Weiterentwickung und Einsatz mineralölfreier Zeitungsdruckfarben im Zeitungsdruck

Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft

Projektlaufzeit
02.2016 - 10.2020

Forschungskennzahl
3715 31 319 0

Nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) können Lebensmittel mit Mineralöl belastet sein. Hierfür können neben anderen Eintragsquellen auch Lebensmittelbedarfsgegenstände aus Recyclingpapier eine Ursache sein. Als Eintragsquelle konnten unter anderem mineralölhaltige Zeitungsdruckfarben identifiziert werden, die über den Recyclingprozess in altpapierbasierte Lebensmittelverpackungen übertragen werden. Verpackungen aus recyceltem Altpapier sind im Vergleich zu Verpackungen aus Frischfasern als ökologisch sinnvoller zu betrachten. Eine Mineralölbelastung von graphischen Altpapieren führt allerdings zu einer Einschränkung der Verwertbarkeit dieser Altpapiere.

Das Vorhaben liefert eine fundierte fachliche Grundlage für die Entwicklung von Zeitungsdruckfarben ohne kritische Mineralölbestandteile. Der Erfahrungsschatz bei der Entwicklung und im Einsatz solcher Farben im Zeitungsdruck wurde deutlich erhöht. Auch wenn die Druckfarben noch nicht fertig entwickelt sind, sind sie für den Einsatz in der Praxis grundsätzlich geeignet. Die Weiterentwicklung der Farben kann nur im praktischen Einsatz im Druck fortgeführt werden. Die Farben sind so weit entwickelt, dass deren Einsatz als Voraussetzung für die Vergabe des Umweltzeichens Blauer Engel für Druckerzeugnisse oder für das EU-Ecolabel für Druckerzeugnisse gefordert werden kann. Auch die gegenüber dem Bundesumweltministerium abgegebene Selbstverpflichtung der Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere (AGRAPA) für eine Rücknahme und Verwertung graphischer Altpapiere kann in dieser Hinsicht weiterentwickelt werden.

Insgesamt hat dieses Vorhaben damit die Grundlage geschaffen, die Mineralölbelastung des Altpapierkreislaufes aus Druckfarben mittelfristig zu reduzieren. Damit wird es langfristig weiterhin möglich sein, Lebensmittelkontaktpapiere aus dem nachhaltigen Rohstoff Altpapier einzusetzen und damit einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz sowie einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität zu leisten. Gleichzeitig wird die menschliche Gesundheit vor der Aufnahme von Mineralöl über Lebensmittel aus altpapierbasierten Verpackungen besser geschützt.

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Weitere Informationen

https://www.bmuv.de/FB2742

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