Deutschland erhöht Mittel für den globalen Anpassungsfonds um 60 Millionen Euro

17.11.2022
Fidschianisches Mädchen geht über überschwemmtes Land in Fidschi
Der deutsche Beitrag für den globalen Anpassungsfonds wurde um 60 Millionen Euro aufgestockt. Damit ist Deutschland der größte Geberstaat für das zentrale multilaterale Finanzierungsinstrument zur Klimaanpassung.

Auswärtiges Amt und Bundesumweltministerium stocken ihren Beitrag für den internationalen Anpassungsfonds um je 30 Millionen auf

Außenministerin Annalena Baerbock und Bundesumweltministerin Steffi Lemke haben heute auf der Weltklimakonferenz (COP27) für die Bundesregierung angekündigt, den deutschen Beitrag für den globalen Anpassungsfonds um 60 Millionen Euro aufzustocken. Damit ist Deutschland der größte Geberstaat für das zentrale multilaterale Finanzierungsinstrument zur Klimaanpassung. Oberste Priorität des Fonds liegt auf der Unterstützung von Gemeinschaften, die den Folgen der Klimakrise besonders ausgesetzt sind.

Außenministerin Annalena Baerbock: "Die Anpassung an den Klimawandel betrifft uns alle, aber nicht alle können sie sich leisten. Länder, denen es nicht gelingt, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, werden buchstäblich untergehen. Der Klimawandel trifft ärmere Staaten, die nichts für den hohen CO2-Ausstoß der Industrienationen können, oft besonders heftig. Daher ist es nur fair, wenn die Kosten für die Anpassung an den Klimawandel auf mehrere Schultern verteilt werden und wohlhabende Staaten wie Deutschland mehr zahlen. Aus diesem Grund erhöhen wir den deutschen Beitrag für den internationalen Anpassungsfonds und leisten so einen Beitrag für mehr Klimagerechtigkeit."

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Wirbelstürme, Überschwemmungen und ausgedörrte Äcker zeigen immer öfter, wie unerbittlich sich die Klimakrise gerade in Entwicklungsländern auswirkt. Daher wollen wir unsere Partner ab diesem Jahr noch besser unterstützen, indem wir Deutschlands Beitrag für den Anpassungsfonds aufstocken. So verstärken wir unsere Unterstützung für Klimaanpassungsmaßnahmen damit betroffene Länder praktische und wirksame Maßnahmen auf den Weg bringen können. Daher fördern wir außerdem zahlreiche Projekte, die Klimaanpassung und Biodiversitätsschutz miteinander verbinden. Auf diese Weise schaffen wir eine Risikovorsorge, die zugleich die natürlichen Lebensgrundlagen sichert."

Der internationale Anpassungsfonds (Adaptation Fund - AF) hat seit 2010 rund 923,5 Millionen US-Dollar für Projekte bereitgestellt, darunter 132 konkrete Projekte in fast 100 Ländern für 36 Millionen Begünstigte. Deutschland gehört zu den größten Beitragszahlern. Seit dem Gründungsjahr 2007 hat die Bundesregierung insgesamt 514 Millionen US-Dollar eingezahlt. Der AF verfügt in den Bereichen der Finanzierung, der Verfahrensregeln und der Verwaltung über eine Reihe innovativer Ansätze. Diese ergeben sich nicht nur aus dem Förderungsgegenstand, der Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen in Partnerländern, sondern auch aus der Governance-Struktur des Fonds. Der AF wird von Entwicklungsländern paritätisch mit Industrieländern verwaltet und bietet akkreditierten Projektdurchführungsorganisationen in Partnerländern erstmalig direkten Zugang zu Fördermitteln bei einem multilateralen Fonds.

Deutschland fördert seit 2008 unter der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gezielt Anpassungsprojekte in Partnerländern. Diese zielen darauf ab, die Anpassungsfähigkeit von Ländern und Regionen mit einem hohen Grad an Vulnerabilität gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen. Seit 2008 hat die IKI im Bereich Anpassung insgesamt 149 Projekte in Höhe von 658 Millionen Euro finanziert; davon werden 51 Projekte (387 Millionen Euro) aktuell umgesetzt, während die übrigen bereits abgeschlossen sind. Zu den 149 beziehungsweise 51 Projekten kommen weitere 18 Projekte in Höhe von 174 Millionen Euro hinzu, die sich aktuell in Bewilligung befinden. Die Mehrheit der Projekte in Bewilligung und Durchführung sind bilaterale und regionale Projekte mit einem Fokus auf Lateinamerika und Asien.

17.11.2022 | Pressemitteilung Nr. 160/22 | Klimaanpassung
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Auswärtigen Amt

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