Deutsch-chinesisches Umweltforum setzt Impulse im Kampf gegen Plastikmüll

01.11.2023
Steffi Lemkes und Herr Huang RunQiu schütteln sich die Hand vor einer Fotowand
Steffi Lemke hat die Ergebnisse des Treffens in Taicang, China, gelobt. Die gute Kooperation beim Umwelt- und Naturschutz solle vertieft und ausgebaut werden, verabredete Lemke.

Steffi Lemke lobt Ergebnisse des Treffens in Taicang, China. Kooperation soll vertieft werden. Verringerung von Plastikmüll im Fokus.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat die Ergebnisse des 7. deutsch-chinesischen Umweltforums in Taicang, China, gelobt. Die gute Kooperation zwischen Deutschland und China beim Umwelt- und Naturschutz solle vertieft und ausgebaut werden, verabredete Lemke mit ihrem chinesischen Amtskollegen Huang Runqiu. Ein Fokus lag auf der Bekämpfung von Plastikmüll. Vertretende von Politik, Wirtschaft und Umweltverbänden diskutierten auf dem Umweltforum über nachhaltige Wirtschaftsmodelle und Lösungen für mehr Umwelt- und Naturschutz. Das deutsch-chinesische Umweltforum ist das wichtigste bilaterale Format beider Staaten in der Umweltpolitik und findet seit 2003 regelmäßig statt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Ich setze darauf, dass China eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der globalen Krisen spielt. Ohne China als größtem CO2-Emittenten und größtem Produzenten Erneuerbarer Energien können wir die Klimakrise nicht eindämmen. Auch für die internationalen Naturschutzziele oder für die Bekämpfung von Plastikmüll sind Chinas Beiträge unverzichtbar. Ich freue mich darüber, dass wir beim Umweltforum in Taicang produktive und lösungsorientierte Diskussionen erleben durften. Ein Beispiel: Unsere Ozeane versinken im Plastikmüll, Mikroplastik gefährdet unsere Gesundheit. Die Produktion von Plastik, insbesondere Einwegplastik, darf deshalb nicht ungebremst steigen. Wir brauchen nachhaltiges Produktdesign, weniger Gift in Plastik, lange Nutzungsdauern, mehr Mehrweg und Recycling, und wir müssen mehr gegen Plastikvermüllung an Land und in unseren Ozeanen tun. Das Umweltforum in Taicang war ein relevanter Schritt hin zu dem globalen Abkommen gegen Plastikmüll, das bis 2025 erarbeitet werden soll."

Wir wollen die deutsch-chinesische Zusammenarbeit im Umwelt- und Naturschutz stärken. Damit wir auch international schneller ins Handeln kommen. 

Wir wollen die deutsch-chinesische Zusammenarbeit im Umwelt- und Naturschutz stärken. Damit wir auch international schneller ins Handeln kommen!

Wie in der China-Strategie der Bundesregierung hervorgehoben wird, spielt China eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der planetarischen Krisen. Durch seinen Konsum von Agrarrohstoffen trägt es zur Abholzung der Wälder in anderen Teilen der Welt bei. Außerdem ist China der weltweit größte Produzent von Kunststoffen und gleichzeitig verantwortlich für einen erheblichen Teil des Plastikmülls, der die Umwelt verschmutzt, auch die eigenen Flüsse und Küsten. Ebenso trägt Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas mit einer starken Chemie- und Kunststoffindustrie eine große Verantwortung für Umweltprobleme auf der ganzen Welt.

Das deutsch-chinesische Umweltforum versteht sich als ein Instrument zur Umsetzung der China-Strategie der Bundesregierung, das die Zusammenarbeit nicht nur zwischen den Regierungen fördert, sondern auch zwischen der Wirtschaft, Umweltverbänden, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft.

Das Umweltforum in Taicang war das siebte seiner Art und wurde gemeinsam mit dem Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) ausgerichtet. Ein Teil des Formats waren drei Subforen, in denen es um die lmplementierung des Weltnaturschutzabkommens von Kunming-Montreal ging, um ein nachhaltiges Chemikalienmanagement und um Lösungen gegen die Plastikvermüllung der Umwelt, insbesondere der Ozeane. Taicang, eine Stadt in der Nähe von Shanghai, ist für ihre Industrieparks und ihre Nachhaltigkeitsarbeit bekannt. Große und viele mittelständische deutsche Unternehmen sind hier ansässig.

Bundesumweltministerin Lemke nutzte ihren Besuch in China auch für einen Meinungsaustausch mit deutschen Unternehmen, die in China aktiv sind. Lemke besuchte zum Beispiel das BASF-Werk Shanghai, eine Niederlassung des größten Chemiekonzerns der Welt. Während ihres Besuchs vor Ort tauschte sie sich offen mit Dr. Jeffrey Lou aus, dem Präsidenten und Vorsitzenden der BASF Greater China. In dem Gespräch machte Lemke deutlich, dass Unternehmen wie die BASF dazu beitragen sollten, die globalen Umweltprobleme zu lösen:

"Ich bin fest davon überzeugt: Nachhaltigen Wirtschaftsmodellen gehört die Zukunft, sie können ein ökonomisches Erfolgskonzept sein. Die Unternehmen, die sich frühzeitig um die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Produkte und Konzepte kümmern, werden in Zukunft davon profitieren. China und Deutschland tragen eine besondere Verantwortung: Gerade wirtschaftlich starke Staaten müssen und können mit gutem Beispiel vorangehen. Wir können der Welt zeigen, dass man Klima- und Umweltschutz forcieren und dadurch auch wirtschaftlich erfolgreich sein kann", betonte Lemke.

Schließlich widmete Bundesumweltministerin Lemke einen Teil ihrer Reise nach China dem Treffen mit Vertretenden der Zivilgesellschaft und dem Austausch über deren Arbeit. Sie sprach mit Unternehmerinnen und Unternehmern, mit NGO-Vertretenden und wird am Donnerstag Studierende der Tongji-Universität in Shanghai treffen.

01.11.2023 | Pressemitteilung Nr. 170/23 | Internationales

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