Schutzgebieten. Hier dürfen wir nicht nachlassen und setzen dabei auf eine konsequente Umsetzung der bestehenden europäischen Naturschutzrichtlinien. In vielen anderen Bereichen muss das Engagement jedoch deutlich verstärkt werden. Entscheidend für den Erhalt der biologischen Vielfalt ist zum Beispiel, dass Fischerei, Land- und Forstwirtschaft, aber auch unser Konsum ganz generell, nachhaltiger werden. Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität müssen daher in allen relevanten Entscheidungsprozessen verankert werden, unter anderem bei der Erarbeitung der neuen globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen."
Im Jahr 2010 hatte die Vertragsstaatenkonferenz der Weltbiodiversitätskonvention (Übereinkommen über die biologische Vielfalt, CBD) in Nagoya einen strategischen Plan mit insgesamt 20 Zielen für das Jahr 2020 verabschiedet. Die diesjährige Konferenz soll nun eine Halbzeitbilanz ziehen und über Kurskorrekturen beraten.
Ein Schwerpunkt der Konferenz ist der Schutz der marinen Biodiversität. Ökologisch und biologisch bedeutende Meeresgebiete werden derzeit identifiziert und sollen in eine globale Datenbank aufgenommen werden. Erste Gebiete wurden bereits bei der Konferenz 2012 aufgenommen, weitere Aufnahmen werden für diese Konferenz angestrebt. Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz (BfN) unterstützen diesen Prozess über das Wissenschafts-Netzwerk "Globale Ozean Biodiversitäts-Initiative – GOBI".
Zu den zentralen Themen der Konferenz gehört auch die Festlegung internationaler Finanzierungsziele für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt. Deutschland gilt dabei international als Vorreiter und gibt jährlich dauerhaft eine halbe Milliarde Euro. Gemeinsam mit dem Bundesentwicklungsministerium stellt das BMUB auf der Konferenz eine Bilanz des deutschen Engagements vor. Die Publikation "Biologische Vielfalt – Unsere gemeinsame Verantwortung" bietet eine umfangreiche Übersicht der von Deutschland unterstützten Projekte zum Erhalt der globalen biologischen Vielfalt.