Nationales Statement von Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf der Weltnaturkonferenz CBD COP 15

15.12.2022
Bundesministerin Steffi Lemke
Bundesministerin Steffi Lemke hat ein "National Statement" auf der Weltnaturkonferenz abgegeben. Sie betont wie dringlich es ist, eine neue globale Vereinbarung zu verabschieden, um die Naturzuerstörung zu stoppen.

– Es gilt das gesprochene Wort. Statement wird auf Englisch gehalten –

Herr / Frau Präsidentin,
Exzellenzen,
Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,

wir teilen diese Erde mit mindestens acht Millionen Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Fast alle davon kämen auch ohne uns Menschen sehr gut zurecht. Wir aber nicht ohne sie. Denn sie bilden das Netz des Lebens, das unsere Böden fruchtbar macht, das für unsere Luft zum Atmen und unser Wasser zum Trinken sorgt, das unser Klima schützt und unsere Lebensversicherung ist gegen die Folgen der Klimakrise. Doch dieses Sicherheitsnetz reißt. Eine Millionen Arten sind vom Aussterben bedroht.

Wir Menschen sind die eine Art, die dieses Aussterben verursacht. Wir sind gleichzeitig die eine Art, die es stoppen kann. Deshalb sind wir hier in Montreal. Um eine Wende einzuläuten: von der Zerstörung hin zur Wiederherstellung der Natur. Dazu wollen wir eine neue globale Vereinbarung treffen.

Drei Aspekte sind dabei wichtig:

Erstens: klare neue Ziele ("goals and targets"). So sollen mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresfläche bis 2030 unter effektiven Schutz gestellt werden. Es geht jedoch um mehr: Wir müssen alle wichtigen Ursachen der Zerstörung von biologischer Vielfalt angehen. Und zwar mit genügend Ehrgeiz, um eine echte Trendwende einzuläuten. Dabei ist wichtig, die Rechte von Indigenen und lokalen Gemeinschaften zu respektieren.

Mein zweiter Punkt: Die globale Vereinbarung muss in mutige nationale Ziele und Maßnahmen übersetzt werden, die der Dringlichkeit der Krise angemessen sind. Es bedarf zudem einer effektiven Umsetzung. Von unseren Aichi-Zielen haben wir kein einziges erreicht! Wir stehen in der Pflicht, es diesmal besser zu machen. Deshalb muss die Umsetzung regelmäßig kontrolliert, und wo nötig nachgeschärft werden.

Drittens: Schutz, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Natur kosten Geld. Deutschland wird deshalb ab spätestens 2025 1,5 Milliarden Euro pro Jahr für die biologische Vielfalt weltweit zur Verfügung stellen. Damit verdoppeln wir unsere Unterstützung! Ich setze darauf, dass weitere Geber hier nachziehen.

Was am Ende zählt, sind Taten, nicht Ziele oder Worte auf einem Blatt Papier. Deshalb freue ich mich, dass wir bereits auf dieser COP zahlreiche neue Initiativen unterstützen. Eine davon ist mir besonders wichtig: die "NBSAP Accelerator Partnerschaft". Wir unterstützen damit Länder, die die hier in Montreal beschlossene Vereinbarung besonders entschlossen umsetzen wollen.

Denn es ist Zeit entschlossen zu handeln und das ist, was wir jetzt tun werden.

15.12.2022 | Rede Artenschutz

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