Zu welchen Waldschäden haben die extremen Trocken- und Hitzeperioden zwischen 2018 und 2022 geführt?

FAQ

Deutschlandweit beobachten wir Schäden und Absterben von Bäumen, besonders das flächige Absterben von Fichtenbeständen in tieferen Lagen. Die Fichte hat ein flaches Wurzelsystem und ist dadurch bei Trockenheit besonders gefährdet. Gebietsweise haben aber auch Buchen Schaden genommen. Kiefern und Eichen scheinen insgesamt weniger betroffen, unter anderem, weil sie weniger sensitiv gegenüber Trockenheit sind. Allerdings leiden beide Baumarten in einigen Regionen unter dem Befall von Schädlingen. Erhebliche Schäden sind auch in Anpflanzungen entstanden, also bei Jungbäumen.

Seit 2019 verursachen besonders Insekten einen Rekord-Schadholzanteil von bis zu 75 Prozent am gesamten Holzeinschlag in Deutschland. Bei der Fichte sind hauptsächlich Borkenkäfer für die Schäden verantwortlich. Sie konnten sich in der Folge erheblicher Sturmschäden im Herbst 2017 im Jahr 2018 in den geschwächten Fichtenbeständen weiter ausbreiten. Aufgrund der warmen Witterung gab es in der Vegetationszeit drei Bruten, die zu einer Massenvermehrung geführt haben. In Buchenbeständen sind durch die direkte Wirkung von Hitze Blattschädigungen und durch Trockenheit Kronenwelke aufgetreten. Pilze und andere Schaderreger wie der Buchenborkenkäfer können dann die Bäume zum Absterben bringen. Hiervon sind, anders als bei der Fichte, bislang aber im wesentlichen einzelne Bäume und nur vereinzelt ganze Bestände flächig betroffen. Auch bei Kiefern und Eichen wirken Trockenheit und eine Vielzahl von verschiedenen Schaderregern zusammen.

Insgesamt geht das Bundeslandwirtschaftsministerium für die Jahre 2018 bis 2022 von 255 Millionen Kubikmetern Schadholz aus (Stand: 30.03.2023). Davon entfallen 233 Millionen Kubikmeter auf Nadel- und 22 Millionen Kubikmeter auf Laubhölzer. Die wiederaufzuforstende Waldfläche beträgt über 490.000 Hektar. Regionale Schadensschwerpunkte sind neben Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Niedersachsen, auch Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Sachsen.

Thünen-Institut: Wälder im Klimawandel 

Enthalten in Fragen und Antworten zu
Wälder im Klimawandel

Stand:

https://www.bmuv.de/FA2124

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