Welche Auswirkungen hatte das Fischsterben auf den Fischbestand der Oder?
FAQAufgrund der Dokumentation abgesammelter verendeter Fische im vergangenem Sommer wurde von einem Verlust von etwa 360 Tonnen Fisch ausgegangen. Dieser Wert war jedoch mit einer Dunkelziffer behaftet und erlaubte keine Aussagen zu einzelnen Arten bzw. deren natürlichem Erholungspotential.
Am 26. Juni 2023 wurden die ersten Zwischenergebnisse des vom BMUV geförderten Sonderuntersuchungsprogramms Oder des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) veröffentlicht, in dem auch die Schäden und die natürliche Regeneration der Fische untersucht wird. Das Vorhaben wird als Modellvorhaben des Bundesnaturschutzfonds mit rund 4,8 Millionen Euro bei einer Laufzeit von gut drei Jahren gefördert. In diesem sollen die ökologischen Schäden umfassend dokumentiert, der chemische und ökologische Zustand der Grenzoder engmaschig überwacht sowie die Bedingungen zur Bildung und Wirkmechanismen der Algengifte weiter aufgeklärt werden, um damit auch bei der Entwicklung eines Frühwarnsystems beizutragen. Das IGB führt seit vielen Jahren regelmäßig wissenschaftliche Befischungen durch, deren Daten Vergleiche zu früheren Populationen erlauben.
Die Ergebnisse zeigen erhebliche Einbrüche bei den Beständen und bei der Biomasse verschiedener Fischarten. Auf Basis der vorliegenden Daten schätzt das IGB, dass 2022 bis zu 1.000 Tonnen Fische in der Oder verendet bzw. mehr als die Hälfte aller Fische Opfer der Oderkatastrophe geworden sind.
Obwohl diese Ergebnisse alarmierend sind, gibt es auch Anzeichen dafür, dass sich die Fischbestände innerhalb einiger Jahre erholen könnten. Denn trotz der teilweise starken Bestandseinbrüche ist keine Fischart vollständig verschwunden. Auch große Laichfische konnten nachgewiesen werden. Das feuchte Frühjahr 2023 hat zudem sehr gute Bedingungen für die Fortpflanzung geschaffen. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass sich die Katastrophe nicht wiederholt.
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Fischsterben in der Oder
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