Bundesumweltministerium verkündet auf der COP28 neue Kooperation mit den Vereinten Arabischen Emiraten zu Mangrovenschutz in afrikanischen Ländern

09.12.2023
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat auf der COP28 eine Absichtserklärung über eine gemeinsame Kooperation im Bereich Mangrovenschutz und nachhaltiges Mangrovenmanagement für afrikanische Staaten unterzeichnet.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute auf der COP28 gemeinsam mit der Umweltministerin der Vereinten Arabischen Emirate Mariam Almheiri eine Absichtserklärung über eine gemeinsame Kooperation im Bereich Mangrovenschutz und nachhaltiges Mangrovenmanagement für afrikanische Staaten unterzeichnet. Deutschland ist seit Juli 2023 Mitglied der Mangrove Alliance for Climate (MAC) und unterstützt nun auch den Mangrove Breakthrough. Zielsetzung des Mangrove Breakthrough ist der Schutz von 15 Millionen Hektar der Mangroven weltweit bis 2030. Die neue Kooperation trägt den Zielen der internationalen Allianz und Initiative von Staaten, Zivilgesellschaft und Wissenschaft bei, Mangroven weltweit zu schützen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Mangroven sind wertvolle Ökosysteme und natürliche Speicher von Kohlenstoff. Die Wiederherstellung und der Schutz von Mangroven ist daher für den Natur-, Klima- und Küstenschutz von herausragender Bedeutung und ermöglicht den Menschen vor Ort wichtige Einkommensquellen und Wertschöpfung. Die Dreieckskooperation mit afrikanischen Staaten ist dabei zentral. Wir freuen uns mit den VAE, als strategischen Partner, afrikanischen Ländern bestmögliche Unterstützung anbieten zu können zur Erhaltung, Wiederherstellung und zum nachhaltigen Management von Mangrovenwäldern. Dabei ist ein Fokus auf die Entwicklung der lokalen Wirtschaft und regionaler Wertschöpfungsketten zentraler Bestandteil der neuen Kooperation."

Hintergrund

Deutschland ist seit vielen Jahren mit zahlreichen bilateralen, regionalen und globalen Projekten direkt und indirekt engagiert beim Schutz, Erhalt und der nachhaltigen Bewirtschaftung von Mangroven. Aktuell tragen über 50 Vorhaben der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) weltweit mit einem Gesamtvolumen von über 600 Mio. Euro direkt und indirekt dazu bei. Zusätzlich setzt Deutschland über das BMZ seit 2017 gemeinsam mit dem "World Wide Fund For Nature" (WWF) und "International Union for Conservation of Nature" (IUCN) die Initiative "Save Our Mangroves Now!" um. Deutschland begrüßt die proaktive Rolle der Vereinten Arabischen Emiraten bei der Gründung der "Mangrove Alliance for Climate" (MAC). Seit Juli 2023 ist Deutschland auch Mitglied der Allianz, unterstützt nun auch den Mangrove Breakthrough und trägt zu seinen Zielen bei.

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt zum Beispiel mit einem Projekt seit 2021 erfolgreich den Schutz der kolumbianischen Karibikküste, denn erhebliche Abschnitte der dortigen Küsten sind zunehmend durch Küstenerosion bedroht. Gleichzeitig werden Ökosysteme, die eigentlich eine Küstenschutzfunktion ausüben, nämlich Mangroven, Korallenriffe, Meergraswiesen, Strand- und Dünenvegetation, übernutzt und geschädigt.

Das Projekt verringert durch naturbasierte Lösungen die Anfälligkeit der lokalen Gemeinden gegenüber Extremwetterereignisse und dem Meeresspiegelanstieg. Im Fokus stehen hier vor allem Mangrovenwälder, Korallenriffe und Seegraswiesen.

Im Rahmen des Projekts wurden in Baumschulen in 25 ländlichen Gemeinden bereits Setzlinge der heimischen Mangrovenarten angezogen und damit über 330 Hektar Mangrovenwald wiederhergestellt. Für weitere 630 Hektar Mangrovenwälder wurden mit indigenen Gemeinden partizipative Schutz- und Bewirtschaftungskonzepte erarbeitet. Die Maßnahmen haben noch dazu zur Wiederherstellung natürlicher Wasserkreisläufe beigetragen und über ein Blue Carbon Projekt leistet das Projekt zertifizierte und registrierte Emissionsreduzierung und lässt lokale Gemeinden davon profitieren. Alles in allem tragen die Maßnahmen des Projekts zur Stabilisierung von 175 Kilometern Küstenabschnitt und zur direkten Verbesserung der Lebensbedingungen von etwa 40.000 Menschen bei.

Im Rahmen der neuen Kooperation wollen die Vereinten Arabischen Emirate und Deutschland zunächst afrikanischen Staaten Unterstützung anbieten im Bereich Schutz, Wiederherstellung und nachhaltige Bewirtschaftung von Mangroven. Dabei sollen auch die lokale Wirtschaft sowie Wertschöpfungsketten unterstützt und Mangrovenwälder zum Beispiel als Kohlenstoffsenken in Wert gesetzt werden. Interessierte Länder sind herzlich Willkommen auf Deutschland und die Vereinten Arabischen Emirate zuzukommen, sowohl betroffene Küstenländer als auch Länder, die die Kooperation unterstützen möchten.

Der Mangrove-Breakthrough ist als Initiative Teil der Breakthrough Agenda im Rahmen der Marrakesch-Partnerschaft für Globale Klimaambition und hat den Schutz von 15 Millionen Hektar der Mangroven weltweit bis 2030 zum Ziel. Dies soll mit einem übergeordneten Finanzierungsziel von 4 Milliarden US Dollar für die Umsetzung erreicht werden. Der Mangrove Breakthrough wurde auf der UNFCCC COP27 in Sharm el-Sheikh, Ägypten, gemeinsam mit einer Allianz von frühen Unterstützern vorgestellt. Die Mangrove Alliance for Climate (MAC) unterstützt den Mangrove Breakthrough und wurde von den Vereinten Arabischen Emiraten und Indonesien während der COP27 ins Leben gerufen. Durch die Mitgliedschaft in der MAC unterstreichen die Mitgliedsländer ihr Engagement für die Wiederherstellung von Mangrovenökosystemen und für den Klimaschutz, Wissensaustausch und Innovation, sowie Netzwerke für die internationale Zusammenarbeit zu naturbasierten Klimalösungen.

09.12.2023 | Pressemitteilung Nr. 186/23 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM10850
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