Frauen in der Green Economy

Deutschland | 2011 - 2012 | Verbändeförderung | Nachhaltigkeit

Die Entwicklung hin zu einer "Green Economy" bedeutet nicht nur Veränderungen in der und für die Wirtschaft, sondern ist Teil eines umfassenden Transformationsprozesses, der unser gesamtes Leben betrifft. Ohne Einbeziehung der Erwerbsarbeit UND der Versorgungsarbeit, ohne eine Veränderung unserer Konsum- und Lebensstile kann diese Transformation nicht gelingen. Deshalb müssen gesellschaftliche Entwicklungen in Gang gesetzt werden, die nicht allein "von oben" verordnet werden und die nicht auf die Akteure der Wirtschaft im klassischen Sinn begrenzt sind, sondern die die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen.

Die Diskussionen zur "Green Economy" sind bisher auffällig von Männern dominiert, Frauen finden sich selten auf Podien oder als Referentinnen bei entsprechenden Veranstaltungen. Frauenorganisationen sind an den Debatten nicht beteiligt. Vor diesem Hintergrund stößt der Projektträger in Kooperation mit dem Deutschen Frauenrat und weiteren Frauenverbänden sowie mit Genderexpertinnen aus den relevanten Forschungsbereichen Diskussionen an, um Frauen in die Entwicklung eines zukunftsfähigen und gerechten Wirtschaftssystems einzubeziehen.

Gefördert über

Verbändeförderung

Projektdaten

Projektdauer

04/2011 - 06/2012

Förderjahr

2012

Land

Deutschland

Fördersumme

89.482 Euro

Kontakt

genanet – Leitstelle Gender
Umwelt, Nachhaltigkeit LIFE e. V.
Ulrike Röhr
Dircksenstr. 47
10178 Berlin

Telefon: (030) 308798-35
E-Mail: roehr(at)life-online.de 

Fördernehmer

LIFE - Bildung, Umwelt, Chancengleichheit e. V.

Nachhaltiges Wirtschaften geschlechtergerecht gestalten

Diese Diskussionen sollen dazu beitragen, die Konzepte über grünes und nachhaltiges Wirtschaften geschlechtergerecht zu gestalten und dessen lebensweltlichen Bezug herzustellen. Vor allem sollen damit Frauenverbände und Fraueninitiativen, aber auch interessierte individuelle Frauen motiviert werden, sich aktiv an dem Meinungsbildungs- und Transformationsprozess zu beteiligen.

Frauen zur Beteiligung motivieren

Um die Debatten unter Frauen anzuregen, wurde das Diskussionspapier "Green Economy: Gender_Gerecht! Auf dem Weg in eine ressourcenschonende und gerechte Gesellschaft" erarbeitet. Die Genderdimensionen einzelner Aspekte des Papiers – wie der Zusammenhang von Care- und Green Economy, der Beitrag der KonsumentInnen oder die Umgestaltung der Finanzmärkte – werden in Hintergrundpapieren vertieft. Diese Hintergrundpapiere werden bei Kongressen, Konferenzen, Podiumsdiskussionen oder Vortragsreihen vorgestellt und debattiert.

Der Deutsche Frauenrat veröffentlichte im Oktober 2011 ein Schwerpunktheft seiner "Informationen für die Frau" mit dem Titel "Green Economy – Gerechtigkeit oder Begrünung des Kapitalismus?", dessen Beiträge sich mit sozialen, politischen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen eines grünen und nachhaltigen Wirtschaftens auseinandersetzen. Auch ein Studientag auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates befasste sich in mehreren Arbeitsgruppen mit der Thematik und verabschiedete Eckpunkte, die bei einem Parlamentarischen Frühstück mit ParlamentarierInnen aller im Bundestag vertretenen Parteien diskutiert wurden.

Nicht nur das Interesse von Frauenorganisationen an der Green Economy ist im Laufe des Projektes gewachsen, die Frage eines gendergerechten Wirtschaftens wird auch zunehmend von anderen Gruppen, die sich mit der Green Economy befassen, wahrgenommen.

Die Ergebnisse der Diskussionen werden in den nationalen und internationalen Vorbereitungsprozess für die Rio+20-Konferenz eingespeist. So fand zum Beispiel Ende 2011 in Zusammenarbeit mit der AG Frauen im Forum "Umwelt & Entwicklung" ein Fachgespräch mit einer Vertreterin einer brasilianischen NGO statt, das Erkenntnisse zu politischen Perspektiven gendergerechten Wirtschaftens diskutierte.

Zum Abschluss des Projektes sind Workshops geplant, bei denen Vorschläge für gendergerechte "Leuchtturmprojekte" nachhaltigen Wirtschaftens identifiziert werden sollen.

https://www.bmuv.de/FP95

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.