Ergebnis des G20-Gipfels in Rom

01.11.2021
G20-Staaten
Zum ersten Mal haben sich alle G20 Länder zu einem Gleichgewicht zwischen Emissionen und Senken bis oder um Mitte des Jahrhunderts bekannt.

Die G20 stellen fest, dass alle Länder weltweit Klimaschutzmaßnahmen treffen müssen, um 1.5°C erreichbar zu halten. Zum ersten Mal haben sich alle G20 Länder zu einem Gleichgewicht zwischen Emissionen und Senken bis oder um Mitte des Jahrhunderts bekannt. Dies ist ein wichtiges Signal an die weltweite Staatengemeinschaft und Industrie für eine klimaneutrale Zukunft. Zudem erkennen die G20 an, dass höhere Anstrengungen nötig sind, um die Pariser Ziele zu erreichen und ihre 2030 NDCs nachgebessert werden müssen. Dies ist entscheidend, denn mit den derzeitigen NDCs steuern wir weltweit auf 2,7 Grad zu. Den G20, die für 75 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sind, kommt hier eine besondere Verpflichtung zu.

Trotz der sehr schwierigen Verhandlungen sind die G20 Staaten den G7 Staaten in einem entscheidenden Punkt gefolgt: Die Finanzierung neuer Kohlekraftwerke ohne CO2-Abscheidung im Ausland wird noch dieses Jahr beendet. Damit fließen international keine öffentlichen Mittel mehr in die Stromerzeugung aus Kohle. Zu anderer Kohleinfrastruktur, inkl. Bergbau, sowie anderen fossilen Energien gibt es keine Hinweise.  Gleichzeitig verpflichten sich die G20-Staaten zur Mobilisierung öffentlicher und private Finanzmittel zur Unterstützung einer grünen, integrativen und nachhaltigen Energieversorgung.

Trotz dieser wichtigen Schritte sind die G20 in einigen Punkten hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Besonders hinsichtlich des Ausstiegs aus der nationalen Kohleverstromung und des Abbaus fossiler Subventionen hätten wir uns konkretere Verpflichtungen gewünscht.

Die G20 betonen, dass gerade die armen und verletzlichen Länder Unterstützung beim Klimaschutz und bei der Anpassung an die Klimakrise brauchen. Viele Industrie-Länder haben in den letzten Monaten höhere Klimafinanzierung in Aussicht gestellt. Der Climate-Finance Delivery Plan, den Staatsekretär Jochen Flasbarth zusammen mit seinem kanadischen Kollegen vorgelegt hat, wird von den G20 zur Kenntnis genommen. Der Bericht zeigt: Es wird erwartet, dass spätestens 2023 das 100 Milliarden Ziel erreicht sein kann. Zudem fordern die G20 die Finanzierung für Anpassungsmaßnahmen erhöhen.

Die G20 Staaten haben somit ein wichtiges Signal für die Weltklimakonferenz in Glasgow gesendet. Jetzt kommt es darauf an, im Kreis der Weltgemeinschaft die Weichen dafür zu stellen, dass im kritischen Jahrzehnt der 20er Jahre alle Staaten die notwendigen ambitionierteren Klimaschutzmaßnahmen umsetzen.

01.11.2021 | Meldung Internationales

Weitere Informationen

https://www.bmuv.de/ME9853

Wege zum Dialog

Gute Politik für Umweltschutz und Verbraucherschutz gelingt, wenn sie gemeinsam gestaltet wird. Schreiben Sie uns oder beteiligen Sie sich an unseren Dialogangeboten.