Projekt für mehr insektenfreundliche Lebensräume startet in drei Bundesländern

14.12.2022
Ackerhummel auf Blüte
In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt bringt ein neues Förderprojekt den Insektenschutz auf landwirtschaftlichen Flächen wie auch im Siedlungsraum voran.

In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt bringt ein neues Förderprojekt den Insektenschutz auf landwirtschaftlichen Flächen wie auch im Siedlungsraum voran. Das Verbundprojekt "Integrativer Insektenschutz ‒ Aktionsnetzwerk Mitteldeutschland (InsektA)" wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 3,6 Millionen Euro durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMUV) gefördert. Im Rahmen des Förderprojekts entwickeln Akteure in den drei Bundesländern gemeinsam ein Maßnahmenpaket, das Insekten langfristig auf unterschiedlichen Flächen schützt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Der Verlust der biologischen Vielfalt zeigt sich besonders dramatisch im fortschreitenden Rückgang der Insekten. Die Insekten stehen dabei für das große Ganze: Fehlen sie, gerät das ganze Ökosystem aus dem Takt. Deshalb sind Projekte wie InsektA so wichtig. Indem die urbanen und landwirtschaftlich genutzten Flächen insektenfreundlicher werden, stärken wir auch die Funktionen unserer Ökosysteme insgesamt."

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: "Die Bestäubungsleistung von Wildbienen und Schwebfliegen ist vielen Menschen mittlerweile bekannt. Dass Insekten aber auch Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit und einen festen Platz in komplizierten Nahrungsnetzen haben, dafür müssen wir weiterhin Bewusstsein schaffen. Projekte wie InsektA leisten hierfür einen wertvollen Beitrag. Denn neben zahlreichen Naturschutzmaßnahmen in der Fläche ist es auch ein Ziel von InsektA, die Wichtigkeit insektenfreundlicher Lebensräume breit zu vermitteln."

Hintergrund

Im Projekt "InsektA" sollen über die Laufzeit von sechs Jahren in drei Bundesländern Lebensräume für Insekten geschaffen und der ökologische Verbund der noch bestehenden Habitate mithilfe von Trittsteinbiotopen verbessert werden. Dazu werden auf insgesamt 600 Hektar landwirtschaftlicher Flächen mehr als 13 verschiedene Maßnahmentypen umgesetzt: Geplant ist, artenreiche Säume zu entwickeln, Ackerwildkrautschonstreifen anzulegen und blütenreiche Mähwiesen wiederherzustellen. Als Alternative zum intensiven Maisanbau sollen heimische Wildpflanzenmischungen für die Bioenergiegewinnung erprobt werden.

Im Siedlungsbereich ist unter anderem vorgesehen, arten- und blütenreichenreiche Grünflächen anzulegen und zu pflegen. Dabei wird besonderer Wert auf die Verwendung gebietsheimischer Pflanzenarten gelegt. Auch eine insektenfreundliche Beleuchtung soll etabliert werden. Das Thema Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung nimmt im urbanen Raum einen großen Anteil der Projektarbeit ein.

Handlungsempfehlungen für die Anwendung der im Projekt erprobten Maßnahmen werden für ihren Einsatz auch in anderen Regionen erarbeitet. Die während der Projektlaufzeit gesammelten Erfahrungen über die Wirksamkeit und Umsetzbarkeit der Einzelmaßnahmen und über die entstandenen Kosten werden in fachlichen Leitlinien sowie einer Onlinehilfe münden. Diese können als Grundlage für ähnliche Vorhaben oder die Ausgestaltung zukünftiger Agrarumweltmaßnahmen dienen.

Umgesetzt wird das Vorhaben von der Regionalen Aktionsgruppe Saale-Holzland e. V. (Thüringen), dem Landschaftspflegeverband Westsachsen e. V. (Sachsen) und dem Geo-Naturpark "Saale-Unstrut-Triasland" e. V. (Sachsen-Anhalt). Weitere Fördermittel werden von den Umweltministerien der beteiligten Bundesländer zur Verfügung gestellt.

14.12.2022 | Pressemitteilung Nr. 182/22 | Naturschutz
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz
https://www.bmuv.de/PM10403
  • Fotogalerie Videogalerie

    Mediathek

    Das Ministerium in Bildern

  • Fotogalerie Videogalerie Interviews

    Online-Tagebuch

    Aus der täglichen Arbeit des Ministeriums

  • Newsletter

    Newsletter

    Meldungen per E-Mail empfangen

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.