Woher kommen die Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee?
FAQBis zu 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Munition liegen in deutschen Gewässern der Nord- und Ostsee, davon rund 1,3 Millionen Tonnen allein im Nordseebereich. Es handelt sich um die Hinterlassenschaften aus den zwei Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Dabei spielen ausgelegte und seither nicht geborgene Seeminen sowie nicht explodierte "Blindgänger" aus Luftangriffen zahlenmäßig nur eine geringe Rolle. Die weitaus größeren Mengen stammen aus Versenkungsaktionen, die von den Alliierten bald nach dem Krieg begonnen wurden, um Deutschland nachhaltig zu entwaffnen.
Die sogenannten "Munitionsversenkungsgebiete", in denen die Munition zumeist von zivilen Schiffen aus ins Meer eingebracht wurde, sind weitgehend bekannt. Da aber auch auf Hin- und Rückfahrt bei Versenkungen Kampfmittel über Bord geworfen wurden, oft um Zeit zu sparen, gibt es kaum Gebiete in deutschen Meeresgewässern, die zweifelsfrei als nicht belastet gelten können.
Neben der konventionellen Munition wurde auch chemische Kampfstoffmunition versenkt: In deutschen Meeresgewässern sind rund 90 Tonnen vor Helgoland und rund 5.000 Tonnen südlich des Kleinen Belts in der dänischen Ostsee bekannt. Die Versenkungsfahrten in den Kleinen Belt fuhren von Flensburg aus. Es ist davon auszugehen, dass auch schon während dieser Fahrten, also noch in deutschen Gewässern, chemische Kampfstoffe über Bord gingen.
Karte Versenkungsgebiete/Verdachtsgebiete
Enthalten in Fragen und Antworten zu
Munitionsaltlasten im Meer
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