Bundesumweltministerin Lemke beim ersten Schutzgebietskongress für Afrika

20.07.2022
Der Kongress, den IUCN zusammen mit der African Wildlife Foundation AWF ausrichtet, zeigt die großen Ambitionen der afrikanischen Staaten für den Schutz der Biodiversität und die Zukunft der afrikanischen Schutzgebiete.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke nimmt am Africa Protected Area Congress (APAC) teil und besucht Waldprojekt in Ruanda

Bundesumweltministerin Steffi Lemke nimmt am 20. und 21. Juli 2022 am ersten Africa Protected Areas Congress (APAC) der Weltnaturschutzunion IUCN in Kigali, Ruanda teil. Der Kongress, den IUCN zusammen mit der African Wildlife Foundation AWF ausrichtet, zeigt die großen Ambitionen der afrikanischen Staaten für den Schutz der Biodiversität und die Zukunft der afrikanischen Schutzgebiete. Mit ihrer Teilnahme verbindet Bundesumweltministerin Lemke den Wunsch nach Austausch mit Partnern zum Schutz der gesunden Natur und ein Signal der kontinuierlichen Zusammenarbeit für Klima- und Naturschutz. Zudem stellt der Kongress einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem erfolgreichen Abschluss der Weltnaturschutzkonferenz Ende des Jahres in Montreal, Kanada dar. Im Anschluss an die Konferenz wird Bundesministerin Lemke unter anderem ein Projekt zur Wiederherstellung von Waldlandschaften in Ruanda besuchen, das Teil eines Programms der Internationalen Klimaschutz Initiative (IKI) ist.

Der Africa Protected Areas Congress (APAC), der vom 18. bis 23. Juli in Kigali/Ruanda stattfindet, ist das erste kontinentweite Treffen afrikanischer Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Naturschutz, Zivilgesellschaft und Interessengruppen. Im Fokus stehen Themen wie die Rolle von Schutzgebieten für den Erhalt der Natur, der Schutz der afrikanischen Tierwelt, die Bereitstellung lebenswichtiger Ökosystemleistungen, die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung und der Erhalt von Afrikas kulturellem Erbe und Traditionen. Weitere wichtige Themen sind die Finanzierung sowie die Beteiligung und Teilhabe lokaler und indigener Gemeinschaften.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Der APAC hat als erster Schutzgebietskongress des afrikanischen Kontinents eine überragende Bedeutung für den Klima- und Naturschutz. Es wird hier deutlich, mit welch außerordentlichem Engagement afrikanische Staaten die Stärkung der hiesigen Schutzgebiete zu Gunsten von Mensch und Natur in die Hand genommen haben und weiter vorantreiben. Das Bundesumweltministerium steht hier als Partner weiterhin bereit. Ich begreife diese Konferenz als Möglichkeit, sich über erfolgreiche Konzepte zum Schutz unserer Ökosysteme und damit unserer Lebensgrundlagen auszutauschen. Das ist mir insbesondere auf dem Weg zur Weltnaturschutzkonferenz Ende des Jahres wichtig. Klar ist, wir brauchen ein ambitioniertes Rahmenwerk für den internationalen Naturschutz, das unsere Lebensgrundlagen schützt, Natur wiederherstellt und die nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung vor Ort fördert. Für die Zukunft der Schutzgebiete Afrikas und die anstehenden internationalen Verhandlungen wird diese Konferenz wichtige Impulse liefern."

Bundesumweltministerin Lemke wird im Rahmen des Africa Protected Areas Congress unter anderem an hochrangigen Diskussionsrunden zu den Themen Biodiversitätsfinanzierung und der Umsetzung des sogenannten One Health-Ansatzes in Afrika teilnehmen. Darüber hinaus spricht Ministerin Lemke auf einem Side Event des Nature for Health Multi-Partner Trust-Fund (N4H). Daneben wird sie diverse bilaterale Gespräche mit Amtskolleginnen und -kollegen sowie Naturschutzorganisationen führen.

