SeaStore entwickelt Werkzeuge, um Seegras-Wiederansiedlungen zu planen und durchzuführen. Hierzu werden verschiedene Wiederansiedlungs- und Monitoringmethoden getestet, der Beitrag zum Natürlichen Klimaschutz erfasst und ein Netzwerk aufgebaut.
Gefördert über
Fördermaßnahmen im ANKProjektdaten
Projektdauer
07/2024 - 06/2027
Förderjahr
2025
Land
Deutschland
Ort/Region
Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachs
Fördersumme
3.304.518
Themenbereich
Meeresschutz
Kontakt
- Leibniz Universität Hannover,
- GEOMAR,
- Universität Greifswald,
- Technische Universität Berlin,
- Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde,
- Christian- Albrechts Universität zu Kiel,
- EUCC – Die Küsten Union Deutschland e. V.
Fördernehmer
Leibniz Universität Hannover, GEOMAR, Universität Greifswald, Technische Universität Berlin, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Christian- Albrechts Universität zu Kiel, EUCC – Die Küsten Union Deutschland e. V.
Kurzbeschreibung des Projekts (Problemstellung und Bezug zum Natürlichen Klimaschutz)
Seegraswiesen fördern Biodiversität und bieten wichtige Ökosystemleistungen (ÖSL) wie Kohlenstoffbindung und Sedimentstabilisierung. Letzteres ist die für den Küstenschutz von großer Bedeutung. Aus diesem Grund besteht ein großes Interesse an der Wiederansiedlung ehemals verlorengegangener Seegrasbestände in der deutschen Ostsee.
SeaStore schafft hierfür die wissenschaftliche Grundlage und entwickelt ein Entscheidungswerkzeug, das Entscheidungsträger dazu befähigt, die aktive Wiederherstellung dieser wichtigen Lebensräume und ihrer ÖSL für künftige Generationen zu realisieren. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Treibhausgasbilanz der Seegraswiesen, ihrer CO2-Speicherung und somit ihrem resultierenden Beitrag zum natürlichen Klimaschutz.
Projektziele
Ziel ist es, Behörden und lokale Akteurinnen und Akteuren in die Lage zu versetzen, großskalige Seegras-Wiederansiedlungsmaßnahmen zu planen, zu bewerten und erfolgreich umzusetzen. Es wird ein Entscheidungsunterstützungswerkzeug (engl. Decision Support Tool, DST) weiterentwickelt, das die aktive Wiederherstellung von Seegraswiesen unterstützt. Zentrale Elemente dieses Werkzeugs sind (i) die Flächenauswahl, (ii) die methodische Umsetzung der Wiederansiedlung, (iii) die Herkunft des benötigten Pflanzenmaterials, (iv) Methoden für ein langfristiges Monitoring der Flächen, (v) die Abschätzung der Auswirkung auf ÖSL wie die CO2-Reduzierung, Spurengasbilanz und den Schutz der biologischen Vielfalt, sowie (vi) Management der Flächen zur Sicherung ihres Erhalts.
Maßnahmen
Es werden Modellansätze zur Flächenauswahl getestet und verschiedene Wiederansiedlungsmethoden weiterentwickelt. Dies beinhaltet Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung (Citizen Science), Aussaat-basierte Methoden, Anwuchshilfen für Standorte mit seegangsbedingt sehr kleinen Wiederansiedlungs-Zeitfenstern und mechanische Verfahren.
Darüber hinaus werden wiederangesiedelte Seegrasflächen und natürliche Bestände beprobt, um den Wiederansiedlungserfolg und seine Einflussfaktoren quantitativ zu bewerten und die Klimawirksamkeit in Abhängigkeit von der Standortwahl und dem Entwicklungszustand der wiederangesiedelten Flächen zu erfassen.
Parallel dazu werden Konzepte zur Dokumentation und robuste Überwachungsprotokolle erstellt und getestet, um die Auswirkung von Wiederansiedlungsaktivitäten auf die Biodiversität und ÖSL von Seegraswiesen langfristig erfassen zu können.
Ergebnisse und Highlights
Seegras wird an drei Standorten (zwei in Mecklenburg-Vorpommern und eines in Schleswig-Holstein) wiederangesiedelt. Dabei wird eine breite Spanne von Umweltparametern abgedeckt, um die Grenzen der verschiedenen Methoden auszuloten. Zudem wird ein Seegrasnetzwerk aufgebaut: Akteurinnen und Akteuren werden miteinander vernetzt, um potentielle Nutzungskonflikte frühzeitig aufzudecken und ihnen entgegenzuwirken, sowie Akzeptanz und Verständnis für Seegraswiesenansiedlung sowie deren Monitoring und Management zu stärken. Das Netzwerk wird zudem genutzt, um die Implementierung des DST effektiv auf die Bedürfnisse der Nutzenden abzustimmen.