Risse in Dampferzeuger-Leitungen des AKW Unterweser festgestellt

14.11.2002
Hinweis: Dieser Text stammt aus dem Pressearchiv.
Veröffentlicht am:
Laufende Nummer: 276/02
Thema: Nukleare Sicherheit
Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Leitung: Jürgen Trittin
Amtszeit: 27.10.1998 - 22.11.2005
15. Wahlperiode: 22.10.2002 - 22.11.2005

Bei Prüfungen im derzeit abgeschalteten Atomkraftwerk Unterweser sind in drei für die Reaktorsicherheit wichtigen Rohrleitungen Risse festgestellt worden. Das Bundesumweltministeriumverlangt vor einer Entscheidung über die Wiederinbetriebnahme des Reaktors eine lückenlose Aufklärung und vollständige Ursachenbeseitigung. Ein Bericht der niedersächsischenLandesatomaufsicht wurde angefordert.

Der innenliegende Riss in einer der drei Rohrleitungen hat eine Länge von etwa 260 mm und eine Tiefe von mehr als 2 mm bei einer Wanddicke von 30 mm. Die schadhafte Stelle befindet sich ineinem Rohrleitungsbereich, der für die Bespeisung des Dampferzeugers mit Wasser und damit für die Wärmeabfuhr aus dem Primärkreis von entscheidender Bedeutung ist. Bei einemgroßen Leck in diesem Bereich stellt sich die Frage einer ausreichenden Kühlung des Reaktorkerns.

Nach einer aktuellen Auskunft der niedersächsischen Atomaufsicht waren bereits bei einer früheren Prüfung im Jahr 1995 an der gleichen Stelle Anzeichen festgestellt worden, die derBetreiber allerdings nicht als Befund einstufte. Der Stutzen besteht aus einem speziellen hochwertigen Reaktorwerkstoff.

Die weitere Überprüfung des Kraftwerks Unterweser ergab, dass auch zwei weitere Dampferzeuger an der gleichen Stelle Rissanzeigen aufweisen. Das Atomkraftwerk Unterweser ist wegenReparaturen im nicht-nuklearen Teil der Anlage derzeit nicht in Betrieb.

Das Bundesumweltministerium hat die Aufsichtsbehörde des Landes Niedersachsen um einen Bericht gebeten, in dem es über die Befunde und die möglichen Ursachen unterrichtet wird. Außerdem hat das Bundesumweltministerium heute eine Beratung des Ereignisses in der nächsten Sitzung der Reaktor-Sicherheitskommission am 4.12.2002 veranlasst.

14.11.2002 | Pressemitteilung 276/02 | Nukleare Sicherheit
https://www.bmuv.de/PM1807
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.