Im Rahmen ihrer Reise besucht Bundesumweltministerin Steffi Lemke auch ein Projekt zur Wiederherstellung von Waldlandschaften. Das "AREECA"-Projekt wird durch das Bundesumweltministerium über die Internationale Klimaschutz Initiative (IKI) mit 23,5 Millionen Euro im Zeitraum von sechs Jahren (2019-2025) gefördert. Ziel ist es, in Ruanda, Kamerun, Kenia und Malawi in Gebieten mit intensiver Landnutzung Wälder wiederherzustellen, die Rahmenbedingungen für den Waldschutz zu verbessern und bessere Finanzierungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Bundesumweltministern Steffi Lemke: "Die Klima- und Biodiversitätskrise sind zwei Seiten einer Medaille. Wir müssen sie gleichzeitig angehen, um keine weitere Zeit zu verlieren. Die zahlreichen internationalen IKI-Projekte des Umweltministeriums bringen daher immer mehrere Ziele zusammen: die Wiederherstellung gesunder Natur, nachhaltige Entwicklung und natürlichen Klimaschutz. Denn es ist klar, dass gesunde Ökosysteme mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung vor Ort Hand in Hand gehen müssen. Besonders wichtig ist mir: die Lösungsansätze werden im Dialog mit der Partnerregierung, den Durchführungspartnern, mit diversen lokalen Akteuren, indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften vor Ort erarbeitet."

Konkret werden im "AREECA“-Projekt unter anderem großflächige Wiederaufforstungen vorgenommen, Agroforstsysteme etabliert oder Befestigungspflanzungen entlang von Flüssen und Straßen vorgenommen. In der Summe verbessert sich somit das Spektrum an Ökosystemleistungen, das der lokalen Bevölkerung zugutekommt. Die Beteiligung indigener und lokaler Gemeinschaften ist hier zentrales Element der Projekte der Bundesregierung. Diese Aktivitäten des Bundesumweltministeriums finden auch im Zusammenhang mit der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen statt.

Hintergrund: APAC

Der APAC wird von der Weltnaturschutzunion IUCN gemeinsam mit der African Wildlife Foundation (AWF) organisiert und wird unter anderem vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gefördert. Es ist die erste kontinentweite Konferenz dieser Art. Das BMUV fördert dabei insbesondere den IUCN One Health Pavillon, in den zahlreiche Veranstaltungen und Vernetzungstreffen stattfinden, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen relevanten Akteuren für eine effektive Umsetzung des One Health-Ansatzes zu verstetigen.

Hintergrund: Der One-Health-Ansatz

One Health stellt die Zusammenhänge zwischen der Gesundheit der Menschen und der Gesundheit von Tieren und der Umwelt dar. Verschiedene wissenschaftliche Studien bestätigen: Je mehr der Mensch die Natur zerstört, desto größer ist das Risiko von Zoonosen, die letzten Endes zu Pandemien führen können. Und daraus folgt: Um das Risiko zukünftiger Zoonosen und Pandemien zu verringern, brauchen wir eine ambitionierte Arten- und Naturschutzpolitik. Und hier setzt One Health an: Der Schutz von Ökosystemen trägt wesentlich zur Prävention von Pandemien bei.

Hintergrund: Nature for Health Multi-Partner Trust-Fund: 50 Millionen Startkapital von der Internationalen Klimaschutzinitiative

Das Bundesumweltministerium (BMUV) hat den Nature for Health Multi-Partner Trust-Fund im März 2022 gemeinsam mit Partnerorganisationen ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, Partnerländer bei der Umsetzung präventiver One Health-Strategien zu unterstützen. Über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) stellt das BMUV rund 50 Millionen Euro Startkapital für den Fund zur Verfügung.

Zu den Partnern gehören die Weltnaturschutzorganisation (IUCN), das UN-Umweltprogramm (UNEP), das CBD-Sekretariat, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP), die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH/OIE) und die EcoHealth Alliance.

20.07.2022 | Pressemitteilung Nr. 103/22 | Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM10202
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